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(108 KB)   Vincke als Landrat in Minden - Überblick über den räumlichen Wirkungsbereich Vinckes. Karte des Fürstentums Minden von 1791 aus: F. J. J. von Reilly: Schauplatz der fünf Theile der Welt,  Wien 1789-1791 / Münster, Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Münster / Münster, LWL-Medienzentrum für Westfalen/S. Sagurna   Vincke als Landrat in Minden - Überblick über den räumlichen Wirkungsbereich Vinckes. Karte des Fürstentums Minden von 1791 aus: F. J. J. von Reilly: Schauplatz der fünf Theile der Welt,  Wien 1789-1791 / Münster, Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Münster / Münster, LWL-Medienzentrum für Westfalen/S. Sagurna
TITELVincke als Landrat in Minden - Überblick über den räumlichen Wirkungsbereich Vinckes. Karte des Fürstentums Minden von 1791 aus: F. J. J. von Reilly: Schauplatz der fünf Theile der Welt, Wien 1789-1791
DATIERUNG1791


INFORMATIONDie 1791 gestochene Karte bietet einen Überblick über den räumlichen Wirkungsbereich Vinckes als Landrat im Fürstentum Minden, wo er für die Ämter Hausberge, Petershagen und Schlüsselburg zuständig war. Zwar hatte Vincke bei der Ernennung zum Landrat das 24. Lebensjahr noch nicht vollendet, aber in einem jugendlichen Alter befand sich auch der dem König zuerst vorgeschlagene Kandidat, ein Domkapitular. Gegen dessen Bestellung jedoch sprach, zusätzlich zum Alter, nach Meinung der Mindener Kriegs- und Domänenkammer noch die fehlende Eignung. Immerhin war das Amt aufgrund der Stationierung preußischer Truppen im Fürstentum von höherer administrativer Bedeutung. An der Qualifikation des jungen Vincke bestand allerdings kein Zweifel. Im Mai 1797 hatte Ludwig das Assessorexamen in Gegenwart und zur Zufriedenheit des Ministers von Heinitz bestanden, der im Generaldirektorium für die westlichen Provinzen Preußens zuständig war. Der Kandidat wünschte sich einen Landratsposten in Westfalen und wohnte im Generaldirektorium speziell jenen Vorträgen bei, die sein Heimatland betrafen. Als ihn das Mindener Domkapitel im Juni 1798 einstimmig als Landrat präferierte, hatte er bereits zu erkennen gegeben, daß er eine Wahl annehmen würde. Die Mindener Kammer und die Berliner Regierung erklärten sich beim König für die Ernennung Vinckes und bescheinigten ihm Rechtschaffenheit und Erfahrung in Kameral- und Landesgeschäften.

Am 8. August 1798 erfolgte die königliche Bestellung zum Landrat in den genannten drei Ämtern. Im Fürstentum Minden war wohl in der Mitte des 18. Jahrhunderts das Landratsamt, aber nicht die für Preußen sonst kennzeichnende Kreisverfassung eingeführt worden. Für die Ämter Reineberg und Rahden war ein zweiter Landrat zuständig, während es sich bei Minden und Lübbecke um - amtsfreie - Immediatstädte handelte. Die dem Landrat übergeordnete Behörde, die Kriegs- und Domänenkammer zu Minden, wurde - neben anderen - durch den Oberpräsidenten Freiherr vom Stein geleitet. Im Jahre 1798 kreuzten sich demnach die Wege und Berufskarrieren der beiden, eine Tatsache, die für Vincke von lebenslanger und besonders für das kommende Jahrzehnt von herausragender Bedeutung werden sollte. Es war gewiß nicht unwichtig, daß Stein von Minden aus die rheinisch-westfälischen Kammern leitete.

Ludwig Vincke war einerseits Mitglied der Ritterschaft, nur als solches konnte er überhaupt das Landratsamt übernehmen, und hatte andererseits Sitz und Stimme in der Kriegs- und Domänenkammer. Die Doppelstellung, die zugleich eine Zwischenposition zwischen dem Vater, dem Domdechanten als dem Repräsentanten altständischer Rechte, und Stein als dem Organ der modernen Staatsgewalt beinhaltete, erschwerte seine Amtsführung. Von beiden jeweils für die eigenen Zwecke in Anspruch genommen, suchte er seinen eigenen Weg zu gehen. Aus einem sozialen Engagement heraus verfocht Vincke bäuerliche Interessen. Stark beeindruckt von den Klagen der ländlichen Bevölkerung der anvertrauten Ämter suchte er die militärischen Belastungen wie Einquartierungen, Vorspannleistungen und Wegearbeiten abzuwenden oder abzumildern. Es. war eine personen- und sachgerechte Entscheidung, ihm in der Mindener Kammer die Bearbeitung der Armen- und Schulangelegenheiten sowie die Versorgung der Invaliden und Geisteskranken zu übertragen. Er hätte sich auf diesem Feld nur ein größeres Wirkungsvermögen gewünscht. Aus Unzufriedenheit wollte er die Mitarbeit in der Kammer aufgeben, doch Stein, mit dem er gleichwohl manche Konflikte ausfocht, gelang es, ihn zu halten. Zusammen mit dem Oberkammerpräsidenten plante der Landrat die Errichtung eines Landarmenhauses in Herford. Mit dem Magistrat der Stadt Minden war Vincke schon handelseinig geworden; auch die Stände des Fürstentums hatten sich bereits zur Zahlung eines Beitrages verpflichtet. Aber ausgerechnet der eigene Vater, der Domdechant, setzte sich über die ständische Bewilligung hinweg und reduzierte sie um die Hälfte. Väterliche Autorität, gepaart mit adeligem Standesbewußtsein, erschwerte die Amtsführung des Sohnes, die von dem modernen Ziel eines Ausbaus staatlich-öffentlicher Einrichtungen geleitet war. Doch ganze fünf Jahre, bis 1803, mußte er in dieser Position ausharren. Aufgelockert wurde die Zeit allerdings durch große Auslandsreisen, nach Spanien und - noch bedeutungsvoller - nach England.


TECHNIKkolorierter Kupferstich
FORMATjpg
MASZE32,0 x 48,3 cm (Blatt), 23,7 x 30,8 cm (Platte)


OBJEKT-PROVENIENZMünster, Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Münster
OBJEKT-SIGNATURK 61-90 LM
FOTO-PROVENIENZMünster, LWL-Medienzentrum für Westfalen/S. Sagurna


QUELLE    Burg, Peter | Ludwig Freiherr von Vincke | Dia 03, S. 29-30
PROJEKT    Diaserie "Westfalen im Bild" (Schule)

SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN  
Typ5.1   Atlas, Kartenwerk, Karte / zeitgenössisch
35   Bildmaterial (Reproduktion, Foto)
Zeit3.6   1750-1799
Ort2.20   Minden, (F)Btm. / Fstm. (Kfstm. Brandenburg / KgR. Preußen) < - 1810>
DATUM AUFNAHME2004-02-23
AUFRUFE GESAMT599
AUFRUFE IM MONAT178