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Marcus Weidner

Stein - seine Denkmäler

 
 
 
  

Berlin-Tempelhof-Schöneberg



Gedenkrelief am Rathaus für den Berliner Bezirk Tempelhof-Schöneberg, 1914

 
 
 
 
Auftraggeber border= 
Berlin-Schöneberg 

Einweihung border= 
1914 
Entwurf / Herstellung border= 
Prof. Dr. Hugo Lederer (Znaim/Südmähren 16.11.1871 - Berlin 01.08.1940). 1885-1888 Besuch der "K. und K. Fachschule für Tonindustrie und verwandte Gewerbe" in Znaim (Modelleur und Töpfergehilfe); 1888 Tätigkeit im Kunstgewerbeatelier von Adalbert Deutschmann in Erfurt; 1890 in der Werkstatt des Bildhauers Johannes Schilling in Dresden; 1892 in der Werkstatt von Christian Behrens in Breslau und bei Robert Toberentz in Berlin; 1895 selbstständiger Bildhauer in Berlin; 1912 Professer an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin (Lehrstuhl Plastik, Nachfolger von Ernst Herter); 1919 Mitglied der Akademie der Künste. 
Material border= 
Werkstein / Buchstaben und Verzierhungen: Bronze 
Aufstellungsort/e border= 
Berlin-Tempelhof-Schöneberg, Rathaus Schöneberg, John-F.-Kennedy-Platz (bis 1963 Rudolph-Wilde-Platz), an der Seite der Freiherr-vom-Stein-Straße 
Luftaufnahme border= 
Google Maps 
Information border= 
Gedenkrelief in Form eines bauplastischen Fassadenelements an der Außenseite des 1911-1914 neuerbauten neoklassizistischen Rathauses Berlin-Schöneberg, bezeichnet und datiert "Hugo Lederer 1914", angebracht in ca. 1,5 m Höhe, ca. 2,5 m x 2,5 m. Abgesetzter Mittelteil mit einem Reliefmedaillon Steins, darunter Eichengirlande und die in Bronzebuchstaben ausgeführte Inschrift:
"REICHSFREIHERR CARL
VOM VND ZVM STEIN
GEB. 26-X-1757 GEST. 29-VI-1831
DEM WECKER DES DEVTSCHEN
GEDANKENS DEM SCHOEPFER
VNSERER STAEDTEORDNUNG
DEM KAEMPFER FVER SEINES
VOLKES FREIHEIT VND
SELBSTBESTMMVNG
MCMXIII".

Darunter das bis Ende 2000 verwendete Schöneberger Stadtwappen des Stadtbaurats Paul Egeling (ein Baum auf einem Hügel, links und recht zwei zum Baum zugewandte Hirsche). Zu beiden Seiten athletische Männergestalten auf einer mit Fischschuppen verzierten Konsole. Die linke Figur stützt ihren linken Oberarm auf ihre rechte Hand, die eine Art Stock (Waffe, Schwert, Wappen?) hält - interpretiert als der Kämpfer "für seines Volkes Freiheit und Selbstbestimmung" (Inschrift) -, die rechte Figur hält in der rechten Hand seitwärts am Körper eine Fackel, den linken Arm winkelt sie über dem Kopf an - interpretiert als "der Wecker des deutschen Gedankens" (Inschrift).

Konkreter Anlass für die Denkmalstiftung war der Bau des neuen, von Peter Jürgensen und Jürgen Bachmann errichteten Rathauses für Schöneberg, das einen repräsentativen Rahmen für das Gedenken an den Freiherrn vom Stein bzw. seine seine Städteordnung und die Stadtwerdung Schönebergs mit der Annahme der Städteordnung am 01.04.1898 bot - an diesem Tag wurde Schöneberg, das rund 75.000 Einwohner hatte, aus dem Kreis Teltow herausgelöst und bildete seitdem einen eigenen Stadtkreis, der 1920 nach Groß-Berlin eingemeindet wurde. Ende 2000 ging der im Süden Berlins gelegene Bezirk schließlich als Ortsteil im neuen Bezirk Tempelhof-Schöneberg auf. Das Rathaus ist als Objekt 09066565 in der Denkmalliste des Landes Berlin verzeichnet (Stand 07.12.2006). 
Quellen / Literatur border= 
Horst Appuhn, Das Bildnis des Freiherrn vom Stein, Köln [u. a.] 1975, Nr. 27; Felix Bornemann, Hugo Lederer. Sein Leben und sein Werk kurz dargestellt als Einführung zu der Gedenk-Ausstellung zum 100. Geburtstag des Künstlers, Stuttgart 1971; Grzimek Bloch, Das Klassische Berlin, 1978; Deutsche Fotothek, Künstlerdokument 02531271; Brigitte Hüfler, Kurzbiographien Berliner Bildhauer, in: Peter Bloch / Sibylle Einholz / Jutta von Simson (Hgg.), Ethos und Pathos. Die Berliner Bildhauerschule 1786-1914, Berlin 1990, S. 508; Ilonka Jochum-Bohrmann, Hugo Lederer. Ein deutschnationaler Bildhauer des 20. Jahrhunderts (=Europäische Hochschulschriften, Reihe 28: Kunstgeschichte, Bd. 109), Berlin [u. a.] 1988, v. a. S. 166f.; Hans Krey, Hugo Lederer, Ein Meister der Plastik, Berlin 1931; Thieme-Becker, Bd. 22, 1928, S. 532f.; Vollmer, Bd. 3, 1956, S. 196.

Website des Bezirksamts Tempelhof-Schöneberg (letzte Überprüfung: 24.10.2007) 
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