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Marcus Weidner

Stein - seine Denkmäler

 
 
 
  

Wiesbaden



Büste im Neuen Rathaus Wiesbaden, 1952

 
 
 
 
Auftraggeber border= 
Magistrat der Stadt Wiesbden 
Einweihung border= 
1952 
Entwurf / Herstellung border= 
Carl Wilhelm (Willy) Bierbrauer (Bierstadt b. Wiesbaden 08.08.1881 - Wiesbaden 23.10.1962), Bildhauer. 1900-1904 Studium bei Prof. Friedrich Christoph Hausmann (1860-1936) am Städelschen Kunstinstitut in Frankfurt am Main; 1909 Italienreise, 1913-1933 Dozent an der Werkkunstschule Wiesbaden. 
Material border= 
Büste: Eisenguss / Sockel: nassauischer Marmor 
Aufstellungsort/e border= 
Original:
1952-1962: Rathaus, Schloßplatz 6, 65183 Wiesbaden
18.09.1962 - :  Wiesbaden, Hessischer Landtag, Sitzungssaal (siehe dort).

Abguss (als Ersatz für die Schenkung):
11.03.1963 Wiesbaden, Rathaus, linker Flügel des Foyers, am Trepenaufgang; weitere Abgüsse gingen an die Freiherr-vom-Stein-Schule und das Rathaus Wiesbaden-Biebrich. 
Luftaufnahme border= 
Google Maps 
Information border= 
Büste Steins auf Stele, bezeichnet:
"REICHSFREIHERR
VOM UND ZUM
STEIN
1757-1831".

Per Magistratsbeschluss vom 22.06.1951 wurden 4.000 DM aus Haushaltsmitteln für eine Freiherr-vom-Stein-Büste aus Bronze mit einem Sockel aus Kunststein freigegeben, die der Bildhauer Wilhelm Bierbrauer für den Hauptaufgang des Rathauses anfertigen sollte. In der folgenden Magistratssitzung am 07.08.1951 wurde von Stadtbaurat Finsterwalder auf die Nachteile einer Bronzefassung, die der Künstler favorisierte, hingewiesen. Dieser sei aber bereit, für 4.500 Mark auch eine neue Bearbeitung in nassauischem Marmor auszuführen und gleichzeitig ein wenig zu vergrößern. Der Sockel, für den die Inschrift "Reichsfreiherr vom und zum Stein" und darunter das Geburts- und Todesjahr vorgesehen sei, solle ebenfalls aus nassauischem Marmor hergestellt und die Kosten aus dem Baukredit für das Rathaus genommen werden.

In der anschließenden Diskussion kritisierten nicht wenige Mitglieder die Ausführung. Stadtrat Glücklich etwa gefiel die Ausführung der Büste nicht, deren Gesicht "etwas lebendiger" wirken müsse, selbst dem abwesenden Oberbürgermeister habe diese nicht gefallen. Stadtrat Böhm äußerte sich, dass der "Geist des Freiherrn vom Stein nicht im geringsten zum Ausdruck" käme und sprach sich deshalb gegen die Anschaffung in der jetzigen Form aus, und Stadtrat Jost hob hervor, dass der Büste der "persönliche Ausdruck" fehle. Finterwalde, der ebenfalls die Weiterentwicklung der Büste für notwendig hielt, kündigte an, vom Künstler ein neues Modell zu verlangen. Wenngleich die Stadt rechtlich nicht an Bierbrauer gebunden war, verstand man den Auftrag in gewisser Weise doch als Ehrung des in Wiesbaden lebenden Künstlers, der am folgenden Tag seinen 70. Geburtstag feiern sollte. Beschlossen wurde deshalb, eine Büste für den Hauptaufgang anzuschaffen. Bei einer Stimmenenthaltung wurde Bierbrauer beauftragt, diese für 4.500 DM in nassauischem Marmor anzufertigen, zuvor aber ein größeres Modell zur Begutachtung vorzulegen, das v. a. "im Ausdruck lebendiger" sei und die "kostümlichen Einzelheiten mehr" zurückdränge. Der Sockel solle unverändert ausgeführt werden.[1]

Die Büste Steins wurde 1952 übergeben und im Wiesbadener Rathaus aufgestellt. Anlässlich der Einweihung des neuen Sitzungssaals im benachbarten Wiesbadener Landtag wurde sie diesem am 18.09.1962 jedoch als Geschenk der Stadt überreicht; der Sockel verblieb im Rathaus. Auf Initiative von Stadtrat Kopp stifteten daher Dr. Hans Dyckerhoff und der Verschönerungs- und Verkehrsverein Wiesbaden-Biebrich, dessen Vorsitzender Kopp war, einen Abguss der Büste, "ähnlich der dem Hessischen Landtag zum Geschenk gemachten Büste"; sie wurde am 11.03.1963 im Rathaus enthüllt und - wie ihre Vorgänger - am Treppenaufgang des Rathauses aufgestellt. Die Witwe Bierbrauer verzichtete auf ein Honorar für die Abgussrechte.

Im selben Jahr stiftete der Verein noch zwei weitere Abgüsse für das Atrium der Freiherr-vom-Stein-Schule und das Foyer des Rathauses in Wiesbaden-Biebrich. Bei der Annahme der Schenkung wurde der Verein vom Hochbauamt gebeten, "von der Stiftung weiterer Freiherr-vom-Stein-Büsten abzusehen, weil es zur Zeit keinen geeigneten Platz zur Aufstellung mehr gibt" (Schreiben vom 29.01.1964). Bei einem Festakt am 24.10.1964 wurden beide Büsten übergeben.[2] 
Anmerkungen border= 
[1] StadtA Wiesbaden, Mag. 208.
[2] StadtA Wiesbaden, WA 3, 2456. 
Quellen / Literatur border= 
StadtA Wiesbaden: WA 3, 2456 (Städt. Hauptamt, Aufstellung von Büsten bedeutender Persönlichkeiten); Mag. 208 (Magistratsprotokolle vom 22.06.1951, 07.08.1951).

AKL, Bd. 10, 1995, S. 568; Horst Appuhn, Das Bildnis des Freiherrn vom Stein, Köln [u. a.] 1975, 127.

Website Stadt Wiesbaden (letzte Überprüfung: 22.10.2007) 
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