Ostendorf, Haus |
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Geschichte | Gut bei Lippramsdorf, Stadt Haltern, Kreis Recklinghausen; seit 1358 Sitz der Familie von Raesfeld, ab 1825 im Besitz der Grafen von Merveldt (Lembeck). Der Stammsitz der Familie ist Schloss Raesfeld mit Kirchdorf und gleichnamiger Bauerschaft, ein Amt im Kreise Borken. Der Rittersitz gehörte bis 1942 den Grafen von Landsberg-Gemen zu Velen. Das Geschlecht von Raesfeld leitet sich aus einem jüngeren Zweig der Edlen von Gemen ab. Ritter Simon von Gemen kaufte 1259 von seinem Verwandten Adam von Berge, Edelherr, das Gut Raesfeld (curiam Rabodinghoff) mit dem zubehörigen freien Gericht als freies Allod. Erbe wurde sein zweiter Sohn Matthias, der den gleichlautenden Namen führte. Der Sohn des Matthias, Johann, vermählte sich mit Blitrudis von Bitter, Erbin des Hauses Ostendorf, gelegen bei Lippramsdorf. Ihre Enkel Johann und Bitter sind Stammherren der Linien zu Raesfeld und Ostendorf. Der Sohn Bitter von Raesfelds, ebenfalls Bitter von Raesfeld genannt, veranlasste 1488 die Gründung des Franziskanerklosters zu Dorsten (Klostername Anton). Sohn und Erbe des Hauses Ostendorf, Ritter Goswin, heiratete die Erbin von Emte und Hamern, und nach dessen Tod 1503 erhielt sein ältester Sohn Johann das Stammgut; seine jüngeren Söhne Reiner, Goswin und Arnd bekamen die Güter Lüttinghof (Lütkenhove), Emte und Hamern. Einer der jüngeren Söhne Goswins zu Emte heiratete die Erbin zu Hackfurt. Ihre Tochter Agnes brachte Hackfurt und Emte an die Familie von Westerholt. Die Witwe des Vorbesitzers von Emte vermählte sich mit Reiner von Raesfeld zu Nienborg. Dieser kaufte 1626 Haus Darup an und 1636 Haus Visbeck. Die Besitzungen gingen jedoch schon 1650 und 1657 an die Familie von Droste über. Ein jüngerer Sohn Arnds zu Hamern wurde durch Heirat Herr zu Nienborg. Als Maria Antonetta von Raesfeld 1782 starb, gingen Hamern und Nienborg vorerst auf Max Hans von Kolff über, den ältesten Sohn ihrer Tochter. Ab 1818, nach dessen Tod, erhielt seine Schwester Anna Karolina, Freifrau von Graes das Erbe. Sie verkaufte Hamern an Karl von Merode, dessen Witwe die Familie von Twickel beerbte. Nachdem auch die Linei zu Ostendorf 1747 ausgestorben war, geriet der Besitz in Konkurs und 1825 kauften die Grafen Archiv das Haus Ostendorf an. Die noch in Westfalen lebenden Zweige der Familie von Raesfeld stammen aus der Linie zu Romberg. Zusammenfassung der Familienzweige:
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Benutzungsort |
Landesarchiv NRW Abteilung Westfalen |
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Eigentümer/in | Landesarchiv NRW Abteilung Westfalen | ||||||||||||||||||||||
Bestand |
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Weitere Ressourcen |
Ressourcen zu Haltern am See und zum Thema Adel im Internet-Portal "Westfälische Geschichte" Haus Ostendorf| Google Maps Stadt Haltern am See |
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Literatur |
Fahne, Anton Geschichte der Westphälischen Geschlechter. Köln 1858. [S. 325] Fahne, Anton Raesfeld in: Die Herren und Freiherren von Hövel, I. Bd., II. Abteilung, Köln 1860, S. 145-148. Husmann, Gregor Die Wasserburg Ostendorf an der Lippe. In: Georg Eggenstein (Hg.), Mensch und Fluss, Bönen 2010, S. 119-126. Ludorff, A. (Bearb.) Kreis Coesfeld. Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen, Bd. 36. Münster 1913. [S. 121f.] Mummenhoff, Karl E. Die Profanbaukunst im Oberstift Münster von 1450 bis 1650. Westfalen, Sonderheft 15. Münster 1961. [S. 232, 275f.] Spießen, Max von Das Geschlecht v. Raesfeld. In: Vestische Zeitschrift 20, 1910, S. 1-40. Stratmann, Bodo Detaxation des freiadeligen Hauses Ostendorf. In: Vestische Zeitschrift 92/93, 1993/94, S. 86-112. |
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Systematik |
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Datum Aufnahme | 2010-06-23 | ||||||||||||||||||||||
Datum Änderung | 2011-11-04 | ||||||||||||||||||||||
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