Regest

Datum 1530-08-04 Suche DWUD Suche Portal Datum Bestand: früher | später
(op donredach na sunte Petris dach ... ad vincula)
Titel/Regest Nach dem Tod des Johan van Eyll, Herrn zu Geysteren, war eine Erbteilung verabredet worden zwischen dessen mittlerweile verstorbener Witwe Elizabeth van Gore und van Eyll und ihren Kindern Johan, Sybert, Mathys, Wylhem und Gerit van Eyll sowie Derick van Ryn und dessen Frau Lucia van Eyll und Berndt van Huchtenbroick und dessen Frau Agnes van Eyll. In dieser Erbteilung war bestimmt worden, dass nach dem Tod ihrer Mutter ihre Leibzucht an Johan, Sybert und Wilhem van Eyll fallen sollte. Da ihre Mutter nun verstorben ist, ihr auch wegen des Todes ihres Bruders Geritz van Eyll Güter angefallen sind und nun auch über das Haus zu Baerlo mit der Mühle und Zubehör verfügt werden kann, wird zwischen den Brüdern Johan van Eyll, Herr zu Geysteren, Sybert, Thyes und Wilhem van Eyll sowie den Eheleuten Derick van Ryn und Lucia van Eyll eine neue Erbteilung verabredet, die als Transfix der alten Erbteilung angeheftet werden soll, die bis auf die veränderten Punkte ihre Gültigkeit behalten soll.

Johan van Eyll, Herr zu Geysteren, und seine Frau Marye van Doymborch behalten Haus und Herrlichkeit Geysteren, Oirlo und Oostrum mit allem Zubehör, ausgenommen die Renten, die anderen Geschwistern übertragen worden sind. Sie erhalten weiter die Mühle zu Geysteren, sollen aber daraus der Anna van Eyll, Klosterjungfer zu Roermond, lebenslänglich jährlich 12 Malter Roggen geben. Nach deren Tod fällt diese Rente an Johan van Eyll und seine Erben, die dann Jungfer Annas Erben je nach ihrem Anteil Renten auf Güter im Land Kessel anweisen sollen. Weiter erhalten Johan und seine Frau die Rossmühle zu Oostrum und den Hof zu Spraclant mit dem Haus, das Sybert van Eyll dort gebaut hat, samt allen Rechten und Einkünften und den Zehnten, von denen Wylhem van Eyll die Hälfte besitzt, und auch den Kalver passch und den Hof op gen Holl in der Herrlichkeit Well, welche Güter Sybert van Eyll bisher besessen hat, sowie ein Sester und neun Malter Roggen, die jährlich Geirtgen van Myirloe aus seinem Hof ter Horst zu zahlen hat. Weiter erhalten sie alle Güter, die ihre Mutter in Brabant zu Boyxstel geerbt hat, die Pächte und Zinsen zu Bersze und den dritten Teil des Hofes zu Bryxstel im Land Hairmic (?) sowie die drei Malter Hafer aus der Herrlichkeit Geysteren, die bisher Wylhem van Eyll erhielt.

Sybert van Eyll und seine Frau Johanna van Broickhuysen erhalten das Haus zu Baerlo mit allem Zubehör, Hoheit, Kirchgut (keyrckgyfften), Lehen und Leibgewinngütern, der Mühle und dem Hof vor dem Haus und den Einkünften innerhalb und außerhalb des Gerichtes Baerlo, wie dies nach Zütfenschen Recht zu Lehen geht, weiter vier Morgen Landes bei Dychen Melraen. Weiter erhalten Sybert und Johanna den Hof zu Coesdunck im Gericht Baerlo, alle Einkünfte aus dem Hof genannt Die groete Beyrcht und den Heren pessch an der Seite nach Geysteren jenseits des Baches und etliche Pächte, Zinsen und Leibgewinne zu Oostrum.

Thyes van Eyll erhält den Hof ter Hasselt in der Herrlichkeit Arcen und im Kirchspiel Velden und die dortigen Zehnten, weiter die Pacht von 18 Maltern Korn, die Derick int Gruythuys von Straelen aus seinen Hof zu Arcen zu Lomm (Lumme) zu geben hat, und die weiteren Abgaben und dazu die Pächte aus dem Kirchspiel Lottum und einen bayndt genant den Ayszer bayndt im Kirchspiel Lottum, all Einkünfte, die die Eltern in der Herrlichkeit Walbeck besaßen und einen Bauhof genannt Schyllynghshoff myt eynem passch genant dye Broickpassch in der Herrlichkeit und Kirchspiel Geysteren, wie dieses Gut der genannte Johan van Eyll mit Thyes van Eyll, seinem natürlichen Bruder, ertauscht hat. Sollte sein echter Bruder Thyes van Eyll ohne echte lebende Nachkommen sterben, fällt der Hof an Johan van Eyll, der ihn seinem Bruder überlassen hat. Thyes erhält weiter aus dem Hof Ayngen Bergh in der Herrlichkeit Geysteren ein Fass und 12 Malter Roggen, ein Fass und drei Malter Hafer, zwei Kapaune und einen Zinsgroschen, dazu aus dem Gut Jans vanden Vynne 1 1/2 Malter Roggen und aus dem Gut Peters vanden Kerckhoff vier Fass Gerste und dazu den dritten Teil des Hofes genannt Die Hylbenay im Gericht Horst sowie weitere Einkünfte im selben Gericht, wovon ihrem Neffen Alart van Goer zwei Teile zustehen und die Brüder Johan und Wilhem van Eyll noch beteiligt sind. Damit sind die Malter Roggen, die Thyes nach dem Tod der Mutter in der älteren Erbteilung zugesprochen waren, abgegolten. Thyes ist verpflichtet, sich bei der Bezahlung der Schulden seiner Eltern zu beteiligen.

Wylhem van Eyll und seine Frau Styn vanden Sande erhalten die Höfe Die groete Beyrckt und Die kleyn Beyrckt im Kirchspiel und Gericht Baerlo, weiter die Behausung genannt Dye Deylsst, den Hof zu Oesterryck im Kirchspiel Horst und einen Anteil an den Einkünften im selben Kirchspiel, an denen auch Johan und Thyes van Eyll beteiligt sind und von denen ihr Neffe Alart van Gor die beiden anderen Anteile besitzt. Weiter erhalten sie den Hof ter Cuylen im Kirchspiel Oirlo und Einkünfte aus dem Zehnten zu Oostrum.

Derick van Ryn und seine Frau Lucia van Eyll erhalten aus dem Nachlass ihres Bruders Gerytz van Eyll das Gut zu Broeckhuysenvorst (Broickhuysen Vorst), wie das an den Greve van Oeyen lehnrührig ist.

Sollte Sybert van Eyll im Besitz des Hauses zu Baerlo durch Gairt van Kessel gestört werden, sollen ihm Johan und Wylhem van Eyll beistehen. Sollte Sybert das Haus verlieren, sollen Johan und Wylhem oder ihre Erben ihm jährlich 45 Malter Roggen anweisen. Sollte Gaert van Kessel eine Forderung von 20 Malter Roggen jährlicher Pacht wegen Dobbelsteyn erheben, sollen sich Johan und Wylhem an der Zahlung beteiligen. Sollten die Schuldforderungen vom Landesherrn und von Frederick van Oppendorf beglichen werden, erhalten alle ihren Anteil daran. Johan, Sybert, Mathies, Wilhem van Eyll und Derick van Rin siegeln. Weiter siegeln Alart van Eyll, Aryaen van den Bylandt, Herr zu Well, und Johan van Dart.

Ausf.-Perg., 8 anh. Siegel: 1. - 4. van Eyll, 5. Derick van Rin, 6. Alart van Eyll, 7. Aryaen van den Bylandt, 8. Johan van Dart.

Transfix an E Urk. 187 zu 1520 April 30.

Dabei Abschrift 18. Jh.
Archiv   Hinnenburg
Bestand   E Rheinische Güter |   alle Regesten
Signatur zu E Urk. 187
Benutzungsort LWL-Archivamt für Westfalen
Projekt   Digitale Westfälische Urkunden-Datenbank (DWUD)
Systematik
Typ1.3   Einzelquelle (in Volltext/Regestenform)
Zeit3.1   1500-1549
Datum Aufnahme 2010-10-13
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