| Titel/Regest |
Vor dem Offizial, geistlichen Richter des Hofes zu Münster, legen Jurgen Nagel zu Ittlingen (Et-) Drost zu Sassenberg, und seine Frau Michel von Herberen, deren Ehe bisher kinderlos gebliegen ist, ihren letzten Willen fest: die Eheleute wollen ein christliches Begräbnis. Weiter heben sie alle Ansprüche auf, die sie gegeneinander aufgrund ihres Ehevertrages haben. Damit entfallen auch alle Ansprüche, die die Verwandten gegen den letztlebenden Ehepartner erheben könnten. Jurgen Nagel überträgt seiner Ehefrau testamentarisch das Haus Ittlingen mit allem Zubehör, dessen Nießbrauch ihr nach Jurgens Tod lebenslänglich zustehen soll. Frau Michael darf aus dem Gut Stiftungen in Höhe von 4.000 Gulden machen. Nach ihrem Tod soll das Gut an Nagels nächsten Erben fallen. Für den Fall, daß Jurgen Nagel seine Frau überlebt, hat diese verfügt, daß Jurgen alle ihr Güter erben soll. Falls Jurgen erneut heiratet und noch Kinder erzielt, sollen diese Kinder die Güter erben. In dem Fall sollen jedoch Frau Michaels nächste Verwandte 500 Gulden erhalten. Sollte sich Jurgen nach Frau Michaels Tod erneut verheiraten und keine Kinder erhalten, sollen alle Güter an Jurgens nächste Verwandte fallen, die dann an Frau Michaels nächste Erben und Verwandte oder aufgrund einer besonderen Anweisung von ihr 4.000 Gulden herausgeben sollen. Im übrigen setzen sich die Eheleute gegenseitig zu Erben ein. Dieses Testament darf mit Zustimmung beider Eheleute verändert werden.
Der Offizial siegelt mit dem großen Siegel des Hofes, dem das kleine Siegel rückwärtig eingedrückt ist.
Zeugen: Diderich Cloet, Rentmeister zu Bevergern, und Alexius Schuerman, Bürger in Münster. |
| Überlieferungsart |
Ausfertigung, Pergament, anh. Siegel gut erhalten, Unterschrift des Gerhardus Lestingk von Schüttorf, Kleriker der Diözese Münster, Notar und Gerichtsschreiber des Hofes. Rückseite: Inhaltsvermerk; Altsignaturen (13; F 15, 188 I). |
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