| Titel/Regest |
Goddert Leistingh, Doctor der Rechte und weltlicher Richter in der Stadt Münster, bezeugt, daß am 25. Oktober 1580 Johan van Berschwort, Bürgermeister der Stadt Münster, Klage wegen eines Hauses in Münster zu Überwasser im Liebfrauenkirchspiel hinter dem Fraterhaus erhoben habe, das dem + Johan van Beverfoirde gehört habe und in das er, der Bürgermeister, aufgrund eines vom münsterischen fürstlichen weltlichen Hofgerichts ergangenen Endurteils für eine Schuld von 600 Gulden Kapital und 36 Gulden Pension samt Unkosten und Schaden pfandweise eingesetzt worden sei. Auf seine Frage, wie er nun zu seinem Geld gelangen könne, sei ihm geantwortet worden, er solle "husz und hoff vor der taffelen des radts verclagen". Als er das getan habe, sei ihm auf Befehl des Rates vom Türwärter Hans Jurgens als Urteil gewiesen worden, er solle das Haus drei Markttage öffentlich zum Kauf anbieten und in Bürgerhand verkaufen und dann der beklagten Seite anzeigen, von wem und wofür das Haus binnen eines Monats zurückgekauft werden könne. Berschwort habe daraufhin das Haus an drei Markttagen öffentlich angeboten, was für den ersten Markttag Arndt Peick und Johan Stricker und für den zweiten Bernhard Otterbein und Gerdt Listige bezeugen könnten, und am dritten Markttag an Merten Greszbeck, Bürger zu Münster, für die genannte Schuldsumme verkauft, was Johan Holsscher und Johan Schriver bezeugen können. Danach habe Berschwort der Witwe des Johan van Beverfoerde durch Philipp Hemekinch, vereideten Cursor des Hofgerichts, eine vom Stadtrichter besiegelte Intimation behändigen lassen, in der ihr mitgeteilt worden sei, daß sie das Haus binnen eines Monats für die Schuldsumme zurückkaufen könne, daß es andernfalls aber dem Käufer verbliebe. Danach habe Merten Greszbeck vor Gericht ausgesagt, daß innerhalb der gesetzten Frist das Haus bei ihm nicht wieder abgelöst worden sei, und das Haus gerichtlich an Johan van Berschwort übertragen. Zuletzt habe Berschwort um Räumung des Hauses gebeten, die ihm auch zugestanden worden sei, wie Johan Lubbertinck, Bote des Gerichts, erklärte, der die Räumung vorgenommen habe und Berschwort in den vollen Besitz des Hauses eingesetzt habe. Der Richter siegelt. Standgenossen: Johan Stricker und Johan Jockwech. |
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