"Westfalen im Bild" - Texte

Müller, Hans Ulrich
Tecklenburg - Stadt und Burg
Münster, 1985



Schwerpunktthema:

Die städtebauliche und wirtschaftliche Entwicklung der Stadt

Die Tecklenburger Grafen konnten ihr Herrschaftsgebiet bis zum Ende des 14. Jahrhunderts zu einem der bedeutendsten im norddeutschen Raum ausbauen.

Dieser Vormachtstellung verdankte der Residenzort seine Entwicklung von einer kleinen Burgmannssiedlung zum mittelalterlichen Marktflecken, der schließlich zwischen 1365 und 1388 Stadtrechte erhielt.

Dem stetigen Machtverlust seit 1400 und letztlich dem finanziellen Ruin schon vor Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges folgte erst mit der Blüte des Leinengewerbes im 17. Jahrhundert eine Zeit des wirtschaftlichen Wiederaufbaus. Als dessen bauliche Zeugen sind mehr als 40 Fachwerkhäuser erhalten, die zusammen mit den Ruinen der einst so bedeutenden Höhenburg und den Resten der Stadtbefestigungsanlagen bis heute das Bild der Stadt prägen.

Nach dem Übergang an Preußen (1707) stagnierte die soziale und wirtschaftliche Entwicklung der Stadt.

Dieser fehlende Entwicklungsdruck, aber auch das weitgehende Ausbleiben von Kriegszerstörungen haben dazu beigetragen, daß Bausubstanz und Straßengefüge und damit der historische Charakter einer Handwerker- und Ackerbürgerstadt bis heute gewahrt blieb.




Westfalen im Bild, Reihe: Stadtentwicklung und städtisches Leben in Westfalen, Heft 7