|
Regest |
Datum |
(1573-1575) Suche DWUD Suche DWUD |
Datum Bestand: früher
|
später
|
Titel/Regest |
Vor dem Offizial, ordentlichen Richter des Hofes zu Münster, erscheint Herr Johann Stuvyus, Vikar am Alten Dom zu Münster, und erklärt, dass er mit Meister Gerhardt Steinhoff, Gildemeister des Schneideramts und Bürger zu Münster, in Streit geraten sei. Steinhoff sei von ihm mehrfach beschimpft und geschmäht worden, so am Tisch des Herrn Goeszen von Rasfeld, Domherrn zu Münster, in Gegenwart des Johan Ham und an anderen Orten und über ihn seien von ihm Lügen verbreitet worden. Um seine Ehre zu wahren und seinen Ruf zu retten, habe Steinhoff sich an Herrn Jacobus Vosz, Dechant des Alten Doms und Siegelherr des bischöflichen Hofes zu Münster, Herrn Henrich Gruither, Collector, und Herrn Heinrich Frye, Meister der freien Künste, die Oberen des Stuvyus, gewandt, die diesen Gerichtstermin festgelegt hätten. Stuvyus widerruft nun alle Schmähreden und Lügen, die er aus Neid hinter Steinhoffs Rücken verbreitet hat und verspricht bei seinem priesterlichen Stand, derartiges nicht wieder zu tun. Zugleich bittet Stuvyus den Steinhoff um Verzeihung, die gewährt wird, und bezeugt, dass Steinhoff ein ehrbarer und aufrechter Mann sein. Der Dechant und seine Kollegen Gruither und Frye stellen fest, dass Steinhoffs Ehre vollständig wiederhergestellt sei und die Streitigkeiten zwischen ihm und Stuvyus ausgeräumt seien. Der Offizial siegelt. |
Vermerke |
Rückseite: Des doemcapittelsz zu Münster gograff hatt in der Broickbauerschafft tho Westbeveren gaer kein gbott noch (?) jennich gleide von alters her. Disz sagen de uhralten (?) stolfrien scheffen.- Omnibus hominibus terminus vitae morst est.- Regum est recte agere et male audire.- Recte age et meminem time.- Das Harkottessche vrygstolsgerichte ist ein fürstlich Güliches lehen, da nhun jemantz dasselb beeindrachtigen oder zu beledigen gemeynett, als ist der lehenher derwegen zu ersoichen.- Gericht, gesetz und recht seyn nycht nutz, worde nycht der (....) straff vollenzogen werden.- Dummodo poena non exercetur iudicio et mali non plectuntur, ergo sequitur deterior malicia atque(?) iudicium delubrum (?) habetur.-
Die Urkunde ist offenbar als Bucheinband benutzt worden. Da sämtliche Dorsalvermerke auf Rechts- und Gerichtsfragen beziehen, dürfte es sich um ein Buch gehandelt haben, dass von einem Richter zu Harkotten genutzt wurde. |
Archiv |
Harkotten II (z. T. Dep.) |
Bestand |
Harkotten, Urkunden | alle Regesten |
Signatur |
HarKo.Har.Uk.163 |
Benutzungsort |
LWL-Archivamt für Westfalen |
Überlieferungsart |
Ausfertigung, Pergament, anh. Siegel ab. Unten rechts ein Teil der Urkunde mit dem Datum abgerissen.
Die Datierung richtet sich nach dem Beginn der Dechantenzeit des Jakob Voss 1573 und der Wahl des Goswin von Raesfeld zum Domdechanten 1575. |
Projekt |
Digitale Westfälische Urkunden-Datenbank (DWUD) |
Systematik |
|
Datum Aufnahme |
2013-01-29 |
Aufrufe gesamt |
3233 |
Aufrufe im Monat |
10 |