Regest

Datum 1211 Suche DWUD Suche Portal Datum Bestand: früher | später
Titel/Regest Bischof Bernhardus [III.] von Paderborn (Patherburnensis), Dompropst Wolradus, Domdechant Johannes und das ganze Domkapitel bekunden, daß ein Gläubiger namens Johannes zur Errichtung eines Hospitals für Kranke und Pilger drei Hufen im Umfang von 100 Morgen und einen Hof in Adene, von dem als Zehnt an den Klosterspeicher 10 Spiekermalter (spikermalder) Gerste und Hafer gezahlt werden, weiter einen Hof in Othhym und einige Äcker, wovon dem Bischof und dem Domkapitel jährlich fünf Malter Weizen zu zahlen und eine Abgabe von 14 Pfennigen an den Kürschner, der die Pelze des Bischofs und Kapitels bearbeitet, und für die Reparatur der Klöppel des Domes zur Hälfte wie früher vorgesehen ist, weiter ein Grundstück am Zugang des Marktes von der Stadt her samt einigen zugehörigen Äckern, von dessen Erträgen nach Weisung des Domkämmerers der städtische Send (synodus civitatis) abgehalten wird und die Hirschhäute für den Bischof und das Kapitel bearbeitet werden, erworben hat und diese Güter in folgender Form als Stiftung übergeben hat, daß nämlich, wenn der Kämmerer den Send abhält, der Bote, der den Send verkündet hat, abends und morgens mit dem Kämmerer das Essen einnehmen soll. Der bischöfliche Schlüter wird in der Fastenzeit Speck und Schmalz geben, der Kämmerer Kalkstein und Salz und der Müller Mehl zur Bearbeitung der Häute. Johannes hat auch festgelegt, daß von dem Grundstück am Eingang des Marktes ein ewiges Licht in der Kapelle des Hospitals unterhalten wird. Bischof und Kapitel stimmen der Übertragung von Johannes' jetzigem und künftigem Besitz an das Hospital zu und setzen fest, daß auf dem Hospitalsgelände kein Richter Gericht abhalten soll, sondern das Hospital wie andere religiöse Einrichtungen Immunität genießen soll. Der Hospitalmeister soll einmütig von den Vorstehern des Domkapitels und von sechs hervorragenden Männern der Stadt für ein Jahr und nicht dauernd eingesetzt werden. Pilger, die im Hospital vom Tod ereilt werden, und alle dort Sterbenden dürfen dort begraben werden. Der Nachlaß von Pilgern soll, sofern diese ihn nicht den Armen vermacht haben, ein Jahr für ihre Erben aufgehoben werden, dann aber dem Hospital verfallen.

Siegelankündigungen von Bischof und Domkapitel.

Zeugen: Bischof Albertus von Livland (Livonensis), frater Bernhardus de Lippia, Dompropst Volradus, Dechant Johannes, Propst Heinricus von St. Peter (Busdorf), Küster Conradus, Kellner Volbertus, Folquin, Thetmar, Oliver, Heinricus de Sval[enberg], Herman Bole, Amelunc, Scholaster Johan; Laien: Herman de Lippia, Bernhart de Osethe, Heinricus comes, Ludolf de Plesse, Luppolt, Conrat, Johan Clenode, Gerhart de Etlen, Sveder de Elsen, Johan Spirinc, die Brüder Heinrich und Herman, die Brüder Heinricus und Macharius.
Archiv   Verein für Geschichte und Altertumskunde Westfalens, Abteilung Paderborn e. V.
Bestand   Urkunden |   alle Regesten
Benutzungsort Erzbischöfliche Akademische Bibliothek Paderborn
Quelle   Stöwer, Ulrike (Bearb.) | Das Archiv des Vereins für Geschichte und Altertumskunde Westfalens, Abteilung Paderborn e.V. | Nr. 005, S. 35f.
Formalbeschreibung Ausf., Perg., Lat. - 1 anh. Siegel: Bischof Bernhard III., (Bruchstück) -Rückseite: Super hospitale/ A/ M.CC.XI/ Littera confirmationis et exemptionis hospitalis et [... ?]/ I - Anm.: lt. WUB IV 47 (1874) Original im Archiv der Stadt Paderborn. - Druck: WUB IV 47
Projekt   Digitale Westfälische Urkunden-Datenbank (DWUD)
Systematik
Typ1.3   Einzelquelle (in Volltext/Regestenform)
Zeit2.15   1200-1249
Datum Aufnahme 2003-12-21
Datum Änderung 2011-01-14
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