Regest

Datum 1336 Suche DWUD Suche Portal Datum Bestand: früher | später
Ausstellungsort Paderborn
Titel/Regest Der Bischof Bernhardus [V. zur Lippe] von Paderborn bekundet, daß ein Streit wegen der Vogtei über die Meierei oder das Amt Graffeln (super advocatia villicationis seu officii Graffen) zwischen dem Edelherrn Bertoldus zu Büren und zu Wewelsburg (Wevelsborch) einerseits und den Brüdern Mengerus und Everhardus de Graffen andererseits, der schon zu Gewalttätigkeiten geführt habe, unter seinem Beistande und durch Vermittlung des Domherrn Liborius de Vulbeke und des Ritters Hermannus de Brakle auf Seiten des Edelherrn von Büren, und des Ritters Ffredericus de Brencken und des Knappen Johannes de Vernede auf seiten der Brüder de Graffen in folgender Weise beigelegt sei: Den Haupthof in Graffeln, am unteren Kirchhofe nach der Alme (Almena) hin gelegen, behalten die Gebrüder von Graffen frei von jeder Vogtei. An den übrigen Hufen und Gütern im Amte Graffeln haben sie nur das Recht der Bemeierung, des Einsetzens und des Absetzens (ius locandi, instituendi et destituendi) und hinsichtlich der Eigenbehörigen das Recht der Beerbung und des Austausches (ius hereditandi et cambiendi) mit den übrigen Diensten und Rechten, die dem Schulzen (scultetus) zukommen.

Bertoldus de Büren aber erhält die Vogtei über alle genannten Hufen, Güter und Eigenbehörigen im Dorf Graffeln (villa Graffhem), jedoch so, daß die dicti sculteti [die Brüder von Graffen] von den Hufen, soweit sie in den Kirchspielen Salzkotten (Soltkotten) und Verne (Vernede) liegen, an den Vogt de Büren jährlich 6 Solidi zahlen. Von den anderen - außerhalb der genannten Kirchspiele liegenden - Hufen erhält de Büren nur 3 Solidi und 3 Frondienste. Von anderen zum Amte Graffeln gehörigen Leibeigenen, die auf Gütern außerhalb des Amtes sitzen, darf de Büren als Vogt von jedem, der mit dem Pfluge baut, 1 Solidus, von dem, der eine Hütte (casa) bewohnt, 6 Denare erheben. Andere Abgaben oder Beden darf kein Teil für sich erheben, sondern nur nach beiderseitiger Übereinkunft und unter der Bedingung gleichmäßiger Teilung.

Siegelankündigung: Bischof Bernhard, Bertoldus de Büren, Brüder Mengerus und Everhardus de Graffhem, unter Zustimmung von: Bertoldus de Büren, seinem Bruder Joh. de Büren, seiner Gemahlin Heylwigis, seiner Söhne Bernhardus, Hinricus und Bertoldus, seiner Töchter Sophie, Jutte und Lise, Mengerus de Graffhen, seiner Gemahlin Godeste, seiner Söhne Mengerus, Conradus, Ffredericus und Wibbeken, Everhardus des Graffhen, seiner Gemahlin Mechild, seinem Sohn Otto und seiner Tochter Gisle.

Zeugen: Ecbertus de Asseborch, Dechant im Busdorf (ecclesie sanctorum Petri et Andree apostolorum), Ritter Ludolphus de Herse, Johann de Driborch und Conradus gen. Scildere, Knappen.
Archiv   Verein für Geschichte und Altertumskunde Westfalens, Abteilung Paderborn e. V.
Bestand   Urkunden |   alle Regesten
Benutzungsort Erzbischöfliche Akademische Bibliothek Paderborn
Quelle   Stöwer, Ulrike (Bearb.) | Das Archiv des Vereins für Geschichte und Altertumskunde Westfalens, Abteilung Paderborn e.V. | Nr. 092, S. 77f.
Formalbeschreibung Auszug Stolte vom 7.12.1896 nach einer alten Abschrift, Papier, Lat. - Anm. Stolte: vgl. Böddeker Copiar fol. 76a
Regest: Stolte S. 154f.
Projekt   Digitale Westfälische Urkunden-Datenbank (DWUD)
Systematik
Typ1.3   Einzelquelle (in Volltext/Regestenform)
Zeit2.17   1300-1349
Datum Aufnahme 2004-01-09
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