Regest

Datum 1676-07-10 Suche DWUD Suche Portal Datum Bestand: früher | später
Ausstellungsort Wien
Titel/Regest Leopold, erwählter römischer Kaiser, allzeit Mehrer des Reichs, in Germanien, Ungarn, Böhmen, Dalmatien, Kroatien und Slavonien König, Erzherzog zu Österreich, Herzog zu Burgund, Steir, Kärnten, Krain und Württemberg, Graf zu Tirol, erlässt eine gerichtliche Vorladung an Maria Adolpha geb. Freiin von der Reck, Witwe von Lützerath, auf Klage des Johann Frantz Freiherrn von Lützeradt, Deutschordensritter und Komtur zu Köln.

Der Kläger hat vorgetragen, dass bei der Heirat seines jüngsten Bruders im Jahr 1654 im seinerzeit geschlossenen Ehevertrag bestimmt worden sei, dass der heiratende Bruder alle elterlichen Güter in die Ehe einbringen solle und die beiden anderen Brüder, nämlich der damals noch lebende ältere Bruder Christoph Freiherr von Lützerodt, Deutschordensritter und Komtur zu Mecheln, und der Kläger, auf ihre Erbanteile verzichten sollen, so lange sie von ihren Kommenden standesgemäß leben könnten und das Ehepaar sich gegen sie brüderlich betrage. Nach dem Tod ihres Ehemanns habe sich aber die Beklagte aber widerwärtig gezeigt und zusätzlich seien die Güter der Kommende durch die französischen Kriegsunruhen in einen derart verderblichen Zustand geraten, dass der Kläger davon seinen standesgemäßen Unterhalt nicht mehr bestreiten könne. Da er auf vielfältiges Ersuchen nun von der Beklagten nichts erhalten habe, habe er endlich Klage eingereicht.

Die Beklagte wird nun vorgeladen, sich binnen den nächsten zwei Monaten am Hofgericht einzufinden, um die Lützerodischen Erbgüter zu teilen oder sich dawider zu äußern. Wenn sie nicht erscheint oder keinen Vertreter schickt, wird gleichwohl das Verfahren fortgesetzt.

Ausf.-2 geheftete Papierbögen, aufgedrücktes, papiergedecktes Siegel, Unterschrift des Kaisers, Viditvermerk des Leopold Wilhelm Graf zu Königsegg, Unterschrift des Reinhard Schröder.

Dahinter: 1676 Oktober 1 Vermerk des Notars Gerhardus Grevenbroich über die Insinuation der Klage in beglaubigter Abschrift in Abwesenheit der Beklagten in deren Wohnhaus zu Köln in der Hundsgasse hinter St. Mauritz zu Händen des dort wohnenden Weingärtners Christian Örigh.

Zeugen: Bertram Beckman und Godfrid Becker.

Unterschrift und Siegel des Notars.

Rückseite: Signatur (N. 36).
Archiv   Hinnenburg
Bestand   E Rheinische Güter |   alle Regesten
Signatur E Urk. 217
Benutzungsort LWL-Archivamt für Westfalen
Projekt   Digitale Westfälische Urkunden-Datenbank (DWUD)
Systematik
Typ1.3   Einzelquelle (in Volltext/Regestenform)
Zeit3.4   1650-1699
Datum Aufnahme 2010-10-13
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