Regest

Datum 1575-10-15 Suche DWUD Suche Portal Datum Bestand: früher | später
Titel/Regest Zwischen den Geschwistern Goedert, Kanoniker zu St. Johann in Lüttich, Diderich, Arnoldt, Gieliss und Johanna van Bocholtz wird ein Erbvertrag geschlossen.

Ghodertt als der älteste Bruder hat in Ansehung der vielen Brüder sein Erstgeburtsrecht am Haus (Ingenhoven) an seinen Bruder Dederich abgetreten mit dem Vorbehalt, dass er von Dederich oder demjenigen, der das Haus dann bekommen wird, für sich und seinen Diener jährlich den Unterhalt für drei oder vier Monate erhalten soll. Sollte er aus dem Stift Lüttich vertrieben werden, soll er auf dem Haus Wohnung erhalten.

Für den Verzicht auf sein väterliches und mütterliches Erbteil erhält Goedert von seinen Brüdern 800 Rtlr., die ihm vor Lichtmeß Marien in Lüttich auszuzahlen sind. Er soll dann Verzicht leisten und dabei 110 Taler erhalten.

Zwischen Arnolt und Gieliss ist dann vereinbart worden, dass Geliss das Haus mit Zubehör besitzen sowie 12 Morgen Landes neben Merten Dauben Kamp und von Woesten Hof den vierten Teil mit der Nutzung erhalten soll.

Arnolt und Johanna erhalten zusammen 24 Morgen Landes am Sittarder Leichweg zwischen Heithausenn Land und dem Hagelkreuz, die Kaetmühle mit Zubehör und das andere Viertel vom Woesten Hof. Arnoldt und Johanna sollen mit Gelis das halbe Lehen, Schatz und Zehnt tragen helfen.

Von den 3 1/2 Malter Roggen, die Herman Box als Erbpacht zahlt, sollen Arnoldt und Johanna die eine Hälfte, Gielies die andere Hälfte erhalten. Ebenso sollen sich Arnoldt und Johanna einerseits und Gelis andererseits die Leibgewinns-, Laten-, kurmudigen und Zinsgüter jeweils zur Hälfte teilen.

Sollte Gelis das Haus aufgeben wollen, soll Arnolt mit Rat der Verwandten an seine Stelle treten.

Dederich van Drypt, Caspar van Keverberch siegeln und unterschreiben mit den Geschwistern van Bocholtz.

Zeugen: Dederich van Drypt, Caspar van Keverberch und Johan Scheyffeler, Schöffe zu Lobberich.

2 Ausf., Papier, Unterschriften und 2 papiergedeckte Siegel.

Daran: Transfix 1576 Juli 14 Lobberich

Der Streit, der sich zwischen Herrn Ghodert, Arnolt, Jelis und Johanna erhoben hat, weil dem Ghodert das ihm zugesagte Geld nicht termingerecht bezahlt wurde und er deshalb vom Erbvertrag zurücktreten wollte, und weil Arnolt und Johanna sich benachteiligt finden, ist von den Schiedsfreunden beigelegt worden, die Arnolt und Johanna verpflichtet haben, künftig am Tag des hl. Andreas an Ghodert die Hälfte des ihm zugesagten Geldes zu zahlen, und die Arnolt und Johanna zur Ruhe verwiesen haben. Vereinbart wurde, dass Jelisz van Bocholtz zukünftig allein seinem Bruder Ghiszbert van Bocholtz, Propst zu Marsberg (Bergen), jährlich an Ostern lebenslänglich 20 Taler zahlen soll. Der Vertrag ist von allen bei Strafe von 1200 Talern zu halten.

Schiedsfreunde: Arnolt van Bocholtz, Domherr zu Lüttich und Propst zu Bingen, Dederich van Dript, Jacop von Broeckhuisen gen. Oeyen, Caspar van Keverberch und Johan Scheiveler, Schöffe zu Lobberich.

Ausf., Papier, 2 Siegel von Arnolt van Bocholtz, Domherr, und Caspar van Keverberch, Unterschriften der Schiedsfreunde, der Yan van Dryept, Witwe des Yan van Bocholt, und ihrer Kinder Yohan(na), Goedert, Arnoldt und Jelisz van Bocholtz.

Dabei 3 Kopien.
Archiv   Hinnenburg
Bestand   P Familie von Bocholtz |   alle Regesten
Signatur P Urk. 84
Benutzungsort LWL-Archivamt für Westfalen
Altsignatur V 13
Projekt   Digitale Westfälische Urkunden-Datenbank (DWUD)
Systematik
Typ1.3   Einzelquelle (in Volltext/Regestenform)
Zeit3.2   1550-1599
Datum Aufnahme 2010-10-13
Datum Änderung 2011-02-01
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