Regest

Datum 1584-08-24 Suche DWUD Suche Portal Datum Bestand: früher | später
(auf sct. Bartholomaei tagh)
Ausstellungsort Kaster
Titel/Regest Am 21.09.1575 hatte Egbert von Bocholtz mit Zustimmung seiner Eltern Joachim von Bocholtz und Margriet Pollartt und vor den Zeugen Dr. jur. Leonhart von Stalbergh, königlicher Rat, und Johann vonn Stalbergh, Drost des Landes Kriekenbeck und Erkelenz, in einer von ihm unterschriebenen und besiegelten Erbteilung zugunsten seines Bruders Johan aus sein Recht als ältester Sohn verzichtet und letzterem gegen eine Entschädigung den Vorteil eingeräumt, den er sonst beim Tod der Eltern gehabt hätte. Egbert wollte in den Krieg ziehen, während Johan auf dem Stammhaus zu Bocholtz für die Eltern sorgen sollte.

Diese Erbteilung ist dann von den Eltern vor den Zeugen Wilhelm von Brempt zum Broich und Wilhelm von Waldtoisz gen. Heithausen als königl spanische Vasallen sowie Frantz von Sassefeldt, Johan Bruistes und Paulus Haeckholtz, Schöffen zu Lobberich, nochmals bestätigt worden.

Am 2.06.1584 ist dann das Stammhaus mit allen Gütern und Inventar dem Johan von Bocholts übertragen worden.

Es ist dann zu Streitigkeiten gekommen. Johan hat zunächst erklärt, dass sein Bruder Egbert aus der elterlichen Barschaft nichts zu erwarten habe, hat sich aber jetzt bereit gefunden, etwas für seinen Bruder, der durch einen Unfall geschwächt ist, zu tun, damit bei seinem Tod seine Frau Sybille von Manszfeldt und die Kinder versorgt sind.

Auf Vermittlung von Wilhelm von Brempt zum Broich, Christian vonn Blitterstorff, Patroclus Weinter, Gerichtsschreiber des Amts Kriekenbeck, Reinhart Frinckenn, Schöffen, Johan von Nidegken, Schöffe und Kellner zu Kaster, und Johan Maes zu Morken hat Johan von Bocholtz die Erbteilung und die Übertragung des Stammguts auf ihn rückgängig gemacht und das Stammgut Egbert und Sybille überlassen, die dieses mitsamt allen Schulden übernommen haben. Egbert und Sybille haben auch die drei Schwestern, die sich zum geistlichen Stand begeben haben, dann aber das klösterliche Leben aufgegeben haben, zu unterhalten. Johan soll dafür von Egbert und Sybille 5.000 Goldgulden, den Goldgulden zu 12 Mark kölnischer Währung, in zwei Terminen erhalten. An künftigen Lichtmess Marien erhält er 3.000 Gulden und soll dann das Stockhaus zu Bocholtz dem Egbert einräumen.

Wird das Geld zu diesem Termin nicht bezahlt, tritt die alte Erbteilung wieder in volle Kraft und Egbert verliert jeglichen Anspruch. Werden die 3.000 Goldgulden und binnen den nächsten zwei Jahren auch die noch fehlenden 2.000 Gulden bezahlt, verpflichtet sich Johan, dem Egbert alle Immobilien einzuräumen und die Papiere darüber auszuhändigen. Sollte Egbert das Stammhaus verkaufen, verbleibt Johan das Vorkaufsrecht.

Die mobilen Güter, Renten, Pfandschaften usw. sollen zwischen den Brüdern gleich geteilt werden, doch erhält Johan im voraus ein gulden kleinott mitt kostlichem gesteins vermischt, während Egbert die goldenen Ringe erhält, die die Eheleute Georgh von Haetzfeldt und Anna vonn Bocholtz dem Vater Joachim vonn Bocholts gegeben haben. Die ungedroschene Winter- und Sommerfrucht wird in drei Teile geteilt, von denen derjenige, der den Vater zu verpflegen hat, zwei Teile erhält. Über die Mobilien soll ein Inventar erstellt werden.

Wenn der Vater nicht bei Egbert bleiben will, sondern von Johan versorgt werden möchte, soll Egbert ihm ein jährlich ein angmessenes Gehalt geben.

Jede Seite erhält von diesem Vertrag eine Ausfertigung. Egbert, der wegen seiner Verwundung nicht schreiben kann, siegelt. Für ihn unterschreiben seine Frau, Christian vonn Blitterstorff, Johan von Nidegken und Johan Maes, mit Johan von Bocholtz unterschreiben Wilhelm von Brempt, Patroclus Weinter und Reinhart Frinck.
Archiv   Hinnenburg
Bestand   P Familie von Bocholtz |   alle Regesten
Signatur P Urk. 112
Benutzungsort LWL-Archivamt für Westfalen
Formalbeschreibung Ausf.-Papier, Petschaft, Unterschriften.
Projekt   Digitale Westfälische Urkunden-Datenbank (DWUD)
Systematik
Typ1.3   Einzelquelle (in Volltext/Regestenform)
Zeit3.2   1550-1599
Datum Aufnahme 2010-10-13
Datum Änderung 2011-01-18
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