Regest

Datum 1609-01-15 Suche DWUD Suche Portal Datum Bestand: früher | später
Ausstellungsort Lüttich
Titel/Regest Testament des Godefridus a Bocholtz, Kanoniker an St. Lambert und Domdechant zu Lüttich.

Als Testamentsvollstrecker setzt er ein Arnoldus a Bocholtz, Dompropst zu Hildesheim, Carolus Oleanus sowie den Kanoniker Johannes a Bocholt, den er als Erben einsetzt. Er möchte in der kleinen Kapelle beim Lichterraum im Dom zu Lüttich begraben werden. Dort soll auf der rechten Seite ein Epitaph so groß wie das van der Meer angebracht werden.

Die Hälfte seines Hauses vermacht er dem Aegidius a Bocholts unter der Bedingung, dass dessen Bruder Johannes den oberen Teil erhält. Aegidius soll 2.000 Gulden erhalten sowie die Hälfte seiner Bücher und Kleider, des Silbergeräts und aller Mobilien. Im Fall seines Todes tritt an seine Stelle sein Bruder Johannes. Seiner Nichte Anna a Bocholtz und der Margaretha a Bocholtz vermacht er je 1.500 Gulden aus den Einkünften, die ihm das Kapitel zu Lüttich schuldet.

In weiteren Kodizillen vom 05.02.1609, 14.04.1609 und 10.07.1609 bestimmt er eine Messstiftung sowie verschiedene Legate, regelt seine Beerdigung und legt fest, dass im Chor eine Inschrift angebracht werden soll.

Die Kapuziner sollen 100 Gulden erhalten, die vier Mendikantenklöster jeweils ein Pfund Groschen. Den Brüdern von St. Lucas sollen als Anniversar 50 Gulden, dem Armenhaus 40 Gulden gegeben werden. Seiner Nichte Oda de Cortenbach, Frau in Bocholt, vermacht er einen Porzellanbecher mit Silberfuß (cyathum porcellinum inclusum argenteo pedi). Herr Metternich, Dechant zu Speyer, soll ein silbernes, vergoldetes Buch (scriptorium argenteum inauratum) erhalten, das der Testator von Arnoldus a Bocholt, Dompropst zu Lüttich, geerbt hat. Bedacht werden ferner Carolus Oleanus, Joachim a Bocholtz, Martinus Fosse, Eustachius de Froidmont, Dr. Witten, Witwe Anna Stassius, die Schneiderin Margareta, Maria de Phonemont, Walrandus Moers und dessen Sohn, ein Patenkind des Testators, Lambertus Scronx, Raymundus, Petrus Latomus. Abt und Konvent zu Corvey sollen zwei vergoldete Schalen (tassas) erhalten. Der Junior und sein Schreiber Phencheval erhalten einen Angelot.

Seiner Nichte Anna a Bocholt vermacht er 1500 Gulden. Stirbt sie vor ihrer Heirat, fällt das Geld an Margareta, die auch 1500 Gulden erhält. Sein Diener Aegidius Pyrlinck erhält zusätzlich zu seinem Lohn 50 Gulden, seine Dienerin Anna 50 Gulden, seine Dienerin Elizabeth 30 Gulden. Das Legat an seinen Diener Arnoldus Schenck ist gestrichen, weil dieser nicht mehr zur Familie gehört.

Das Testament wurde am 20.03.1609 durch den Testator in Gegenwart der Zeugen Herrn Petrus Latomus und Henricus Vos de Meer bekräftigt.

Am 20.08.1609 regelt er nochmals seine Messstiftung und vermacht weitere Legate bzw. verändert frühere Legatsetzungen.

3 Abschriften mit verschiedenen Fassungen.

Dabei: 28.09.1609, Joannes Bocholt, providierter Domherr zu Lüttich, legt dem Domkapitel das Testament seines + Onkels Godefridus a Bocholt vor und läßt es beglaubigen.

Altsignatur IV 18
Archiv   Hinnenburg
Bestand   P Familie von Bocholtz |   alle Regesten
Signatur P Urk. 184
Benutzungsort LWL-Archivamt für Westfalen
Projekt   Digitale Westfälische Urkunden-Datenbank (DWUD)
Systematik
Typ1.3   Einzelquelle (in Volltext/Regestenform)
Zeit3.3   1600-1649
Datum Aufnahme 2010-10-13
Datum Änderung 2011-05-26
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