Regest

Datum 1676-08-11 Suche DWUD Suche Portal Datum Bestand: früher | später
Ausstellungsort Köln
Titel/Regest Testament der Anna Maria von Velbrück, Äbtissin zu Dietkirchen.

1. Die Domkirche zu Köln und der Kurfürst erhalten jeweils einen Turnosen.

2. Das Stift Dietkirchen erhält 200 Rtlr. für einen neuen Stiftsbau. Sollte kein neues Stift erbaut werden, soll das Geld zum Bau einer Kapelle auf dem Platz, wo die Dietkirchener Stifts- und Pfarrkirche gestanden hat, zu Ehren Johannis des Täufers und des hl. Petrus verwandt werden.

3. Ihre Schwester Sophia Magdalena in St. Marien (im Kapitol zu Köln) erhält ein Bett, Zinngeschirr, Wäsche und Küchengerät.

4. Ihre älteste Nichte von Gevertzhaen erhält das Bild ?Ecce homo?.

5. Ihre älteste Nichte von Bocholtz erhält das beste Bett, Silberzeug, Tischwäsche, Holzwerk, was zur Küche gehört, sonstige Tische und Stühle soll sie mit ihrer Schwester von Hersell zu Bodenheim teilen, weiter erhält sie Zinn- und Kupfergerät aus der Küche.

6. Ihre zwei geistlichen Nichten zu Heinsberg erhalten jeweils 10 Rtlr.

7. Ihr Vetter Bernardt Eduard von Bocholtz, Kanoniker zu Aachen, erhält zwei vergoldete Becher mit Deckel.

8. Ihr Vetter Philipp Johannes von Bocholtz vom Dominikanerorden soll auf Lebenszeit aus den Einkünften der Abtei jährlich 5 Rtlr. erhalten, wofür mit 100 Rtlr. aus ihrem Nachlass die Schuld beim Kapitel Ss. Apostolorum getilgt werden soll. Nach seinem Tod sollen die 5 Rtlr. als Anniversar für die Ausstellerin verwandt werden.

9. Ihre Nichten Johanna Margarethe und Agnes Adriane von Bocholtz erhalten jeweils 25 Rtlr. sowie Tischwäsche. Agnes Adriane erhält zudem die silberne vergoldete Schüssel mit Deckel.

10. Der Maria Catharina von Hersell zu Bodenheim, ältester Tochter ihrer Nichte, und ihrer Schwester Maria Sophia vermacht sie jeweils ein Bett mit Wäsche. Maria Sophia erhält dazu die vergoldete Schüssel mit Löffel, Messer und Gabel mit allem, was im Futteral ist.

11. Da ihre Schwestern wohl versorgt sind, erhält jede einen halben Souverain und einen Rtlr.

12. Ihr Kaplan Paulus Masse erhält für mehr als zwanzigjährige treue Dienste 25 Rtlr. sowie das große schwarze Trinkgeschirr mit dem silbernen Deckel und Beschlag.

13. Ihre Magd Helene Hüppelshäuser erhält 12 Rtlr., alle Wollkleider und sechs Hemden. Beide Mägde, Helene und Agnes sollen ein Trauerkleid, nämlich ein Leib und Schürze von Wolle (zay), aber nicht von feinster Wolle (herrenzay), erhalten.

14. Ihre Nichte von Hersell zu Bodenheim soll alles übrige Silberwerk, Bargeld, Leinwand, Früchte und Hausgerät erhalten, davon die Schulden und das Begräbnis bezahlen. Von dem, was zu Geld gemacht werden kann, soll sie zeitlebens die Zinsen erhalten, doch sollen Kapital und Wertgegenstände nach ihrem Tod an ihre Kinder fallen.

15. Als Erben ihrer elterlichen Verlassenschaft und Patrimonialgüter, die sie mit Vergleich vom 15.02.1652 erhalten hat, setzt sie ihre fünf Schwestern ein. Darunter befinden sich Ansprüche an das Gut zu Metternich und das Erbtürwärteramt.

Als Testamentsexekutoren benennt sie ihre Nichte Maria von Velbrück sowie Johan Gabriel Fabri, Dr. beider Rechte.

Das Testament hat sie von ihrem Kaplan schreiben lassen, unterschrieben und besiegelt.
Archiv   Hinnenburg
Bestand   P Familie von Bocholtz |   alle Regesten
Signatur P Urk. 319
Benutzungsort LWL-Archivamt für Westfalen
Formalbeschreibung Abschrift.

Rückseite: Inhaltsvermerk.

Druck: Fahne, Bocholtz II S. 229f. Nr. 484

Altsignatur IV 41
Projekt   Digitale Westfälische Urkunden-Datenbank (DWUD)
Systematik
Typ1.3   Einzelquelle (in Volltext/Regestenform)
Zeit3.4   1650-1699
Datum Aufnahme 2010-10-13
Datum Änderung 2011-02-01
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