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Regest

Datum

1580-09-07

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Datum Bestand:

früher | später

(ahm abende Marein geboirt)

Titel/Regest

Henrich Munnigh, Richter des Grafen Arndt zu Tecklenburg, Bentheim und Steinfurt, Herrn zu Rheda und Wevelinghoven, zu Burgsteinfurt, Gograf des Amtes Rüschau und committierter Erbrichter des Johan Droste zu Loburg, hält einen Erbentag auf dem Erbe Heszelingk genannt Hoepingk im Kirchspiel Darfeld in der Bauerschaft Höpingen, einem Lehngut des Johan Droste zu Loburg, ab. Auf entsprechende Fragen des Anwalts des Johan Droste erklären die Zeller des Erbes, daß dieser Tag fristgerecht einberufen worden sei und Johan Droste ihr einziger Lehnsherr sei. Auf die weitere Frage, ob die Zeller das Gut nach Lehnsmannenrecht besäßen und Verpfändungen und Belastungen des Gutes nur mit Genehmigung des Gutsherrn vornehmen dürften, antwortet der jüngere Höpingk, der jetzige Zeller, er sei von Johan Droste mit dem Gut belehnt worden und wenn er etwas versehen hätte, sei dieses unwissentlich geschehen. Zur Feststellung, ob das Gut Heszelingk beschwert oder Teile von ihm entfremdet seien, werden die Gläubiger gerufen. Es erscheinen 1. Herr Johan von Borken, Pastor zu Laer, der dem alten Höpingk unter Bürgschaft der Gerdingeschen 20 Taler geliehen hat; 2. Herr Christoffer Knehem, Scholaster zu Horstmar und Exekutor des + Cosmas Hunen, der 10 Taler für den Brautschatz der Tochter Catharina geliehen hat; 3. Mattheus Surock zu Horstmar, der 10 Taler geliehen hat, als die Höpinger die voszejacht gethaen; 4. Johan Leneke zu Darfeld, der 1573 laut Urkunde 20 Taler gegen einen jährlichen Zins von einem Taler gegeben hat; 5. Johan Klumper zu Darfeld fordert 14 Taler für Schmiedearbeit; 6. Anna zur Schuren zu Darfeld hat 1570 laut Urkunde 20 alte Taler gegen einen jährlichen Zins von fünf Ort gegeben, wovon zwei Jahreszinse ausstehen; 7. Loverman zu Darfeld fordert 40 Taler und 15 Taler Zinsen; 8. Berndt Kesterman zu Horstmar fordert für Butter, Käse, Hering und andere gelieferte Waren 94 1/2 Taler, wovon 16 Taler bezahlt sind; 9. Elsa Boddingk zu Laer hat für 20 Taler ein Stück Land von zwei Scheffelsaat in Gebrauch; 10. M. Werner Viffhausz zu Horstmar fordert 10 alte Taler, für die laut Urkunde jährlich ein Fuder Holz als Zins zu geben ist, wovon vier Fuder restieren; 11. Herman Niethert zu Laer fordert 111 Taler, wovon am vergangenen Grevenermarckt 1 1/2 Taler laut eines Protokollauszugs gezahlt sind; 12. Tymmer Gerdt zu Laer hat für eine Schuld von 21 Talern ein Feld von drei Scheffel Hafer in Gebrauch; 13. Johan Koirdes gen. Eszingk zu Laer fordert 40 Taler, wofür jährlich ein Molt Gerste versprochen worden waren, es restieren fünf Taler von drei Jahren; 14. Margaretha zum Lohave zu Laer fordert 40 Taler, wovon sie für 20 Taler fünf Scheffel Gerste, für 10 Taler zwei Scheffel Korn und für 10 Taler ein Fuder Holz jährlich beziehen soll; 15. Catharina Princes zu Laer fordert 30 Taler, wovon für 20 Taler zwei Scheffel zu zahlen sind, drei Zinszahlungen stehen aus; 16. die Leemkuler zu Darfeld fordert 72 Taler, wofür sie zwei Scheffel Saatland in Gebrauch hat; 17. Henrich Hedderingk zu Darfeld fordert 10 Taler, weitere sechs Taler, dann drei Jahre am Neddernkamp und acht Scheffel Weizen; 18. Becker Gerdt zu Darfeld fordert 14 Taler, wofür jährlich 18 Schillinge zu zahlen sind; 19. Gerd Boynck zu Laer fordert 30 1/2 Taler zu 1 1/2 Taler Rente, wovon 20 Taler allein Hopingk erhalten hat; 20. Johan Smeddes zu Horstmar fordert fünf Königstaler und vier Schillinge; 21. Johan Pothoff zu Laer fordert 20 Taler, die er den beiden jungen Leuten geliehen habe, weiter 10 1/2 Taler und drei Schillinge, wofür sich Pouwell Bodde verbürgt hat; 22. Johan zum Oldenberge fordert 10 Taler; 23. Averbeck zu Billerbeck fordert 16 Taler, wovon die jährliche Pension von einem Taler seit fünf Jahren restiert; 24. Johan Regelman zu Darfeld fordert 12 Rtlr., wovon der Zins von einem Taler seit vier Jahren restiert; 25. Johan Schulte Eppings Sohn fordert 20 Taler bei 1 1/2 Taler Zins, wovon er die Pension quitt gelassen hat; 26. Henrich Strevekingk zu Darfeld fordert sechs Taler und 17 1/2 Schillinge Arbeitslohn; 27. Engelbert Averesch zu Horstmar fordert 10 Taler bei 18 Schillingen Zins, wovon er die Pension quitt gelassen hat; 28. Gerdt Bruningk zu Horstmar fordert 20 Taler und hat vom Zins von fünf Ort einen Jahreszins quitt gelassen; 29. Catharina Rotgerinck zu Horstmar fordert 10 Taler und hat vom Zins von 18 Schillingen zwei Jahreszinse quitt gelassen; 30. Herman Loyeringk zu Horstmar fordert wegen einer Bürgschaft gegenüber der Mouweschen zu Horstmar 60 Rtlr., die laut Urkunde mit 3 Talern zu verzinsen sind.- Da die Ladungen zu diesem Tag rechtzeitig und häufig genug erfolgt sind, sollen solche Gläubiger, die sich später noch melden sollten, nicht mehr zugelassen werden. Auf die Frage des Anwalts, was der Lehnsherr von diesen Schulden zu bezahlen habe, setzt der Richter fest, daß das dominium directum dem Lehnsherrn, das dominium utile dem Lehnsträger zustehe. Wenn letzterer sein Recht verwirkt habe, stünde das Lehen allein dem Lehnsherrn zu, der daraus nichts zu bezahlen habe. Schulden seien aus dem beweglichen Gut der Lehnsträger zu zahlen. Für Recht wird dann erkannt, daß der Richter seinen Wein zu nehmen schuldig sei und dem Lehnsherrn einen Richtschein auszustellen habe.

Der Richter siegelt.

Kornoten: Jurgen Rotgeringk zu Holthausen und Johan Rotgeringk zu Darfeld.

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