Regest

• Datum: 1555-10-26

Titel/Regest

Arnd Hesehuyß, Kellner zu Horneburg und Richter zu Recklinghausen, beurkundet, dass Berthold Frydag [zum Löringhof], Sohn des verstorbenen Melchior Frydag [zum Löringhof] und dessen Frau Margarethe von Bodelschwingh, erschienen ist und bekennt, dass er mit Zustimmung seiner nächsten Verwandten, dem Herrn Joachim von Bodelschwingh, Domherr zu Münster, Christoffer von Plettenberg, Drost zu Schwarzenberg, Heinrich Knipping zum Grimberg und Schotte Frydag zur Buddenburg, mit seiner Mutter, Margarethe von Bodelschwingh, einen Leibzuchtvertrag geschlossen hat: Margarethe von Bodelschwingh, soll, solange sie mit ihrem Sohn und dessen Frau auf dem Haus zum Löringhof wohnt, den Hof zu Mocklinckhoven, gelegen im Kirchspiel Datteln und im Vest und Gericht Recklinghausen, nutzen. Die Morle und die Ländereien, die zum Boynckhof gehören, soll sie nicht erhalten. Sie soll ihre Morgengabe, die zum Lammerting gehören, gelegen im Kirchspiel Brechten und im Gericht Dortmund, behalten und hier jährlich 1 Scheffel Leinen oder 1/2 Scheffel .. sähen dürfen. Auch soll sie die 1.000 Goldgulden, die sie dem Laurentz Fürstenberg geliehen hat, und auch die jährliche Rente behalten. Sollte Margarethe nicht auf dem Haus Löringhof wohnen bleiben, soll Berthold Frydag [zum Löringhof] ihr jährlich 50 Goldgulden zu Martini [11.11.] oder 14 Tage danach geben. Auch soll er ihr 30 Maltersaat Land bei Datteln verpachten. Darüber hinaus soll ihr überlassen werden: der Weinkauf und die Pacht davon sowie der Zehnt zu Holthausen, der am Montag nach Lichtmeß [Februar 2] mit 16 Malter Gerste und 2 Malter Weizen entrichtet wird; aus dem Gut des Johann zum Porte 10 Malter Hartkorn und vom Thyinck 15 Malter Hartkorn; aus dem Hof Hofstedde 6 Schultschweine und aus dem Hof Ruypinck 3 Schultschweine, aus Goeses Gut zu Hackhusen 2 Schultschweine und von Dirk Oim 1 Schultschwein, dazu 2 Ochsen; die Hühner und Gänse aus dem Zehnt zu Beymen; das Holz aus Mocklinckhoven; 32 Fuder Brandholz vom Löringhof; die Wochendienste aus den 2 Höfen zu Hofstedde und zu Ruypinck; 3 Ohm Wein aus dem Keller zu Leveren und im Winter 4 Kühe; von den geraden Gütern soll sie die Hälfte erhalten. Berthold verspricht ihr, das Haus und den Hof zu Mocklinghoven baulich zu unterhalten. Im Todesfall soll alles, bis auf die an Laurentz Fürstenberg geliehene Geldsumme, an das Haus Löringhof zurückfallen. Margarethe verzichtet auf weitere Ansprüche an der Erbschaft des verstorbenen Melchior Frydag [zum Löringhof]. Das Erbe fällt an den ältesten Sohn Berthold.

Zeugen sind Ernst von Bodelschwingh, Drost zu Lünen, Lubbert de Wendt, Heinrich Hechtenberg, Jürgen Horstmann, Gossen Ellermann, Claus Bleckmann und Gerhard Hemmelreich, Frone des Gerichts.

Der Richter, Berthold Frydag [zum Löringhof], Joachim von Bodelschwingh, Christoffer von Plettenberg, Heinrich Knipping zum Grimberg, Schotte Frydag [zur Buddenburg], Ernst von Bodelschwingh und Franz von Bodelschwingh siegeln.

Berthold Frydag [zum Löringhof] unterschreibt.

• Vermerke: RV
• Archiv: Schwansbell, Haus (Dep.)
• Bestand: Urkunden
• Signatur: Urk. 132
• Benutzungsort: Stadtarchiv Lünen
• Überlieferungsart: Ausf. - Perg.; 60x32 cm
• Zustand: Beschädigungen durch Mäusefraß
• Siegel: 8 anh. Siegel: 1. Arnd Hesehuyß, Richter zu Recklinghausen, erhalten, mit Rücksiegel; 2. Berthold Frydag [zum Löringhof], Rest; 3. Joachim von Bodelschwingh, erhalten; 4. Christoffer von Plettenberg, ab; 5. Heinrich Knipping zum Grimberg, am Rand beschädigt; 6. Schotte Frydag zur Buddenburg, erhalten; 7. Ernst von Bodelschwingh, Drost zu Lünen, am oberen Rand beschädigt; 8. Franz von Bodelschwingh, erhalten.
• Systematik: Typ 1.3 Einzelquelle (in Volltext/Regestenform); Zeit 3.2 1550-1599
• Datum Aufnahme: 2011-01-17
• Datum Änderung: 2011-02-10