Regest

Datum 1518-08-14 Suche DWUD Suche Portal Datum Bestand: früher | später
Titel/Regest Heinrich von Plettenberg, Domherr der Kirche zu Münster, Archidiakon Unserer Lieben Frauen Kirche [St. Marien-Kirche] zu Alt-Lünen, beurkundet, dass Heinrich von Schwansbell im Stift Köln und seine Frau Ida [von Beesten zu Sythen] zu ihrem Seelenheil den Altar, der zum Lobe Gottes, Maria, St. Johannes dem Täufer, dem Vorläufer des Herrn, und des heiligen Apostels St. Johannes Evangelist in der [St. Marien-] Kirche geweiht ist, [neu fundieren und] mit mehreren jährlichen Renten zugunsten des Priesters des Altars ausstatten: Sie geben die Broddekenshove, gelegen im Kirchspiel Brechten in der Bauerschaft Gahmen; ein Haus mit Hof in der Stadt Lünen, gelegen hinter und zwischen den Häusern des Heiligen-Geist [-Hospitals] und Anna Schomanns [Haus]; 4 Malter Korn, halb Roggen und halb Gerste Lüner Maßes, jährlicher Rente aus den Gütern des Hermann de Wendt, gelegen im Kirchspiel Derne, die gemäß einem besiegelten Brief mit 40 rheinischen Goldgulden ausgelöst werden können. Der Herr Jürgen Tappe, Priester und Vikar des Altars, schenkt 10 Malter Korn, halb Roggen und halb Gerste Lüner Maßes, jährlicher Rente aus Hermann de Wendts Gütern, die gemäß einem besiegelten Brief mit 100 rheinischen Goldgulden ausgelöst werden können. Bei Auslösung der Rente sollen die 140 rheinischen Goldgulden mit Zustimmung des Herrn Gerhard von Plettenberg, Domherr zu Münster und Pastor der Kirche zu Alt-Lünen von dem Priester des Altars, Herrn Jürgen Tappe, zugunsten des Altars verwendet werden. Nach dem Tode des Priesters Jürgen Tappe soll das Präsentationsrecht Heinrich von Schwansbell, seinen Erben und Besitzern des Hauses Schwansbell zustehen. Der Vikar des Altars soll vier Messen lesen: die erste Montag vor Allerseelentag, die andere Dienstag vor der Heiligen Dreifaltigkeit, die dritte am Freitag vor dem Heiligen Kreuztag am Altar, und die vierte am Samstag vor Unserer Lieben Frauen Bilde am Hochaltar. Auch soll er wöchentlich eine Messe auf dem Haus Schwansbell lesen. In den Messen und sonstigen Gebeten soll er für die Seelen der Altarstifter beten. Der Vikar erhält jährlich 2 Malter Korn, halb Roggen und halb Gerste Lüner Maßes, aus den Renten. Der Fundationsbrief und die Rentbriefe sollen in einem Schrein eingeschlossen werden. Ein Schlüssel hierfür soll der Vikar haben, den anderen Schlüssel soll der Kirchenrat erhalten.

Es siegeln Heinrich von Plettenberg mit dem Archidiakonatssiegel, der Pastor Gerhard von Plettenberg und Heinrich von Schwansbell.

Zeugen sind Herr Lambert Becker, Vizekurat zu Alt-Lünen, Herr Jürgen Vollenspit, Vikar der Stadt Lünen, Rotger Witte, Bürgermeister, Christofer Schulte, Einwohner der Stadt Lünen im Stift Köln. Jürgen [/Georg] Vollenspit gen. Bartschers, Priester zu Lünen im Stift Köln und Notar, fertigt eine deutsche Übersetzung der lateinischen Urkunde an.
Archiv   Schwansbell, Haus (Dep.)
Bestand   Urkunden |   alle Regesten
Signatur Urk. 39
Benutzungsort Stadtarchiv Lünen
Überlieferungsart Ausf. - Perg.; 41,5x51 cm
Zustand Beschädigungen durch Mäusefraß;
Siegel ohne Siegelspuren; Notariatssignet des Notars Jürgen Vollenspit gen. Bartscher
Literatur Siehe zur Neufundation W. Heß, St. Marien, Bd. 1, Lünen 1993, S. 171ff.
Systematik
Typ1.3   Einzelquelle (in Volltext/Regestenform)
Zeit3.1   1500-1549
Datum Aufnahme 2011-01-17
Datum Änderung 2011-02-10
Aufrufe gesamt 3189
Aufrufe im Monat 625