Regest

Datum 1627-05-21 Suche DWUD Suche Portal Datum Bestand: früher | später
Ausstellungsort Zülpich
Titel/Regest Vor dem Notar Theodorus von Eutzen erscheint Reinerus Holtzheim, Blankenheimischer Schultheiß zu Mechernich, als bevollmächtigter Anwalt des Matthias von Nesselrath, Herr zu Rath (Rhatt), und bittet unter Vorlage eines Registerauszugs, dass der Notar zum Beweis einer dem Herrn von Nesselrath zustehenden jährlichen churmutigen Pacht von einem halben Malter Hafer, zwei Hühner und 15 Hellern, die von Guden Johann zu Gehn (Gehen) und dessen Nachkommen von dem Gut des Emmerich, Fronhalter zu Kommern (Commeren), gelegen in der Herrlichkeit Kommern, gezahlt werden muss, den jetzigen Pförtner des Gotteshauses Hoven, Johann Burggreffen, vernehmen möge. Der Notar begibt sich daraufhin zum Gotteshaus Hoven, da Burggreffen bettlägerig ist, und findet ihn in der Kammer rechts neben der Pforte. Der achtzigjährige Burggreffen sagt aus, dass vor etwa 50 Jahren zu Kommern ein Fronhalter namens Emmerich gewohnt habe, der ein dem Haus Rath churpflichtiges Gut in Gehn und Umgebung besessen habe. Bei seinem Tod habe Emmerich drei Söhne und drei Töchter hinterlassen. Als er, Burggreffen, einmal nach "Schatz" gefahren sei, um für den Silberscheider Meister Theiß Asche nach Kommern zu bringen, habe er an der Schmiede vor dem Haus Rath ein schwarzbraunes Pferd angebunden gesehen, das Emmerichs Kinder wegen der von ihrem Vater ererbten churmutigen Güter zur Besichtigung durch die Hofesgeschworenen dorthin gebracht hätten. Später habe er, Burggrefe, die Witwe von einem der Söhne Emmerichs geheiratet und deshalb einen Anteil an der genannten Pachtabgabe übernommen. Die Pacht sei etwa 14 Tage nach Martini auf das Haus Rath geliefert worden und insgesamt quittiert worden. Die Pacht sei für das Haus zur Alterburg in Gehn geleistet worden, das zum Haus Rath gehöre. Eine der Töchter Emmerichs namens Geut sei Fronfrau zu Kommern gewesen, die eine in Floisdorf (Flastorff) verheiratete Tochter mit Namen Hoistgen gehabt hätte, deren Erben nach seiner Meinung ein Sechstel des genannten Gutes besäßen. Einer von Emmerichs Söhnen mit Namen Dionis habe etliche Erbanteile, darunter auch Burggreffens, an sich gebracht. Dessen Erben hätten diese Anteile dem jetzt in Gehn wohnenden Schmied Johan verkauft. Johan Burggräff erklärt sich bereit, diese Aussage nötigenfalls zu beeiden.

Zeugen: Herr Henricus Bausch, Pater und Confessarius zu Hoven, Peter Mullendorff und Bertram Burggreffen.
Archiv   Havixbeck
Bestand   III Lüttinghof, Urkunden |   alle Regesten
Signatur 37
Benutzungsort LWL-Archivamt für Westfalen
Überlieferungsart Ausf.-Perg., Unterschrift und Signet des Notars.

Rückseite: Praesentatum Commern den 2. Januarij 1634.
Systematik
Typ1.3   Einzelquelle (in Volltext/Regestenform)
Zeit3.3   1600-1649
Datum Aufnahme 2011-01-17
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