Regest

Datum 1364-03-20 Suche DWUD Suche Portal Datum Bestand: früher | später
(mensis Marcii die vicesima)
Titel/Regest Henricus Suderman aus Dortmund (de Tremonia), einstmals vom König Johann [Johann von Luxemburg (1296-1346)] von Böhmen (Bohenne) in Italien (in Ytalia) zum Ritter geschlagen und nachher in Bologna durch Jacobus de Buntrigariis und Reynerus de Forlivio, legum professores, zum Doctor legum ernannt, durch Provision des Papstes Benedictus [XII.] z.Z. Archidiakon in Lüttich (in ecclesia Leodien.), erhält aufgrund eines Breves des Papstes Innocentius [VI.] vom 15.08.1360, Villanova [Villaninova!] Avinionensis diocesis, worin ihm die Vollmacht zur Stiftung von sechs Benefizien in der Kölner Diözese auch ohne Zustimmung des Ordinarius und des Archidiakons erteilt war, von dem Pfarrer zu St. Reynoldi in Dortmund Heinricus de Wickede, dem Neffen des Fundators lt. Notariatsinstrument vom 15.11.1363 die Zustimmung zur Errichtung eines Familienbenefiziums auf dem Altar Marie-Magdalene in der Reynoldi-Kirche zu Dortmund zur besonderen Erinnerung an Bertram Sudermann, seinen verst. Vater, Gertrud, seine verst. Mutter, Bertram Suderman, weiland Kanoniker zu Köln und Pfarrer zu St. Reynoldi in Dortmund, Arnoldus, Hildebrandus, Johann gen. Suderman, seine Brüder, und Hekeke und Gertrud, seine Schwestern, zu Ehren der Gottesmutter, der hl. Marie-Magdalene, Katherine, Cecilie, Barbare, Lucie, Agathe, Agnetis, Clare, Elizabeth und der 11.000 Jungfrauen. Er dotiert dieses Benefizium 1) mit dem kleinen Zehnten in Oldenderne, im Volksmund tentloze genannt, 2) mit einem Hof (curtis) in Holthusen [Holthausen], dat Eyghen genannt, ferner mit etwa 18 1/2 Morgen Land teils zu Heyghe, zu Holthusen, in Wevelbeke und bei dem Luttiken brinke gelegen, und mit einer Grundrente von 12 Denaren und 2 Hühnern aus dem Hof des Tilmannus gen. Hockeman. Der Benefiziat soll wirklich Priester sein und täglich eine Messe lesen mit einer Kommemoration für das Geschlecht der Sudermans, dem Pfarrer der Reynoldi-Kirche soll er in seinen Funktionen unterstützen, ausgenommen beim Hören der Beichte und Austeilen der Kommunion; er muß Residenz halten und verliert bei schlechter Führung nach der dritten vergeblichen Mahnung durch den Pastor das Benefizium. Die Bezüge aus dieser Stiftung hören mit dem Tod für den Benefiziaten auf. Das Patronatsrecht ist bei der Familie Suderman und geht bei deren Aussterben an den Rat zu Dortmund über. Das Jahresgedächtnis für den Stifter soll mit 1/2 Mark Dortmunder Denare (4 Denare = 1 alter grossus Turonensis regis Francie) gehalten werden, und zwar 12 Denare für Lichter, dem Pfarrer der Kirche je 6 Denare für Beiwohnung der Vigilie und für Teilnahme am Hochamt, dem Rektor des St. Johannis-Altars je 4 Denare für Beiwohnung von Vigilie und Hochamt, den Glöcknern 4 Denare, den Rest an die aushelfenden Benefiziaten und an den Schulmeister, wenn er mit 12 Schülern zugegen ist.

Geschehen zu Dortmund im Haus der Brüder Arnoldus und Hildebrandus, Söhne des verst. Arnoldus Sudermann, gelegen in der St. Nicholai-Parochie in Dortmund, im Beisein des Henricus de Wickede, Pfarrer zu St. Reynoldus in Dortmund, Arnoldus Suderman, Kanoniker an der St. Bartholomeus-Kirche in Lüttich, des Johann gen. Selghe, des Priesters Arnoldus gen. Duvel, des Johann de Wickede, scabinus und Bürgermeister von Dortmund, des Johann Suderman, des Theodericus Jacobi aus Utrecht (de Traiecto) und Theodericus Sorling aus Werl (de Werle).

Notariatssignet: 1) Henricus de Lynden von Essen (de Essendia), clericus Diözese Köln, 2) Hildebrandus de Hiddinchusen, clericus Diözese Köln, 3) Wilhelmus de Oldendorpe, clericus Diözese Köln.
Archiv   Verein für Geschichte und Altertumskunde Westfalens, Abteilung Paderborn e. V.
Bestand   Urkunden |   alle Regesten
Benutzungsort Erzbischöfliche Akademische Bibliothek Paderborn
Quelle   Stöwer, Ulrike (Bearb.) | Das Archiv des Vereins für Geschichte und Altertumskunde Westfalens, Abteilung Paderborn e.V. | Nr. 171, S. 116f.
Formalbeschreibung Ausf., Perg., Lat. - Rückseite: pro domino Arnoldo Duvel dotatum in honorem dei ipsius que sancte [...?] virginis gloriose et aliarum [...?] sanctarum virginum viduarum et continentum [14. Jh.]/ pro domino Arnoldo Duvel [14. Jh.]/ pro facienda [...]/ N. 1/ W. Helm/ 1363/64/ einige Bleistiftvermerke
Regest: Stolte S. 184f.
Projekt   Digitale Westfälische Urkunden-Datenbank (DWUD)
Systematik
Typ1.3   Einzelquelle (in Volltext/Regestenform)
Zeit2.18   1350-1399
Datum Aufnahme 2004-02-06
Datum Änderung 2011-02-18
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