Regest

Datum 1586-02-02 / 1586-02-12 Suche DWUD Suche Portal Datum Bestand: früher | später
(1586 am Mittwoch den 12. Februar neuen, den 2. Februar alten Indiktion 14, Regierungsjahr Kaiser Rudolfs II elf im Reichj 14 in Ungarn, 11 in Böhmen)
Ausstellungsort Neuhaus
Titel/Regest Herman Woestman, Gograf zu, Widenbrück und zu dieser Sache gekorener, und bewilligter Richter, urkundet: dass vor. ihm und dem nachbenannten Notar "in schein des gerichts" persönlich erschienen sei der edle und ehrenfeste Henrich von der Wyck der Ältere, bei... gesundem Leibe, guter Vernunft und wohlredender Sprache, auch zu gehen und zu stehen wohl vermögig, und bekannte, dass er sein Testament hiermit machen wolle. Sein Leib soll in St. Veits Kirchen vor Widenbrugk auf dem Chor, wo auch seine sel. Frau Else auf dem Kirchhof begraben ist, bestattet werden. Die Armen erhalten ein Kapital von 100 Reichstalern, davon jährlich die Zinsen nach Gutdünken des Pastors von St. Veit und der Erben zum Newenhausz verwandt werden sollen. Der derzeitige Pastor der Kirche zu St.Veit erhält 50 Rtlr., die Pension davon für sich und seine Nachfolger zu gebrauchen. Seine Münsterschen Lehngüter habe er dem ehren festen und ehrbaren Amelunxen, Rentmeistern zu Wolbeck, mit Bewilligung des Lehnsherrn erblich verkauft; von der Kaufsumme seien noch 8.000 Taler rückständig, über die er folgendermassen verfüge. Vorher erkläre er aber alle anderen Testamente und besonders, was er mit Thomas Davenszberg abgemacht habe, desgleichen auch das dem Henrichen von der Wyck zu Telget geschehene Vermächtnis und Auftrag, laut der am gestrigen Tage (01.02./11.02.) aufgerichteten Revokation, für ungültig, dagegen die seinem Sohne Henrichen geschehene Auftragung und Donation, sowohl die Lehn als auch die Allodialgüter betreffend, und den Verkauf an den Rentmeister zu Wolbeck, für durchaus gültig. 5) vermacht er den drei Gebrüdern Henrichen, Frantz und Jürgen von Twist je 25 Goldgulden einmalig, und der Amabilia von Twist, Hausfrau des Wennemar von Laer, ebenfalls 25 Goldgulden und noch 100 Goldgulden und einen samtenen Rock,

die seine sel. Mutter zum Kienhausz nachgelassen, damit die Amabilia wegen der Forderung, die sie wegen des Gerätes von ihrer Grossmutter zu haben vermeinte, befriedigt sei. Die Kinder des sel. Jasper von der Wyck erhalten jedes 1 Taler und 1 Goldgulden. 8) habe er in der hiermit nochmals bestätigten Donation an seinen Sohn Henrich seinen Töchtern Anna, Fia und Margareta nur je 100 Rtlr. vermacht; vermacht ihnen nunmehr noch je 100 Rtlr., ebenso seinem Sohne Jasper, der in der Donation auch nur mit 100 Reichstalern bedacht war, noch 100 Rtlr. Damit sollen Jaspär und die drei Töchter aber abgeschieden sein und keine Ansprüche mehr machen dürfen. 10) setzt er zum Generalerben aller übrigen Güter und Habe ein seinen Sohn Henrich von der Wyck, der, falls er mit seiner Hausfrau keine Leibeserben erzielen sollte, über die Güter etc. frei testieren darf. 11) ernennt er zu Exekutoren und Testamentarien die ehrwürdigen edlen und ehrenfesten Herrn Ludeke Nagell, Domherrn zu Münster, Johan von Plettenberg, Drosten; Mauritz von Amelunxen, Albrecht Luiningk zum Wittensten, und seinen Sohn Henrichen v.d. W., der jedem der Exekutoren eine ziemliche Verehrung geben soll. Wenn der eine oder andere im Testament bedachte Legatar mit seinem Legat unzufrieden sein und es anfechten sollte, so soll er des Legates verlustig gehen und auch sonst enterbt sein. Der Testator behält sich eventuelle Änderungen am Testamente vor. Ankündigung der Unterschrift des Notars neben der des Testators, und der Unterschrift des Richters, der angehängten Siegel desselben und des Testators.

Zeugen: die ehrenhaften und ehrbaren Wilhelm Tile, Conradt von Amelunxen, Meister Cordt zur Westen, Bürger zu Widenbrugk; Christoffer Clausingk, Casper Funcke, Herman Schwepenstede, Henrich Conertz und Petrus Werningk. 1586 am Mittwoch den 12. Februar neuen, den 2. Februar alten. Stiles um 8 Uhr Vormittags, Indiktion 14, Regierungsjahr Kaiser Rudolfs II elf im Reichj 14 in Ungarn, 11 in Böhmen. Unterschriften: des Testators; des Notars am Münsterschen Hofgericht Nicolaus von Schaten, mit Notariatszeichen; des Notars Wilhelmus Tile, der auch für Heinrich Conerts unterschreibt, weil dieser nicht schreiben kann; ferner: Caspar Funcke, Herman Swegpensteide, Cunradt Hugo von Amelunxen, Petrus Werningk.
Sonstige Beteiligte Caspar Funcke (Zeuge) / Herman Swegpensteide (Zeuge) / Conrad Hugo von Amelunxen (Zeuge) / Petrus Werninck (Zeuge) / Wilhelm Tile (Zeuge) / Conrad von Amelunxen (Zeuge) / Cord zur Westen (Zeuge)
Archiv   Brincke
Bestand   Urkunden |   alle Regesten
Signatur 213
Benutzungsort LWL-Archivamt für Westfalen
Überlieferungsart Original, Pergament, Transfix zu Nr. 216
Siegel Die drei anhängenden Siegel - stark beschädigt: Siegel der Beglaubigungsurkunde (Nr. 216), deren Siegel somit das dritte an der Urkunde darstellt, rot.
Projekt   Digitale Westfälische Urkunden-Datenbank (DWUD)
Systematik
Typ1.3   Einzelquelle (in Volltext/Regestenform)
Zeit3.2   1550-1599
Datum Aufnahme 2011-03-30
Datum Änderung 2011-03-31
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