Regest

Datum 1543-05-11 Suche DWUD Suche Portal Datum Bestand: früher | später
(up frydach nae dem sundaghe Exaudi)
Titel/Regest "Johann Smedes", von kaiserlicher und königlicher Macht Freigraf des Bischofs "Franz" zu Münster und Osnabrück ("Oszenbrugge"), Administrators zu Minden, bekundet in diesem Richtschein, daß er von einem Gerücht gehört habe, wonach "Berndt Hemeken", wohnhaft im Ksp. Herbern, seine Magd ("syn derne") "Fye" und sein Knecht ("syn junge") "Herman" dem "Hinrich Lenderman", wohnhaft im Ksp. Ascheberg, nachgesagt hätten, "wu he solde myt eyner ko to done hebben gehatt". Auf Verlangen des "Hinrich Lenderman" hat der Freigraf den "Berndt Hemeken" bei Strafe durch den Fronen "Hinrich thor Schueren" laden lassen, damit er seine Behauptung vor Gericht beeide. Hinsichtlich "Hermans" und "Fyes", über deren Aufenthaltsort nichts bekannt ist, wurde beschlossen, "dat men ze solde bedagen over veir cruceweghe dusses landes und eeschenze uth denn veir oerden der werlt, als myt namen uth deme oisten, westen, suden und nordenn, myt oeren namen und thonamen over den crucewegh voer der Landtzkronen, over den crucewegh in der Berler tusschen der Wolbecke und Everswynckell, over den crucewegh tusschen Hyltorpe und deme Nyenbome und over den crucewegh tusschen Nottelen und Havekesbecke". Der Frone erklärt, daß er "Herman" und "Fye" in dieser Weise auf Montag nach Exaudi (Mai 7) vor den kaiserlichen Freistuhl in der Hohen Ward ("Honwaerde") geladen habe. Für den anwesenden "Hinrick Lenderman" fragt nun sein Anwalt "Goedeke Boekeman", ob "Berndt Hemeken" und "Herman" und "Fye" geladen seien, und verlangt, daß sie vor Gericht gerufen werden. Der Freigraf ruft die Genannten 10 mal vor Gericht. Da niemand erscheint, fordert der Anwalt, "Hinrick Lenderman" zum Eid zuzulassen, was von dem Fronen "Dyrick Frydach" nach Beratung mit den Freischöffen gebilligt wird. Der Eid soll folgendermaßen geleistet werden: "he solde syn hoevet bloeten und gaen sytten up syn luchter kney und leggen twe vynger uth syner rechteren handt up dat sweert" und dann bei Gott und allen Heiligen seine Unschuld beschwören. Lenderman schwört diesen Eid mit dem Zusatz, "szo he desz schuldich sy, szo verwedde he de vermaledynunghe der stedde Sodoma unnd Gomorra aver sick". Die anschließende Frage "Hinricks", ob nicht jeder, der ihn weiterhin verdächtigen würde, zu bestrafen sei, wird bejaht. Auch der von ihm geforderten Bestrafung derjenigen, die die üble Nachrede aufgebracht haben, wird zugestimmt. Auf Verlangen des Anwalts stellt der Freigraf über diese Verhandlung einen von ihm besiegelten Richtschein aus.

Zeugen: "Johan Akolck", Richter zu Wolbeck, "Clawesz Kotter", Bürgermeister zu Wolbeck, "Frederyck Meyg", Schreiber, "Gerdt van Münster" und "Dyrick Frydach", Frone zu Wolbeck.
Archiv   Assen (Dep.)
Bestand   Urkunden |   alle Regesten
Signatur 1124
Benutzungsort LWL-Archivamt für Westfalen
Überlieferungsart Ausfertigung, Pergament, anh. Siegel ab. Rückseite: Altsignatur (R eee 10 Lendermann).
Projekt   Digitale Westfälische Urkunden-Datenbank (DWUD)
Systematik
Typ1.3   Einzelquelle (in Volltext/Regestenform)
Zeit3.1   1500-1549
Datum Aufnahme 2011-03-30
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