Titel/Regest |
Vor "Bernt tor Straiten" genannt "Boddeker", Gograf zu Stromberg des Bischofs "Franz" zu Münster und Osnabrück ("Osenbrugge"), Administrators zu Minden, weisen "Cort Ketteler", Drost zu Stromberg, und seine Frau "Margareta" ihrer Schwester bzw. Schwägerin "Maria Ketteler" eine jährliche Leibrente von 12 Gulden, sechs an Michaelis (September 29) und sechs zu Ostern, sowie von 24 Pfund reinen gehechelten Flachses an. Die Rente ist aus den Gütern "Langerbeen" und "Kesseler" in der Herrschaft und Ksp. Lippborg ("Lipborch") einzuziehen. Diese Leibrente steht "Maria" aufgrund ihres Erbanteils und wegen der 100 Gulden zu, die "Marias" Eltern ihr in das Kloster Keppel mitgegeben haben, die aber "Cort Ketteler" eingezogen und für sich behalten hat. Solange "Maria" keinen eigenen Haushalt führen will, soll sie in "Cort" und "Margaretas" Haushalt bleiben. Will sie einen eigenen Haushalt haben, sollen ihr "Cort" und "Margarete" eine Wohnung einrichten in Beckum ("Beckhem"), Ahlen ("Alenn"), Lippborg ("Lipborch"), Überwasser ("Overwaiter"), Freckenhorst oder Cappel und ihr ein fettes Rind ("ein veth kocken rint") oder eine Milchkuh und ein fettes Schwein geben. Weiter soll sie jährlich zu Martini (November 11) aus den genannten Gütern zwei Molt Hartkorn, halb Roggen und halb Gerste, zwei Mudde Erbsen Beckumer Maßes, zwei fette Schweine, 20 Hühner und 10 Fuder Holz erhalten. Auch darf sie 10 Schweine in die Eichelmast geben und zwei Rinder mästen lassen. "Maria" verzichtet dafür auf jeglichen Anspruch an den Gütern ihrer Eltern und ihres Bruders. Der Gograf und "Cort Ketteler" siegeln.
Zeugen: Herr "Anthonius Ogginckhuis", Priester des Stifts Münster, "Johan Rump" und "Gert Wamhoff". |