| Titel/Regest |
Vor Joest van Drechen, Freigraf, erscheint vor dem Freistuhl vor Ascheberg Heinrich Lenderman und zeigt an, daß ihn Berchman einen Dieb geschimpft habe. Von den Freischöffen wird weiter vorgebracht, daß Johann Kampertz dem Lendermann vorgeworfen habe, er habe es mit einer Kuh getrieben, und Martin Suttorps ihn Bösewicht genannt habe. Durch seinen Vorsprecher, meister (.....), läßt Lendermann vortragen, daß er unschuldig sei "und wer dair willich tho setten sin liff tegen liff, hair tegen hair und alle sine glidtmaten und blodesdroppen van unden hen boven tho" gegen seiner Verleumder, und bittet um die Ladung seiner Gegner und aller derjenigen, "de em sullchs vermenden, sine handt mit rechte na frien gerichts rechte nedder to trecken". Der Freigraf lädt nun Berchman, Kampertz, Suttorps und alle, die gegen Lendermann etwas vorzubringen haben, vor. Nur Berchman, Kampertz und Suttorps erscheinen und bekennen, daß sie ihre üblen Nachreden in trunkenem Übermut geäußert hätten und Lendermann nicht anders als einen frommen Mann kennen würden. Lendermann erbittet nun ein Urteil in dieser Sache, das an den Freischöffen Jorgen Blomenzath gewiesen wird. Dieser erkennt für Recht, daß durch dieses Verfahren Lendermanns Ehre wiederhergestellt sei. Lendermann läßt nun fragen, ob seine drei Gegner ihm für die erlittene Schmach nicht Schadensersatz leisten müßten. Dies wird bejaht. Zugestimmt wird auch seiner Frage, ob diejenigen, die ihn künftig verleumdeten, dafür gerichtlich büßen müßten. Durch den Freischöffen Hinrich Wulfferman wird auf Lendermanns entsprechende Frage schließlich für Recht befunden, daß Lendermann sich auch in einem anderen Gericht an seinen drei Verleumdern schadlos halten kann. Der Freigraf siegelt.
Zeugen: Christopher Gerckendorp, Johann tho Dabbelinck, Rotger Boese, Johan der junge Jellicheman und der alte Wiggerman, alle Stuhlfreie und Freischöffen. |
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