| Titel/Regest |
Da sich Anna geb. de Wendt, Witwe des Johann von Haetzfeldt zu Werther, nunmehr Ehefrau des Matthies Nagel, bei Herman von Haetzfeltt, Herr zu Wildenberg, beschwert hat, daß sie die ihr ausgesetzte Leibrente von 150 Taler von den ihr zugewiesenen Schuldnern nur mit großen Kosten einziehen könne, und um Zuweisung anderer Schuldner gebeten hat, hat ihr Herman von Haetzfeldt als Vormund der Kinder des + Johann von Haetzfeldt die freie Wahl unter den Schuldnern gelassen, die Renten an das Haus Werther zu zahlen haben. Anna hat daraufhin Johan Kock zu Bielefeld mit 18 Talern, Arndt Rohden mit 18 und Jurgen Schoningk mit 12, beide zu Bielefeld ansässig, dann Eberhardt Korff mit 24, Dietrich von Plettenbergh zu Nehlen, Drost zu Tecklenburg, mit 35, Henrich Mallinckrodt mit 12, Herman von Nehem zu Sondermühlen mit 12, Adrian de Wendt mit 12 und Dreeß Papen zu Soest mit 6 Talern jährlicher Renten gewählt. Da an der Summe ein Taler fehlt, sind ihr dafür acht Scheffel Salz zugewiesen worden, die der Meier zu Bexten jährlich nach Herford liefert. Das Salz soll sie erhalten, bis ihr Sohn Adrian oder eine ihrer Töchter das Haus Werther beziehen. Das Salz soll dann wieder an das Haus Werther gehen, sie gleichwohl mit einem Taler abgefunden werden. Zudem ist Anna der Speckdieck vor Werther auf Lebenszeit zur Leibzucht angewiesen worden. Die frühere Leibzuchtsordnung soll in voller Kraft bleiben. Weiter ist zwischen Herman von Naethfeldt, Dietherich von Plettenbergh, Drost, und der jetzigen Frau Nagel als Mutter der Kinder von Haetzfeldt festgelegt worden, daß die vier Töchter jährlich zu ihrer Kleidung einen Handpfennig von je 18 Talern erhalten sollen. Dieses Geld soll nicht als Aussteuer angesehen werden. Da Jungfer Helena und Margaretha in der Kölnischen Kriegsempörung in großen Schaden geraten sind, sollen Jungfer Helena 30 und Jungfer Margaretha 10 Taler erhalten. Jungfer Maria von Haetzfeldt, die einen eigenen Haushalt führen will, soll hierfür 20 Taler erhalten. Diese Summe soll auch den anderen drei Jungfern für diesen Zweck zustehen. Frau Nagel, Maria von Haetzfeldt, Herman von Haetzfeldt und Dietherich von Plettenberg unterschreiben. Die beiden letzteren sowie Gograf und Schöffen zu Bielefeld siegeln. |
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