| Titel/Regest |
Bürgermeister und Rat der Stadt Münster bekunden, daß Meister "Bernd Niehausz", Bürger und Drechsler ("dreyer") zu Münster, am 10. Juli 1620 eine Supplikation eingereicht habe, in der er ausgeführt habe, daß die + Eheleute "Johan Mollendarvelt" und "Anna Thiers", seine ehemaligen Nachbarn, in ihrem am 15. Juni 1618 vor der Ratstafel beschworenen Testament festgelegt hatten, daß zur Begleichung etlicher Legate ihr Haus auf der "Hundestege" ihm, "Niehausz", zumal er schon 100 Rtlr. auf dem Haus stehen habe, zu einem gebührenden Preis, zu dem es niemand anders kaufen wolle, verkauft werden solle. Das, was nach Zahlung der Schulden und Legate übrig bliebe, sollte den Armen gegeben werden. Der Bitte des "Niehausz" um Schätzung des Hauses und Erteilung eines Kaufscheins ist der Stadtrat nachgekommen und hat durch die Maurer- und Zimmermeister "Johan Kelliger" und "Reinhardt Kohausz" das Haus schätzen lassen und die Ratsfreunde "Johan Alertz", Lizentiat der Rechte, und "Bernhardt Iking" mit der Rechnung beauftragt. Da das leer stehende und baufällige Haus auf 150 Rtlr. geschätzt wurde und "Neuhausz" durch Quittungen des Notars "Hermann Vloge" und von anderen nachweisen kann, daß er die restlichen 50 Rtlr. laut Testament an die Legatare, Kreditoren und Armen bezahlt hat, wird ihm von Bürgermeistern und Rat das Haus zugesprochen. Die Aussteller siegeln mit dem Sekretsiegel der Stadt und lassen den Sekretär unterschreiben. |
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