Titel/Regest |
Vor dem Notar "Gerardus Friderici" erklärt "Anna Sternebergh", Witwe des "Johannes Nientidt", Küster der Kollegiatkirche St. Ludgeri in Münster, daß ihr verstorbener Ehemann am 10. Februar 1608 von Herrn "Gerhardt Crane", Doctor der hl. Schrift und Dechant an St. Ludgeri, und dem dortigen Kapitel mit Zustimmung des Kurfürsten "Ernst" und "cum interpositione decreti" des münsterischen Offizials etliche Stücke Landes in St. Ludgers Tal und auf der Geist gekauft habe, wobei der Kaufpreis zur Verbesserung des Dekanants an St. Ludgeri verwandt wurde. Die vom geistlichen Hof mit großem und kleinem Siegel sowie vom Kapitel an St. Ludgeri besiegelte Kaufurkunde liegt vor. Nach dem Tod ihres Ehemanns seien sie, die Witwe, sowie ihre einzige Tochter "Maria Nientidt" Erben der Länderien geworden, nach dem Tod der Tochter sei nun sie alleinige Erbin. Aus Bürgschaften ihres Ehemanns herrührende Schuldigkeiten und eigene Not zwingen sie nun zum Verkauf der Ländereiem, zumal sie auch "bey dieszen betrubten kriegszeiten von den zu grundt verdorbenen hauszleuthen und schuldnern nichts erzwingen konte". Die Witwe verkauft deshalb unwiderrruflich an die Eheleute "Lambert Schutte", Notar, und "Richtmodt Vosz", Bürger der Stadt Münster, vier Scheffel Saatland auf der "Havixhegge" beiderseits zwischen den Ländereien des derzeitigen Domkellners gelegen für 58 Rtlr., die die Witwe vor dem Notar und dem Käufer der Witwe des "Johannes Schotteler" übergeben hat. Die Verkäuferin übergibt den Käufern die Originalverkaufsurkunde und setzt zum Unterpfand ihr Kämpchen vor der Ludgeripforte auf der Geist zwischen den Ländereien nach der Geist im Süden und des "Grüters" zum Uhlenkotten Kämpe im Norden. Der Verkauf geschieht in Münster im Haus der Verkäuferin auf der Ludgeristraße neben dem Kloster Ringe.
Zeugen: "Jobst von Büren", Bürger und Bäcker in Münster, und "Johannes Hulszman", derzeitiger Küster zu St. Ludgeri. |