Regest

Datum 1746-07-01 Suche DWUD Suche Portal Datum Bestand: früher | später
Ausstellungsort Münster
Titel/Regest Vor den Assessoren des fürstlichen münsterischen geistlichen Hofgerichts, die nach dem Tod des Offizials "Paul Henrich Gallenkamp" interimistisch das Richteramt versehen, hat der Pater Rektor des Jesuitenkollegs zu Coesfeld gegen den Freiherrn "von Ketteler" zu Middelburg Klage erhoben wegen Forderung eines Kapitals laut Rentbrief von 1627 samt rückständiger Zinsen erhoben und ist deswegen am 20. Dezember 1738 in das zum Haus Middelburg gehörige Erbe "Nolle" im Ksp. Lippborg eingewiesen worden. Da die Zahlung der geforderten Summe daruafhin nicht erfolgt ist, sollte der Verkauf des Erbes erfolgen, wogegen aber "Alexander Anton von Ketteler" zu Harkotten, der wegen einer Forderung von 1.000 Rtlr. in das Erbe immittiert worden ist, Einspruch erhoben hat. Da nun aber vorgebracht wurde, dass der Freiherr "von Ketteler" ein vermeintlich besseres Recht aus dem Kauferlös erhalten könne, wurde das Verfahren fortgesetzt und die Schätzung des Erbes durch "Joh. Friderich Brune", Richter zu Lippborg, vorgenommen, der 8307 Rtlr. festsetzte. Da zu diesem Preis kein Käufer gefunden wurde, ist eine erneute Schätzung durchgeführt worden, wobei die gutsherrlichen Gefälle mit 70 Rtlr. Pacht, vier Diensten zu je einem Rtlr. und 7 Sch. Spinngeld, insgesamt 74 Rtlr. 7 Sch., zugrundegelegt wurden. Diese Gefälle zu 2 % gerechnet ergibt sich ein Betrag von 3700 Rtlr., wobei auch die Mast auf 5 Rtlr. und das Eigentumsrecht auf 20. Rtlr. jährlich veranschlagt wurden. Da auch für diesen Preis kein Käufer zu finden war, hat der Anwalt des Klägers 2600 Rtlr. angeboten. Dieses Angebot könnte im Paradies des Doms erhöht werden oder der Zuschlag erfolgen. Eine gegen das weiterer Vorgehen vom Freiherrn "von Ketteler" zu Middelburg beim Reichskammergericht erhobene Klage wurde am 15. Januar 1746 abgewiesen. Am 30. Juni 1746 ist dann im Paradies des Doms das Erbe für 2600 Rtlr. angeboten und schließlich dem "Bern. Laurentz Aulike" als Anwalt des Freiherrn "Carl Anton von Galen", Herrn zu Assen, Geheimer Rat und Drost zu Bocholt, für das Höchstgebot von 3375 Rtlr. zugeschlagen worden. Am 1. Juli hat dann der Anwalt die Kaufsumme in halben Marken, Zwölftelstücken und französischer Münze vollständig erlegt. Die Aussteller übereignen nun dem Käufer das Erbe "Nolle" und siegeln.
Archiv   Assen (Dep.)
Bestand   Urkunden |   alle Regesten
Signatur 2613
Benutzungsort LWL-Archivamt für Westfalen
Überlieferungsart Ausfertigung, Pergament, anh. Siegel in Holzkapsel, Unterschrift des "Theod. Wilhelm Holtman", Gerichtsschreiber. Rückseite: Inhaltsvermerk. Dabei: 1743-01-09 Zwei Ankündigungen der Versteigerung von "Nollen" Erbe am 29. Januar in Lippborg an "Buntebocks" Haus. 1746-07-01 Quittung für Prokurator "Aulike" als Anwalt des Freiherrn "von Galen" zu Assen über die Deponierung von 3375 Rtlr.
Projekt   Digitale Westfälische Urkunden-Datenbank (DWUD)
Systematik
Typ1.3   Einzelquelle (in Volltext/Regestenform)
Zeit3.5   1700-1749
Datum Aufnahme 2011-03-30
Datum Änderung 2011-03-31
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