| Titel/Regest |
Vor dem kaiserlichen Notar Georg Graszkamp erscheinen Herboldt Brasaun und Herman Österholdt aus Wehrden und bezeugen eidesstattlich, dass Leopoldt Freiherr Wolff Metternich zur Gracht zum 4. Oktober 1701 eine Jagd angekündigt habe, um die Jagdgrechte der Häuser Amelunxen und Wehrden auf dem Eichhagen auszuüben. Sie beide als Kenner der Jagdgrenzen seien von ihm zur Teilnahme aufgefordert worden, ebenso die fürstlich Paderborner Jäger zu Schloss Neuhaus, Gerd und Depper, diese jedoch nicht in amtlicher Funktion, sondern als Privatpersonen. Diesem Wunsch seien sie nachgekommen und hätten von Wehrden aus, vorbei an der Blankenau durchs Feld über Beverungen auf den Jakobsberg, von da unter Dalhausen in das Depenthal, dieses hinauf und um und in den Eichhagen, wo ein Hase geschossen wurde, dann nach der Klus Eddessen und längs der Bühnischen Schnade zum Schellebrok, von dort durch das Borgholzer Feld bis vor das niedere Tor von Borgholz den ganzen Tag gejagt. Die Jagd geschah mit klingendem Horn und Jägergeschrei. Die Herren von Spiegel zu Desenberg, denen die Jagd angezeigt worden sei, hätten wegen der Teilnahme der fürstlich Paderborner Jäger durch zwei Leute protestieren lassen, doch sei ihnen durch Dokumente bewiesen worden, dass diese Jäger nicht in amtlicher Eigenschaft dabei seien, womit man sich zufrieden gegeben habe. Des nachts habe man in Borgholz in Bürgermeister Paul Goldtschmidts Herberge gelegen. Am 5. Oktober seien sie dann morgens zum oberen Tor aus Borgholz herausgezogen, hätten das Horn geblasen und seien den Rothischen Fahrweg hinauf zum sogenannten alten Galgen und weiter zum Wartturm bei Rothe und durch die Sauwcammer zum oberen Holz, den Berg hinunter durch das Erkelische Feld bis nach Erkeln, über die Nethe, dann rechter hand durch das Erkelische und Brakelsche Feld bis vor Brakel gezogen. Dort habe er, Herboldt Brasaun, für einige Groschen rheinischen Branntwein aus Brakel holen lassen, den sie dort mit einigen Bürgern getrunken hätten. Von Brakel aus hätten sie die Jagd fortgesetzt auf den Mödexer Wartturm, dann nach der Landwehr über Hembsen, die Landwehr hinauf wieder auf die Wehrdischen und Amelunxenschen Jagdgrenzen bis nach Wehrden, wo sie abends angekommen seien.
Zeugen: Frantz Möhlen und Johan Wulff aus Wehrden. |
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