Bestand |
Urkunden
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Regestenliste
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im Bestand
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Umfang |
470 Urkunden. Nicht erfasst sind 96 weitere Urkunden. |
Laufzeit |
1272-1804 |
Anmerkungen |
Die in der Digitalen Westfälischen Urkunden-Datenbank (DWUD) angegebenen Signaturen sind die alten Nummern, sofern nicht anders angegeben wurde. Vgl. dazu die Konkordanz bei Preising, Inventar des Archivs der Stadt Werl, S. 187ff.
Ergänzungsüberlieferung.
- Düsseldorf, Landesarchiv NRW Abteilung Rheinland. Herzogtum Westfalen (E. Dösseler, Inventar der Quellen zur westfälischen Geschichte im Staatsarchiv Düsseldorf 1952).
- Herdringen. Archiv Graf von Fürstenberg.
- Höllinghofen. Archiv Frhr. von Boeselager.
- Münster, Landesarchiv NRW Abteilung Westfalen. Herzogtum Westfalen und Nachfolgebehörden; Oedingen, Stift; Oelinghausen, Kloster; Kentrup, Kloster; Rumbeck, Kloster; Paradiese, Kloster; Scheda, Kloster; Soest, Stifte und Klöster; Wedinghausen, Kloster.
- Rüthen, Stadtarchiv.
- Soest, Stadtarchiv.
- Werl, Stadtarchiv. Propsteiarchiv; Stadtarchiv, Deposita. |
Information |
Die Bearbeitung des vorliegenden Bestandes A wurde begonnen in den 30er Jahren des 19. Jhs. durch Oberlehrer Dr. Ludwig Tross, Hamm. Von dieser nur kurzen Registrierung hat sich lediglich eine Abschrift in Rep. alt Nr. 1 erhalten, außerdem finden sich die Regesten auf den Urkundenumschlägen. Im Jahre 1877 wurden die Urkunden von unbekannter Hand nach den Tross'schen Regesten neu repertorisiert und durch Nachträge vermehrt. Im Jahre 1952 begann Staatsarchivrat z. Wv. Dr. Wolfgang Müller mit einer Neuverzeichnung, die jedoch durch die zunächst vordringlichere Aktenordnung und seinen baldigen Fortgang nicht vollendet werden konnte, gleichfalls nur Teile regestierten Dr. Neufeldt, Worms, und Landesarchivrat Dr. Sydow.
Endgültig bearbeitete das vorliegende Inventar und den Druck Oberstudiendirektor i. R. Msg. Rudolf Preising, der auch die neue Nummernfolge und den Index schuf. Er wurde unterstützt durch Landesarchivrat Dr. Alfred Bruns, dessen Inventar des Stadtarchivs Brilon A (INA Westfalen, NF 4, 1970) als Vorbild diente.
Zur Bearbeitung
Der Urkundenteil gibt in der fortlaufenden Nummerierung die im Stadtarchiv vorhandenen Ausfertigungen oder Abschriften wieder, Urkunden in fremder Aufbewahrung oder ausschließlich im Druck erhalten, sind durch angehängte Kleinbuchstaben bezeichnet. Die Urkunden sind für das Inventar in chronologische Reihenfolge gelegt worden, die alte Nummernfolge ist in einer Konkordanz erhalten. Der Bestand ist erschlossen durch Indizes für Personen, Orte und Sachen, für Flurnamen und für Häuser.
Abkürzungen: anh. = anhangend, Ausf. = Ausfertigung (Original), Perg. = Pergament, Rt. = Reichstaler, Sg. = Siegel, Urk. = Urkunde.
Größenangaben erfolgen nur bei größeren Stücken in Breite zu Höhe.
Zitierte Quellenveröffentlichungen: Regg. EB. v. Köln = Die Regesten der Erzbischöfe von Köln im Mittelalter 1 (313-1099) bearb. v. F. W. Oediger (1954-1961), 2 (1100-1205) bearb. v. R. Knipping (1901), 3 (1205-1304) bearb. v. R. Knipping (1913), 4 (1304-1332) bearb. v. W. Kisky (1915), Publikationen der Gesellschaft für rheinische Geschichtskunde, Bd. 21. - Seibertz UB = J. S. Seibertz, Urkundenbuch zur Landes- und Rechtsgeschichte des Herzogtums Westfalen 1-3 (1839-1854). - WUB 7 = Westfälisches Urkundenbuch 7, Die Urkunden des kölnischen Westfalens v. J. 1204-1300 (1908); Personen- und Ortsregister, Nachträge (1919).
Archivgeschichte
Von einer Aufbewahrung der Stadtarchivalien ist erstmals am 16.11.1460 die Rede (Akten C III Nr. 1 fol. 37). Der Rat setzte an diesem Tage fest, dass ein Buch mit Ratsbeschlüssen (wohl das sog. Rote Buch, C III Nr. 1, und das Stadtbuch, C III Nr. 2) durch Kämmerer und Burmeister in einer Truhe aufzubewahren - sluten in dat block - und in regelmäßigen Abständen den Bürgermeistern vorzulegen sei. Diese Truhe hat sich vor einer Reihe von Jahren auf dem Boden des alten Rathauses wiedergefunden, sie besteht aus Eiche, ist mit Eisen beschlagen und durch zwei Schlösser gesichert. Die beachtlichen Ausmaße sind 144,5 cm Länge, 49 cm Breite und 50 cm Höhe. Die stilkritischen Merkmale bestätigen eine Entstehung im 15. Jh. Der heutige Aufbewahrungsort ist das Museum Rykenberg in Werl. Auch eine Urkundenabschrift des 15. Jhs. (Urk. 80 v. 20.01.1454) nennt als Aufbewahrungsort des Originals: dussen besegelden breyf vynt men in deme alden blocke. Wenige Jahre später, am 06.03.1474, wird bei der Anstellung des Stadtschreibers Wilhelm bemerkt, er solle alle die Stadt angehenden Urkunden schreiben und die städtischen Bücher und Rechnungsbücher führen (C III Nr. 1 fol. 38). Dass der Stadtschreiber wegen seiner Dienstgeschäfte Zugang zu der Archivtruhe hatte, bestätigt die Urkunde 326 vom 23.03.1545, in der der damalige Stadtschreiber Michael Ropertz bezeugt, ein junger Schüler, Hunold von Plettenberg, habe uith unnewettener kyndscheit einige im Zimmer des Sekretärs aufbewahrte Urkunden der Siegel beraubt.
Noch im 17. Jh. schworen die Stadtsekretäre bei ihrer Einstellung, getreulich zu hüten und nichts zu verwahrlosen, was von der Kämmerei an Siegeln und Briefen aufbewahrt werde. Leider ist die Lage der Kämmerei im Rathaus nicht überliefert.
Als durch den Umbruch der französischen Revolution die Archivalien ihre rechtliche Bedeutung verloren, setzte bald eine "totale Unordnung" ein, wie Johann Suibert Seibertz 1832 feststellen musste (E Kaps. 9 Nr. 4). Seibertz lieh in diesen Jahren städtische Urkunden nach Brilon aus, die er dann in seinem Urkundenbuch des Herzogtums Westfalen veröffentlichte. Wie in Brilon, forderte aber auch die Stadt Werl nach Seibertz Tod 1871 die ihr gehörigen Archivalien nicht zurück, die dann wohl 1898 der Sohn Engelbert an das Staatsarchiv Münster verkaufte.
Über die in der Einführung zum Inventar der Werler Akten gegebene jüngere Archivgeschichte hinaus ist noch anzumerken, dass die Urkunden 1952 bei der begonnenen Verzeichnung durch Dr. Müller in einem kleinen Parterreraum des alten Rathauses lagerten, aus Platzmangel aber im früheren Polizeigefängnis untergebracht werden mussten. Im vorletzten Jahr konnte ein neuer Archivraum, dessen Kompaktusanlage der Landschaftsverband Westfalen-Lippe erheblich bezuschusste, im neuen Rathaus bezogen werden.
Archivalien fremder Provenienz
In der zweiten Hälfte des 16. Jhs. gelangten Urkunden des 1533 aufgehobenen Damenstiftes Oedingen (Meschede), als der Oedinger Zehnt von Erzbischof Salentin von Köln an die Werler Ratsschule geschenkt wurde, in den Besitz der Stadt Werl. Es handelt sich um folgende Urkunden: 1 1000 Mai 18, 2 1068 Juli 30, 3 [1079-1089], 4 1175, 8 1341 März 10, 12 1354 Febr. 14, 20 1374 Jan. 13, 32 1397 Mai 31, 49 1437 Nov. 2, 81 1454 Okt. 31, 84 1458 April 4, 85 1460 Jan. 6, 87 1460 Mai 12, 90 1463 April 10, 93 1468 April 10, 95 1469 Juni 26, 172 1505 Sept. 29, 250 1528 Sept. 29.
Versprengte städtische Archivalien
Die aus dem Nachlass J. S. Seibertz 1898 in das Staatsarchiv Münster gelangten Urkunden Werler Provenienz (Rep. A 346, 17) sind in das Inventar aufgenommen. |
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