Schwansbell, Haus (Dep.)

Geschichte Ende des 10. Jhs. wird erstmalig der Ort Schwansbell ("Svanasbugila"), heute auf dem Gebiet der Stadt Lünen, erwähnt. Die Seseke umfloss die gleichnamige Burganlage, die 1875 abgebrochen und durch einen Schlossbau in historischem Stil ersetzt wurde. Die Familie von Schwansbell wird erstmalig 1150 erwähnt. Familienmitglieder waren Ministerialen und Gefolgsleute verschiedener Landesherren (Köln, Münster, Mark), Amtmänner des Amts Lünen und Burgmänner der Stadt Lünen.

Der letzte Schwansbeller in der männlichen Linie starb 1713; Schwansbell gelangte an verschiedene Familien (von Merode, von Vaerst, von Diepenbroick). 1845 kam Schwansbell an die Familie von Westerholt, 1929 kaufte die Stadt Lünen den größten Teil des Besitzes. Während der NS-Zeit diente das Gebäude als "Gebietsführerschule der Hitler-Jugend", als Wehrertüchtigungslager, schließlich wurden auch Kriegsgefangene untergebracht. Nach 1945 diente das Objekt als Flüchtlingsunterkunft, bis 1976 diente es als Waisenhaus. Anfang der 1980er Jahre wurde das 1872-1875 errichtete Schloss an einen Privatmann veräußert, 2008 an das niederländische Unternehmen Initium Germania I C. V. In dem Gebäude befinden sich Wohn- und Büroräume sowie das Museum der Stadt Lünen.

Das Stadtarchiv Dortmund erwarn im Jahr 1952 das Archiv des Hauses Schwansbell und deponierte die Urkunden im Stadtarchiv Lünen.
Benutzungsort Stadtarchiv Lünen
Eigentümer/in Stadtarchiv Dortmund, Depositum im Stadtarchiv Lünen
Bestand
Urkunden Regestenliste | Suche im Bestand
Umfang 192 Urkunden und 99 Regesten verschollener Urkunden
Laufzeit 1343-1800
Inhalt Familien von Schwansbell, Merode, Hövel, Adelsheim, Wrede, Diepenbrock; Landessachen; Gutsverwaltung; Stadt Lünen.
Information Das Archiv von Haus Schwansbell wurde 1952 vom Stadtarchiv Dortmund erworben und 1998 dem Stadtarchiv Lünen als Depositum übergeben. Ein Teil des Archivbestands ist Mitte des 19. Jhs. geordnet und darüber ein Repertorium angelegt worden; rund 2/3 des Schriftgutes sind unverzeichnet. Der Archivbestand befindet sich im Aufbau.
Weitere Ressourcen Ressourcen zu Lünen und zum Thema Adel im Internet-Portal "Westfälische Geschichte"

Schloss Schwansbell in Lünen | Google Maps

Stadt Lünen
Literatur Balzer, Wolfgang
Der Englische Landschaftsgarten am Schloss Schwansbell. In: Jahrbuch Kreis Unna 23, 2001, S. 44-49.

Krüger, Kristina
Schloss Schwansbell. In: Ministerium für Bauen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen / Landschaftsverband Westfalen-Lippe (Hg.), Burgen Aufruhr. Unterwegs zu 100 Burgen, Schlössern und Herrensitzen in der Ruhrregion, Essen 2010, S. 360-362.

Lehnemann, Wingolf
Schloß Schwansbell. Informationen aus dem Museum der Stadt Lünen, Bd. 6. Lünen 1996.

Stadt Lünen (Hg.)
Museum der Stadt Lünen. Schloß Schwansbell. Lünen 1985.

Weitkamp, Rolf:
Schloß Buddenburg und Schloß Schwansbell. Kaderschmieden des Nationalsozialismus. In: Lünen 1918-1966, Lünen 1991, S. 319-328, 736-737.
Systematik
Zeit2.20   1450-1499
3.1   1500-1549
3.2   1550-1599
3.3   1600-1649
3.4   1650-1699
3.5   1700-1749
3.6   1750-1799
3.7   1800-1849
3.8   1850-1899
3.9   1900-1949
Ort1.12.6   Lünen, Stadt
Sachgebiet6.8.1   Adel
Datum Aufnahme 2011-02-10
Datum Änderung 2011-11-04
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