Münster, Klarissenkloster

Geschichte Auf Vermittlung der Franziskaner-Observanten in Hamm kamen 1613 drei Klarissen-Schwestern aus Köln nach Münster, um das Kloster Ringe in ein Franziskanerkloster umzuwandeln - was jedoch scheiterte. Statt dessen ließen sich die drei Schwestern in einem Haus nahe des heutigen Prinzipalmarkts nieder, wo sie noch 1613 weitere fünf Schwestern in den Orden aufnahmen. An der Stubengasse/Loerstraße (Brandkatasternr. 491, Ludgeri-Leischaft 339), wo sie 1614 Besitz erworben hatten, errichteten die Schwestern 1617-1619 eine Kirche und ein Kloster. Im Kloster lebten 1613 8, 1790 29 und 1811 21 Schwestern. Die Klarissen bestritten ihren Unterhalt durch milde Gaben und lebten in strenger Klausur unter der Aufsicht der Franziskaner-Observanten in Münster, die bei den Schwestern zunächst auch ihre Grablege fanden.

Das Klarissenkloster wurde am 02.12.1811 (Dekret vom 14.11.1811) aufgehoben; die letzten Schwestern mussten im Januar 1812 das Kloster verlassen. Die Gebäude wurden als Militärmagazin und ab 1823 als Armenhaus (mit Hilflosenanstalt) genutzt, schließlich ab 1926 als Hautklinik - bis die letzten Gebäude 1943/1944 im Zweiten Weltkrieg zerstört wurden; der Klosterflügel an der Loerstraße war bereits in den Jahren 1895-1899 abgerissen worden.
Benutzungsort Landesarchiv NRW Abteilung Westfalen
Eigentümer/in Landesarchiv NRW Abteilung Westfalen
Bestand
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Bestandsignatur Klarissenkloster Münster - Urkunden
Findbuch B 222u
Umfang 2 Urkunden
Laufzeit 1615, 1679
Anmerkungen Ergänzungsüberlieferung.
- Münster, Bistumsarchiv.
- Münster, Stadtarchiv.
- Werl, Provinzialarchiv der Franziskaner.

Sicherungsfilm 71/66.

Bisher 2006 gültige Verzeichnung im Findbuch A 159 (Kleinere Klöster Stadt Münster), S. 423-425,
Altes Repertorium 101.10.VIII (von 1885).
Information Das Klosterarchiv ist verschollen.
Weitere Ressourcen Ressourcen zu Münster und zu Klöstern und Stiften in Münster im Internet-Portal "Westfälische Geschichte"

Lage des früheren Klarissenklosters | Google Maps

Stadt Münster
Literatur Bockholt, Berthold
Die Orden des heiligen Franziskus in Münster in Westfalen. Eine allgemeine Übersicht über das Wohnen und Wirken der drei Orden, mit besonderer Berücksichtigung der Franziskanerobservanten. Münster 1917. [S. 51-53]

Geisberg, Max (Bearb.)
Die Kirchen und Kapellen der Stadt ausser dem Dom. Die Stadt Münster. Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen, Bd. 41, Teil 6. Münster 1941. [S. 387-389]

Göcking, P. Dominikus
Münster - Klarissen. In: Westfälisches Klosterbuch. Lexikon der vor 1815 errichteten Stifte und Klöster von ihrer Gründung bis zur Aufhebung, hg. von Karl Hengst, Teil 2 (=Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Westfalen, Reihe 44: Quellen und Forschungen zur Kirchen- und Religionsgeschichte, Band 2), Münster 1994, S. 96-98.

Stoob, Heinz (Hg.)
Münster. Westfälischer Städteatlas, Lieferung 4. Altenbeken 1993.
Systematik
Zeit3.3   1600-1649
3.4   1650-1699
Ort3.5   Münster, Stadt <Kreisfr. Stadt>
Sachgebiet6.8.8   Frauen
16.6.3   Geistliche, Rabbiner, Ordensleute
16.6.5   Domkapitel / Klöster / Stifte, Klosterleben
Datum Aufnahme 2010-06-23
Datum Änderung 2011-12-13
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