Brockhausen (Dep.)

Geschichte Ursprünglich im Besitz einer Familie von Brockhausen, ging das in Lippetal-Brockhausen gelegene Gut - ein Lehen der Grafschaft Arnsberg - 1412 durch Kauf an die von Altenbreckerfeld. Das Gut wurde 1511 von Johann von Esbach (auch Esbeck) von den Brüdern Heinrich und Gerwin von Altenbreckerfeld erworben. 1668 stiftete Goswin von Esbach durch Testament den Fideikommiss Brockhausen, der jedoch erst 1675 durch Vertrag seiner Kinder förmlich errichtet wurde (Akte 294). In diesem Vertrag war festgelegt, dass nach dem Aussterben des Mannestamms die Erbfolge in weiblicher Linie fortgesetzt werden sollte. Nachdem jedoch schon 1678 der letzte männliche von Esbeck ohne Erben starb, schlossen die vier überlebenden Schwestern Maria Elisabeth, Anna Maria, Apollonia Christina und Christine Florentine von Esbeck am 20.04.1679 einen Erbvergleich (Akte 274). In diesem Vergleich trat die älteste Schwester Maria Elisabeth, Stiftjungfer zu St. Walburg in Soest, ihr Erbrecht auf Brockhausen an die nächst jüngere Anna Maria ab, die sich noch im gleichen Jahr mit Johann Florenz von Krane vermählte (Akte 296). Als sich Maria Elisabeth 1680 mit Johann Goswin von Bockum-Dolffs vermählte, erhob sie trotz des Vertrags von 1679 Anspruch auf Brockhausen, der jedoch 1692 durch Vergleich beigelegt wurde. Aufgrund dieses Vergleichs erhielten die Nachkommen der Maria Elisabeth von Bockum-Dolffs geb. von Esbeck eine Anwartschaft auf den Fideikommiss Brockhausen (Akte 295).

Das Gut selbst blieb bei Anna Maria und Johann Florenz von Krane. Über Johann Florenz von Krane gelangten als elterliche Abfindung das Gut Tempel in Nateln, Anteile an Salzwässern zu Sassendorf und die Hälfte des Kranschen Hauses in Soest an die Linie von Krane zu Brockhausen. Mit dem Aussterben seiner männlichen Nachkommenschaft mit Alexander Franz von Krane 1867 fiel der gesamte Güterkomplex zunächst an dessen ältere Schwester Anna, nach deren Tod 1868 an die jüngere Schwester Auguste, die seit 1863 mit Maximilian (Max) von Kleinsorgen verheiratet war. Das Gut hat sich in der Folgezeit in dieser Familie weitervererbt.
Benutzungsort LWL-Archivamt für Westfalen
Eigentümer/in von Kleinsorgen, Depositum im LWL-Archivamt für Westfalen
Bestand
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Bestandsignatur Bro.Uk
Findbuch Bro
Umfang 61 Urkunden
Laufzeit 1363-1846
Inhalt Familien von Esbach, von Krane, von Bockum-Dolffs, von Kleinsorgen, von Lilien, von Tassigny; Gut Brockhausen; Besitz zu Nateln, Mühlen zu Oestinghausen und an der Ahse; Jagdrecht in der Soester Börde; Kleinsorgen'scher Fideikommiss Blessenohl-Schüren-Bettinghausen; Gut Bettinghausen; Lehen zu Lemgo.
Information Der 1982 von Dr. Wolfgang Bockhorst verzeichnete Bestand setzt sich im wesentlichen aus drei Teilen zusammen: Gut Brockhausen in Lippetal-Brockhausen und Besitzerfamilien, Gut Bettinghausen in Bad Sassendorf-Bettinghausen und Besitzerfamilien sowie Beziehungen zwischen den beiden Linien von Kleinsorgen zu Brockhausen und Blessenohl-Schüren.

Die Urkunden und Akten, die sich auf das Liesborner Lehen Bettinghausen beziehen, sind über die Familie von Kleinsorgen in den Bestand geraten. Durch Einheirat in die Familie von Beringhausen ist das Gut Bettinghausen in der Zeit des Dreißigjährigen Kriegs an den aus Lothringen stammenden Jakob Framicart gen. de Tassigny gelangt (Akte 108). Nach dem Aussterben des Mannesstamms mit Franz Adolf von Tassigny 1790 ging das Gut an seine älteste Tochter Maria Johanna, seit 1777 vermählt mit Franz Hugo von Hüntel zu Hamm. Über Caroline von Hüntel, ihre Tochter, die sich 1801 mit Franz von Kleinsorgen zu Schüren vermählte, fiel Gut Bettinghausen dann an die Familie von Kleinsorgen und wurde Bestand des 1869 gestifteten Kleinsorgenschen Fideikommiss.

Die den Fideikommiss der Familie Kleinsorgen zu Blessenohl und Schüren betreffenden Akten sind infolge der Pflegschaft und Vormundschaft von Max von Kleinsorgen zu Brockhausen und seinen Sohn Adolf über Maximilian Frhrn. von Kleinsorgen (1871-1936) in Brockhausen erwachsen. Sie spiegeln die Auseinandersetzungen zwischen den Kindern des 1890 verstorbenen Maximilian Frhrn. von Kleinsorgen zu Blessenohl um dessen Erbe wieder.
Weitere Ressourcen Ressourcen zu Lippetal, Bad Sassendorf und zum Thema Adel im Internet-Portal "Westfälische Geschichte"

Haus Brockhausen in Lippetal-Brockhausen | Google Maps

Gemeinde Lippetal

Haus Bettinghausen in Bad Sassendorf-Bettinghausen (nicht exakt) | Google Maps

Gemeinde Bad Sassendorf
Literatur Hömberg, Albert K.
Geschichtliche Nachrichten über Adelssitze und Rittergüter im Herzogtum Westfalen, Heft 20. Münster 1979. [S. 46-55]

Peters, F. O.
Haus Brockhausen lebt in seinen Bildern fort. In: Heimatkalender des Kreises Soest 1993, S. 59-63.
Systematik
Zeit2.17   1300-1349
2.18   1350-1399
2.19   1400-1449
2.20   1450-1499
3.1   1500-1549
3.2   1550-1599
3.3   1600-1649
3.4   1650-1699
3.5   1700-1749
3.6   1750-1799
3.7   1800-1849
Ort1.11.2   Bad Sassendorf, Gemeinde
1.11.6   Lippetal, Gemeinde
1.11.10   Soest, Stadt
2.5.11   Lemgo, Stadt
Sachgebiet6.8.1   Adel
Datum Aufnahme 2011-02-15
Datum Änderung 2011-12-06
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