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Cappenberg, Stift

Geschichte Das Stift Cappenberg wurde als ältestes deutsches Prämonstratenserstift 1122 durch Graf Gottfried von Cappenberg gestiftet und mit umfangreichem Grundbesitz im südlichen Münsterland und im Großraum Dortmund ausgestattet.

Nach der Aufhebung des Klosters 1803 wurde der Komplex zunächst preußische Domäne, die 1816 durch den Freiherrn vom Stein im Tausch gegen die Herrschaft Birnbaum erworben wurde. Der Freiherr vom Stein bewohnte Cappenberg bis zu seinem Tod 1831. 1823 erwarb Stein die Domäne des 1809 aufgehobenen Prämonstratenserstifts Scheda. Der Gesamtbesitz wurde 1826 zur Standesherrschaft erhoben, die in weiblicher Erbfolge über die Familien von Kielmannsegge und von der Groeben an die Grafen von Kanitz gelangte.

Das Archiv des Stifts Cappenberg ist in Zusammenhang mit der Erwerbung durch den Freiherrn vom Stein geteilt worden. Während die auf den Grundbesitz und sich daraus ergebende Rechte bezüglichen Stücke im Schloss verblieben, gelangten die Archivalien, die sich auf die geistlichen Funktionen bezogen, in das Staatsarchiv Münster (Landesarchiv NRW Abt. Westfalen), das einen Teil dieser Archivalien an das Bistumsarchiv Münster weitergab.
Benutzungsort LWL-Archivamt für Westfalen
Eigentümer/in Graf von Kanitz
Bestand
Stift Cappenberg, Urkunden Regestenliste | Suche im Bestand
Bestandsignatur Cap.A.Uk
Findbuch Cap.A.Uk
Umfang 1.508 Urkunden und 1 Transfix
Inhalt Personal; Register des Konventualamts, der Küsterei, des Messeamts und der Kellnerei, Kellnereirechnungen; Gerichtsbarkeit; Markenrechte, Fischerei auf der Lippe, Jagd; Mühlen zu Lünen, Beckinghausen und Werne; Zehnte; Grundbesitz in den Kirchspielen Altlünen, Bork, Bockum, Dolberg, Heessen, Herbern, Hövel, Olfen, Südkirchen, Werne, in den Ämtern Hamm, Kamen und Unna, in den Städten Kamen und Lünen sowie in der Grafschaft Dortmund; Finanzen; Prozesse; Kirchen in Werne und Ahlen; Amt Werne (Amtsrechnungen 1679-1807, Kopfschatzungen, Landfolgeregister, Kirchspielsrechnungen).
Information Der Bestand umfasst insgesamt 1.508 Urkunden und ein Transfix. Die Urkunden bis 1500 wurden vor 1885, während sich der Bestand als Depositum im Staatsarchiv Münster befand, verzeichnet. Das heute in Cappenberg vorliegende handschriftliche Repertorium, welches in die Archivdatenbank übertragen wurde, ist eine beglaubigte Abschrift des im Landesarchiv NRW Abt. Westfalen liegenden Exemplars. Wer sie hergestellt hat, ist unklar, eine Vorbemerkung des Direktors des Staatsarchivs Ludwig Keller belegt aber zweifelsfrei, dass sie im Dezember 1885 abgeschlossen wurde: "Das Königliche Staatsarchiv bescheinigt hiermit durch Siegel und Unterschrift, daß die vorliegende Abschrift mit dem im Königlichen Staatsarchiv zu Münster vorhandenen Original (Repert. 112.2B), nach welchem sie angefertigt ist, genau (doch vorbehaltlich etwaiger Schreibfehler) übereinstimmt." Münster, am 12. Dec. 1885, Königliches Staatsarchiv, [gez.] Dr. Keller.

Die Urkunden ab 1500 wurden zu einem (unbekannten) späteren Zeitpunkt in einem maschinenschriftlichen Findbuch erfasst. Die Übertragung in die Archivdatenbank der Urkunden bis 1500 erfolgte zwischen März 2018 und Januar 2020. Sie erfolgt nach den Eintragungen in diesen Findbüchern, mit Ausnahme jener Urkunden, die im Urkundenbuch der Stadt Lünen bis 1341 (hrsg. von W. Bockhorst und F. Niklowitz, Lünen 1991) enthalten sind. Hier wurden die von Dr. Wolfgang Bockhorst erstellten Regesten übernommen. Zu bedenken ist, dass die Angaben zu den Siegeln und ihrem Erhaltungszustand aus arbeitsökonomischen Gründen ungeprüft aus dem handschriftlichen Findbuch übernommen wurden, d.h. sie beschreiben deren Zustand um 1885. Wie gelegentliche Korrekturen mit Bleistift im handschriftlichen Originalfindbuch belegen, erfolgte um 1950 eine Revision des Bestandes. Hierbei sind auch solche zum Erhaltungszustand der Siegel erfolgt.

Weitere 372 Urkunden gelangten nach der Aufhebung des Stifts in das Landesarchiv NRW Abt. Westfalen in Münster. Das Findbuch zu diesem Bestand an Urkunden mit Provenienz "Stift Cappenberg" ist über die Website von Archive.NRW recherchierbar. Diese Urkunden werden im Landesarchiv NRW Abt. Westfalen aufbewahrt.
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Einige bisher unbekannt Papstbullen des 12. und 13. Jahrhunderts zur Geschichte des Prämonstratenserordens. In: Archivalische Zeitschrift 5, 1880, S. 149-156.
Systematik
Ort1.12.8   Selm, Stadt
Sachgebiet6.8.1   Adel
16.6.3   Geistliche, Rabbiner, Ordensleute
16.6.5   Domkapitel / Klöster / Stifte, Klosterleben
Datum Aufnahme 2010-04-07
Datum Änderung 2022-10-05
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