DOKUMENTATION | Ausstellungen: 1648 - Krieg und Frieden in Europa | |
Textbände > Bd. II: Kunst und Kultur |
ELIKÁ FUčIKOVÁ Das Schicksal der Sammlungen Rudolfs II. vor dem Hintergrund des Dreißigjährigen Krieges |
Kaum war Rudolf II. ohne die üblichen Ehren in der Krypta der
St.-Veits-Kathedrale zu Grabe getragen worden, begann sich das traurige
Schicksal seiner Sammlungen zu erfüllen. Der Ruf ihrer Größe und
Kostbarkeit verbreitete sich über ganz Europa. Es war daher naheliegend,
daß nicht nur die Verwandten des Kaisers und die böhmischen
Stände ein eifriges Interesse dafür zeigten. Der unermeßliche
Wert der Sammlung, hatte sie geradezu prädestiniert, als eine willkommene
Kriegsbeute oder als Belohnung für geleistete militärische Hilfe zu
dienen. Deshalb überrascht es nicht, daß sie nicht nur von den
Ereignissen betroffen war, die dem Dreißigjährigen Krieg unmittelbar
vorausgingen, sondern vor allem von dem Kriegsverlauf in den böhmischen
Ländern.
Rudolf II. hatte sich
gewünscht, daß seine Sammlungen zum unteilbaren Besitz der Familie
werden sollten, zu einer "habsburgischen Kunstkammer",
was auch sein Bruder und Nachfolger Kaiser Matthias gerne durchgesetzt
hätte. [1] Doch die anderen Brüder, die Erzherzöge
Maximilian III. und insbesondere Albrecht VII., machten ebenfalls ihre
Ansprüche auf das Erbe geltend. Einen finanziellen Ausgleich erhielten sie
höchstwahrscheinlich in Form von Schmuck und Gegenständen aus
Edelmetallen. Sie beanspruchten jedoch zusätzlich Kunstwerke, wenn auch von
"geringerer Bedeutung",
denn auch sie mußten zustimmen, daß die kostbarsten Werke der
Sammlungen ein dauerhafter Bestandteil des Besitzes des habsburgischen Hauses
bleiben sollten. [2] Ihr Wunsch wurde erfüllt. Gegen Ende des
Jahres 1615 oder zu Beginn des folgenden brachte Jacques de Zélandre dem
Erzherzog Albrecht kostbare Juwelen, Möbel, astronomische Geräte und
weitere Gegenstände aus Rudolfs Sammlungen nach Brüssel. [3]
In dieser Sendung waren auch 115 Bilder enthalten, unter denen sich Werke von
Raffael, Michelangelo, Tizian und Veronese befanden. [4] Der
Schätzpreis von 13.000 Taler war nicht so niedrig, daß - wie Lhotsky
meinte - man diese Bilder für Kopien hätte halten können, was dem
ursprünglichen, scheinbar bescheidenen Wunsch eher entsprochen
hätte. [5] Das Verzeichnis aufgestellt und die Wertschätzung
durchgeführt hatte neben Hans von Peltt der ehemalige Hofmaler Rudolfs
Jeremias Günther, der die Sammlung gut kannte, eine Kopie vom Original zu
unterscheiden verstand und auch den tatsächlichen Wert der Bilder richtig
einschätzen konnte. Ihm zufolge bewegen sich die Preise zwischen 15 bis 500
Talern. [6] Clara Garas identifizierte einige Gemälde dieses
Verzeichnisses und verfolgte unter anderem das Schicksal eines dieser Bilder -
"Herkules den Faun aus dem Bett der Omphale austreibend" von Tintoretto. Dank
ihrer Feststellungen erfahren wir von den unglaublichen Wegen mancher Werke aus
den rudolfinischen Sammlungen. [7] Vielleicht aus Geldmangel, vielleicht
wegen seines frivolen Inhalts kam ein Teil des Erbgutes Albrechts nach England
in die Sammlung des Herzogs von Buckingham. Nach dem Verkauf dieser Sammlung
1650 in Antwerpen gewann Erzherzog Leopold Wilhelm einen Teil davon für
Kaiser Ferdinand III. zurück. So kamen nach vier Jahrzehnten einige Werke
aus den rudolfinischen Sammlungen wieder in die Räume, die sie
ursprünglich geschmückt hatten, nämlich auf die Prager
Burg. [8]
Die Rudolfinischen Sammlungen
sollten auch zum Ausgleich der riesigen Schulden dienen, die Rudolf hinterlassen
hatte. [9] Es interessierten sich dafür neben der Verwandtschaft
des Kaisers auch die Böhmischen Stände. Soranzo, der venezianische
Abgesandte am kaiserlichen Hof, erwähnte in seinem Schreiben vom 5.
November 1612 das Beharren der Stände darauf, daß ein Teil der
Sammlungen, z.B. die neue Kaiserkrone, vom Geld der böhmischen Hofkammer
bezahlt werde. [10] Der Gefahr einer Beschlagnahe ließ Kaiser
Matthias durch die Versiegelung der Sammlungen, Einkerkerung ihrer Verwalter und
den sofortigen heimlichen Transport der kostbarsten Gegenstände nach Wien
vorbeugen. Soranzo hinterließ in seinen Berichten aus Prag ebenfalls
wertvolle Informationen über das Aussehen der Sammlungen Rudolfs
unmittelbar nach dessen Tod. Er beschreibt ihren Umfang, ihren finanziellen Wert
und erwähnt, daß sich Matthias für einen ganzen Tag dort
eingeschlossen habe, um die geerbten Schätze gründlich anzuschauen und
über ihr Schicksal zu entscheiden. [11] Schon am 5. März 1612
berichtete Soranzo nach Venedig, daß man auf der Prager Burg aus
verschiedenen Teilen des Palastes Kunstwerke auf einer Stelle aufgehäufe,
d.h., daß zweifellos ihr Transport nach Wien vorbereitet
wurde. [12] Das bestätigt übrigens auch das Wiener Inventar G,
das vermutlich in den Jahren 1610-1619 entstanden war. [13] Dieses
Verzeichnis konnte erst im Jahre 1612, nach Rudolfs Tod, entstehen, denn es
wurden darin Bilder und weitere Kunstwerke aus den Sammlungen der Prager Burg
genannt, z.B. ein Zyklus der Metamorphosen Ovids von Spranger oder eine Kopie
nach Parmigianinos Bogenschnitzendem Amor von Heintz. [14] Außer
den Bildern, die einzeln und nach einer guten offiziellen Vorlage verzeichnet
sind, wurden hier unter der Nummer 83 -
"Nachvolgunde Stuckh seind nicht eingefast und liegen auf der erden aufeinander, wie sie der
ordnung nach alhier beschrieben werden
[...]" -
sehr allgemein insgesamt 43 Stück beschrieben. Daraus kann man
schließen, daß es sich hier um eine neue Sendung aus Prag handelte,
die auf eine neue Verarbeitung, Einrahmung und würdige Unterbringung
wartete. [15] Die Bilder wurden erst im Wiener Inventar H, das nach dem
28. Juni 1619 entstand, einzeln angeführt, wie auch weitere
Gegenstände aus der Prager Burg, die später nach Wien
gelangten. [16] Diese Auflistung regt zu Erwägungen über den
Geschmack des neuen Kaisers, seine Vorlieben und Vorstellungen von der
Kostbarkeit dieses oder jenes Werkes an, denn sie belegt, was Matthias aus Prag
nach Wien bringen ließ. Die große Menge der Bilder rudolfinischer
Meister zeugt davon, wie hoch er die Hofkünstler seines Bruders
schätzte, von denen er übrigens einige in seinen Diensten behielt.
Eine beträchtliche Anzahl von Werken von Pieter Bruegel d.Ä., Albrecht
Dürer, Gemälde von Tintoretto und Veronese ließ er ebenfalls aus
Prag transportieren. Nicht weniger interessierten ihn die Miniaturen und
gestickten Bilder, Werke der Familie van den
Bossche.
Matthias hatte bestimmt nicht vor, die
sorgfältig geführten Inventare der rudolfinischen Sammlungen in fremde
Hände gelangen zu lassen, denn sie boten eine genaue Übersicht
über deren tatsächliche Größe und Wert. Es scheint sehr
wahrscheinlich, daß er den Verfassern der Wiener Inventare G und H
Einblick gewährte, damit sie aus ihnen die notwendigen Angaben
übernehmen konnten. Vielleicht hatten letztere aber auch nur ein
Verzeichnis zur Verfügung, das die Herren Pruskowsky, Adam d.J. von
Waldstein und Barvitius im Auftrag Kaiser Matthias' anfertigten. Sie sollten ein
neues Inventar erstellen, das vor allem als Grundlage für eine finanzielle
Schätzung der Sammlungen dienen sollte, leider jedoch nicht erhalten
blieb. [17] Die gesamte Schätzungssumme - 17 Millionen Gulden - ist
uns nur durch eine Erwähnung bei Pavel Skála von
Zhoř bekannt. [18] Zweifellos waren in dieser Summe die Werke, die inzwischen
bereits nach Wien geschafft worden waren, nicht
inbegriffen.
Kaiser Matthias hatte, als er Wien
zur kaiserlichen Residenz bestimmte, sicherlich nicht vor, die ganze Sammlung
Rudolfs nach Wien zu verlagern. Er wollte Prag keinesfalls aus seinen
Plänen ausschließen. Bereits im März 1613 ordnete er den Umbau
des Neuen Palastes auf der Prager Burg an, der in der Aufstockung zweier
Gebäudeteile sowie deren Vereinheitlichung durch eine neue Fassade und eine
gemeinsame Überdachung bestand. Mit der Durchführung des Umbaus
beeilte er sich, um bei der Einberufung des Landtags schon im Palast wohnen zu
können. [19] Hierfür war es zweifellos unerläßlich,
einen Teil der kaiserlichen Zimmer zu räumen, wo ebenfalls Teile der
Sammlungen Rudolfs II. untergebracht waren. Zusammen mit den Transporten nach
Wien bedeutete der Umbau einen großen Eingriff in ihre Aufstellung. Die
Veränderung ihrer ursprünglichen Anordnung förderte die
Unübersichtlichkeit der Sammlungen, so daß Kunstgegenstände
unkontrolliert aus der Prager Burg entwendet werden konnten. Neben den
Transporten nach Wien und der bereits erwähnten Teilung unter den
Geschwistern begann damals auch die Verwendung der Objekte aus Rudolfs
Sammlungen als Geschenke an treue Anhänger des neuen
Kaisers. [20]
Je schneller sich in den
böhmischen Ländern der Konflikt zwischen Protestanten und Katholiken
zuspitzte, desto stärker waren die Schätze auf der Prager Burg
gefährdet. Aus einer Botschaft des sächsischen Abgesandten in Prag, F.
Lebzelter, vom 8. September 1619 geht hervor, daß die Kommission der
böhmischen Stände, geführt von zwei Direktoren, von Lobkowicz und
von Švamberk, ein neues Inventar erstellt hatte, das als Grundlage für
den Verkauf der kaiserlichen Sammlungen dienen sollte - man benötigte das
Geld, um dem Ständeheer Sold zahlen zu können. [21] Auf dem
Landtag im August dieses Jahres hielt Václav von Roupov eine feurige
Rede, die zu folgendem Beschluß führte:
"Es verbleiben daselbst noch immer genug Kunstschätze zur Kurzweil und
Belustigung des künftigen Königs; vor Allem aber verwandle man in
baares Geld jenen silbernen Brunnen, der im Werthe von Million dem Kaiser Rudolf
vom Fürsten Liechtenstein für die Verleihung des fürstlichen
Titels verehrt worden, weiter die silbernen Schreibtische, Uhren und andere
ähnliche Dinge. Die Bilder und Malereien, von welchen viele durch
unverschämte Darstellung nackter Körpertheile den menschlichen Geist
mehr beleidigen als erfrischen, mögen gleichfalls von Malern
abgeschätzt und an Nürnberger Kaufleute verpfändet
werden." [22]
Das von Ende August bis Ende Oktober 1619 erstellte Inventar enthält eine
Liste der in der Kunstkammer gelagerten Gegenstände [23], es fehlen
jedoch die Bilder, mit deren Auflistung offensichtlich eine andere, aus Malern
bestehende Gruppe beauftragt war. Der Vergleich mit dem Inventar von 1607/11
läßt erkennen, was seit dem Tode Rudolfs aus Prag nach Wien oder
anderswohin verschleppt wurde und gibt einen Eindruck der Sammlungen, die in
anderen Räumen als denen der Kunstkammer untergebracht waren. [24]
Die interessantesten Angaben im Inventar von 1619 sind allerdings die
Schätzungen der einzelnen Werke. Die Zeit reichte jedoch nicht aus, die
Sammlungen zu verkaufen. Einen Teil benutzten die böhmischen Stände
zur Bestechung für militärische Unterstützung. Im September 1619
brachte Graf von Thurn Bethlen Gabor und den höchsten Offizieren seines
Heeres wertvolle Geschenke: herrliche türkische Sättel, Stichdegen,
Säbel und ähnliche Gegenstände. [25] Beim Blick in das
Inventar 1619 verstehen wir, warum gerade diese Sachen ausgewählt wurden.
Ihr Wert übertraf den ähnlicher europäischer Produkte um ein
Vielfaches, es waren wahrlich königliche Geschenke.
Am 31. Oktober zog der frisch gewählte
böhmische König Friedrich V. von der Pfalz in Prag ein, und vier Tage
später wurde er in der St.Veits-Kathedrale feierlich gekrönt. Es ist
kaum vorstellbar, daß er sofort daran dachte, die Sammlungen zu verkaufen,
um seinem Heer den Sold zu bezahlen. Die Prager Burg voller wunderbarer
Schätze entsprach sichtlich seinen Vorstellungen einer prunkvollen
königlichen Residenz. Die Schlacht am Weißen Berg am 8. November 1620
machte seinem Traum ein frühzeitiges Ende. Friedrich war auf die
überstürzte Flucht aus Prag nicht vorbereitet. Die Dienerschaft konnte
nur die notwendigsten Dinge packen. Ein kaiserlicher Soldat fand sogar den
Hosenbandorden, den Friedrich V. von seinem Schwiegervater, dem englischen
König Jakob I., erhalten hatte. [26] Die Bestände der Prager
Burg wurde damals um die Gegenstände, die Friedrich von der Pfalz und seine
Gattin Elisabeth Stuart mit nach Prag gebracht hatten, vermehrt: verschiedene
Portraits, kostbares Geschirr und vielleicht noch weitere, nicht spezifizierte
Gegenstände. [27] Die in aller Eile bepackten Wagen, die dem
besiegten König auf seiner Flucht nach Breslau folgen sollten, konnten die
Prager Burg nicht mehr verlassen und wurden zur Beute des Siegers der Schlacht
am Weißen Berg, Maximilian von Bayern. Dieser hielt sich nach seinem
triumphalen Sieg nicht lange in Prag auf - schon am 17. November zog er nach
München -, ließ sich die reiche Beute aber nicht entgehen. Der
Augenzeugenbericht Pavel Skálas von
Zhoř nennt über 1.500 mit Schätzen aus Prag beladene Wagen, u.a. auch mit
sechs Tonnen Gold. [28] Diese Schätzung war möglicherweise
übertrieben. Die Beute war von unterschiedlicher Art, denn in den Wagen
befanden sich neben Gebrauchsgütern auch Gegenstände aus den
kaiserlichen Sammlungen, sowie aus vielen Adelspalästen: Bilder,
Skulpturen, Silberwaren usw. - so stammt z.B. die "Allegorie der Wahrheit und
Gerechtigkeit" von Hans von Aachen, die heute in der Alten Pinakothek
ausgestellt ist, zweifellos aus der Prager Beute, da sie für Rudolf II.
gemalt wurde und keinesfalls für Wilhelm V. von Bayern, für den der
Maler früher tätig war. [29]
Bei
der Abreise aus Prag legte Maximilian die Verwaltung der böhmischen
Länder in die Hände des Karl von Liechtenstein. Dieser war ebenfalls
ein Bewunderer und Sammler der Kunst. Deshalb waren die Sammlungen auf der
Prager Burg für ihn äußerst verlockend. Er konnte sich nun
endlich dafür entschädigen, daß Rudolf II. im Jahre 1597
verschiedene Kunstwerke und Bücher aus seinem Schloß in Aussee von
ihm gefordert hatte. [30] So entlieh er eine Reihe von Bildern und
Gobelins aus den kaiserlichen Sammlungen unter dem Vorwand lieh, er wolle Kopien
davon anfertigen lassen. Mit der Rückgabe beeilte er sich
nicht.
Erst nach Karls Tod drängte Kaiser
Ferdinand II. am 5. Dezember 1627 darauf, daß dessen Brüder Gundacker
und Maximilian von Liechtenstein die ausgeliehenen Werke in die Kunstkammer
zurückgeben mögen. Sie baten den kaiserlichen Schatzmeister darum,
ihnen ein Verzeichnis der geliehenen Werke zuzuschicken, denn niemand von der
ehemaligen Dienerschaft könne sich erinnern, welche Werke aus der Prager
Burg stammten. Im übrigen seien einige Kunstgegenstände bereits
zurückgesandt worden, und was die Gobelins anbelange, besäßen
sie keine, die aus den kaiserlichen Sammlungen kämen. Man habe nur die, die
nach der Schlacht am Weißen Berge in den Gemächern Friedrichs von der
Pfalz auf der Prager Burg gefunden wurden und die somit zur Kriegsbeute
gehörten. Über die weiteren Auseinandersetzungen in dieser Sache sind
keine Dokumente erhalten, daher wissen wir nicht, wie sie endeten. [31]
Aufgrund dieser Informationen können wir jedoch besser verstehen, warum
sich Karl von Liechtenstein mit der neuen Inventarisierung der kaiserlichen
Sammlungen bis zum Dezember 1621 Zeit ließ. Dies erklärt auch, warum
das einzige erhaltene originale Inventar der Sammlungen Rudolfs ausgerechnet im
Liechtensteinschen Archiv erhalten blieb. [32] Auf diese Weise gelangten
auch das Inventar 1619 und einige Kunstwerke der Burg in die Sammlungen des
schlesischen Zweiges der Adelsfamilie
Nostitz. [33]
Kaiser Ferdinand II. ging
genauso frei mit den Sammlungen der Prager Burg um wie sein Vorgänger. Er
tat eben das, was die böhmischen protestantischen Stände schon im
Jahre 1619 geplant hatten. Die Bilder, die einen mythologischen oder
allegorischen Inhalt hatten und ihm zu frivol erschienen, wurden im Jahre 1623
an Daniel de Briers verkauft. [34] Im gleichen Jahr schenkte der Kaiser
Erzherzog Leopold Wilhelm einige Gefäße aus Edelsteinen. Kostbare
Stoffe und verschiedenes Reitzeug verteilte er an Prager Klöster, den
Jesuiten schenkte er die Bücher. Der Burggraf erhielt eine Belohnung
für treue Dienste, ebenso wie der Inspektor der Prager Burg, Karl Hans
König. [35] Das sind nur einige belegbare Beispiele. Es gab viele
solcher Lohnempfänger in den hohen militärischen Kreisen und unter den
höchsten Staatsbeamten. Sie erhielten Geschenke für ihre
Unterstützung bei der erneuten Machtergreifung der Habsburger in den
böhmischen Ländern.
Im Verlauf des
Dreißigjährigen Krieges war Prag oft durch Truppen bedroht und einige
Male tatsächlich von fremden Soldaten besetzt. Das bedeutete jedesmal eine
unmittelbare Gefahr für die Burgsammlungen - eine willkommene Beute. Der
Burginspektor Karl Hans König und Dionysio Miseroni (seit 1630
Schatzmeisteradjunkt, seit 1634 Schatzmeister) hatten die Aufgabe, für
ihren Schutz zu sorgen. Das unentwegte Herumschleppen der Objekte in geheime
Verstecke und wieder zurück beschädigte die Kunstwerke, erschwerte die
Kontrolle über ihre Anzahl und ihre Unterbringung. Als im Jahre 1631 die
Besetzung Prags durch das sächsische Heer drohte, floh Inspektor König
mit einem Teil der Sammlungen nach Wien. [36] Ein Jahr später
kehrte er nach Prag zurück und mußte sich gegen die ernsthafte
Beschuldigung wehren, Kunstwerke von enormem Wert veruntreut zu haben. Er, und
nach seinem Tod seine Familie, bemühten sich mehr als zehn Jahre zu
beweisen, daß es sich um eine falsche Beschuldigung handelte. Die
Archivmaterialien zu diesem Fall sind aus vielen Gründen höchst
interessant. Das Verzeichnis der Gegenstände, die König im Jahre 1631
nach Wien brachte, gibt Auskunft darüber davon, welchen Werken bei den
Rettungsaktionen der Vorrang gegeben wurde. [37] In einer einzigen
Eintragung wurden zusammengenommen "mehr sechsundsiebenzig der schonsten kunststuckh, von den kunstreichen meistern gemahlt"
angeführt. Bücher, in denen kostbare Zeichnungen und graphische
Blätter - einschließlich solcher von Dürer - eingebunden waren,
wurden einzeln mit einer zumindest allgemeinen Andeutung des Inhaltes vermerkt.
Gleichzeitig schickte man eine Reihe von Edelsteingefäßen nach Wien,
daneben Gegenstände aus Silber, Miniaturen, türkische Waffen,
Wachsportraits usw. Nach den Transporten, die Matthias veranlaßt hatte,
und dem Erbanteil Albrechts war dies offensichtlich einer der größten
Auszüge von Kunstwerken aus Prag. Betroffen waren vor allem jene Werke
italienischer, deutscher und niederländischer Meister des 16. Jahrhunderts,
die bis heute das Kunsthistorisches Museum in Wien
schmücken.
Zu seiner Verteidigung legte
König auch ein Verzeichnis der Gegenstände vor, die nach der Flucht
Friedrichs von der Pfalz in der Prager Burg gefunden worden waren. Darin
vermerkte er, welche sich der Kaiser nach Wien schicken ließ, welche er
behielt, oder welche er "zu einem turkischen praesent"
benutzte. [38] Was noch in Prag blieb, erhielt überwiegend
König selbst als Geschenk für seine "treuen Dienste".
Sein Entschluß, einen Teil der Sammlungen nach Wien zu bringen, erwies
sich als sehr klug, denn bald ereignete sich das, wovor er geflohen war: die
Besetzung der Burg durch das sächsische Heer. Die Zeit vom 15. November
1631 bis zum 25. Mai 1632 bedeutete weitere schwere Verluste für die
rudolfinischen Sammlungen. Am 20. November 1631 kam der Kurfürst von
Sachsen nach Prag und ließ mehr als 50 Wagen mit kostbaren
Gegenständen aus der Prager Burg nach Dresden schaffen. [39] Der
Aufmerksamkeit seiner Soldaten entging auch das kaiserliche Arsenal nicht, aus
dem im folgenden Jahr neben schweren Kanonen auch die sogenannte "Orgel", eine
spezielle Verbindung von zwanzig mittelgroßen Läufen, nach Sachsen
befördert wurde.
Nachdem König der
Veruntreuung beschuldigt worden war, verlangte er eine Revision der Sammlungen,
um seine Unschuld beweisen zu können. Aus den erhaltenen Berichten geht
hervor, daß seit der Erstellung des Inventars der Galerie und der
Kunstkammer 1621 keine neue Kontrolle ihres Inhalts stattgefunden
hatte. [40] Königs Forderung erfüllte man jedoch erst im Jahre
1635, nach seinem Tod. Aus der Überprüfung ergab sich, daß man
310 Gegenstände nicht an ihrem Platz finden konnte, dafür aber 517
Stücke, die im Inventar von 1621 nicht eingetragen waren. Durch eine
komplizierte Konkordanz verschiedener Dokumente gelang es den Erben Königs,
das Schicksal der meisten verschollenen Werke zu klären und davon zu
überzeugen, daß man bei der künftigen Inventur der Sammlungen
auch die ungeklärten Fälle lösen würde. [41] Es
scheint, daß das Inventar von 1621 nicht sehr genau war oder einfach die
Gegenstände nicht aufführte, die sich außerhalb der
Galerieräume befanden. Im Spanischen Saal, d.h. in der heutigen
Rudolfsgalerie, wurden einige Allegorien von Veronese entdeckt, die
ursprünglich im kaiserlichen Palast hingen, oder der Vertumnus von
Arcimboldo - ein Bild, das wahrscheinlich ebenfalls in Rudolfs Gemächern
hing. [42]
Inwieweit die Verluste
während der Besetzung der Burg erfaßt wurden, ist leider aus den
Dokumenten, die Königs Fall begleiten, nicht ersichtlich. Als ein Beamter,
der für die Verwaltung der Sammlungen zuständig war, verzeichnete er
die Ausgabe von Objekten, die als Geschenk dienen sollten. Wenn er über die
Angaben verfügte, führte er auch die Personen oder Zwecke an, für
die sie bestimmt waren. Beachtenswert ist, daß König, als er um die
Revision der Sammlungen bat, auch dringend das letzte offizielle Inventar
forderte. Leider befand sich in der Kunstkammer kein Inventar
"in forma probante",
nach dem sie hätte durchgeführt werden können. Im Jahre 1621
wurden nur zwei Exemplare angefertigt, von denen der Kaiser eins bei sich trug,
das zweite aber ebenfalls in Wien war. [43] Die Verwalter hatten kein
Verzeichnis zur Verfügung, in dem sie fortlaufend alle Änderungen,
d.h. Transporte, Ortswechsel, Geschenke und Verluste hätte eintragen
können. Das geschah offenbar absichtlich, denn je weniger man von den
Sammlungen und ihrem Inhalt wußte, um so leichter konnte man über sie
verfügen. Trotz der Erfahrung im Falle Königs kam es nicht zur
Abfassung eines neuen Inventars, das dem Status quo entsprach. Dionysio Miseroni
beschwerte sich noch im Jahre 1645, daß er bis zum Tode Königs
niemals ein offizielles Inventar der Kunstkammer in die Hände bekam.
Deshalb könne er beim besten Willen keine Verantwortung für ihren
Inhalt bis zu der Zeit übernehmen, in der er die Schlüssel der
Kunstkammer erhalten habe, d.h. im Jahre 1634. [44] Der umfangreiche
Briefwechsel zwischen Prag und dem Kaiser in Wien endete erst im Jahre 1647 mit
der Lösung, endlich ein neues Inventar zu verfassen. Paradoxerweise hielt
es den Stand der Sammlungen kurz vor dem Einbruch der Schweden fest und diente
so dem General Königsmarck als Grundlage zu reicher Beute. [45]
Doch noch bevor dies geschah, organisierte auch Dionysio Miseroni mehrere
Transporte von Kunstwerken nach Wien, von denen zwei belegt sind: im Jahre 1639
und 1642. Auf die drohende Besetzung der Prager Burg durch die Schweden
antwortete er mit der Bergung der Sammlungen in geheimen
Verstecken. [46] War die Gefahr vorbei, kamen sie wieder in die
Kunstkammer zurück. Beim Vergleich der Angaben aus dem Jahre 1635 und 1648
wird klar, daß die Kunstwerke ihre ursprünglichen Plätze in den
Schränken, Truhen und auf den Tischen nicht mehr innehatten. Jede Kontrolle
der Sammlungen war dadurch fast unmöglich. Die Situation wurde noch durch
den Umbau des sogenannten Langen Baus, d.h. des Traktes zwischen dem zweiten und
dritten Burghof verschlimmert. In den Jahren 1642/43 wurden die Häuser
hinter der romanischen Festungsmauer vom Architekten Giuseppe Mathei für
den Bedarf des kaiserlichen
"Frauzimors"
umgebaut, durch eine einheitliche Fassade verbunden und ihre Raumaufteilung
geändert. Dieser neue Bestandteil des kaiserlichen Palastes war damals mit
dem Bau verbunden, der vor der romanischen Mauer lag, also mit den Räumen,
in denen die Kunstkammer und die Galerie untergebracht
waren. [47]
Wie bereits erwähnt,
beeinflußten alle politischen Konflikte und Kämpfe um die Macht vor
und während des Dreißigjährigen Kriegs das Schicksal der
rudolfinischen Sammlungen auf der Prager Burg. Die Tragödie gipfelte in der
letzten militärischen Aktion kurz vor dem Westfälischen
Friedensschluß. Am 26. Juli, weniger als drei Monate vor der
Unterzeichnung, besetzten die schwedischen Truppen unter der Führung des
Generals Königsmarck die Prager Burg und die Kleinseite. Dieses
militärische Unternehmen konnte nichts an der generellen Situation in
Europa ändern. Hauptmotiv des schwedischen Eingriffs in Prag war der Wunsch
der kunstliebenden schwedischen Königin Christina, die rudolfinischen
Sammlungen zu besitzen, deren Ruhm bis nach Stockholm gedrungen war. Unter
Androhung der Folter mußte der Schatzmeister Miseroni Königsmarck das
Inventar und die Schlüssel der Kunstkammer aushändigen. Alles, was 36
Jahre nach Rudolfs Tod in ihren Räumen in situ vorhanden war, wurde
nach Schweden transportiert. [48]
Im Jahre
1867 publizierte Dudík zwei bisher unbekannte Inventare, die diese
Ereignisse erhellen. [49] Das Inventar A ist identisch mit jenem, das
Königsmarck von Miseroni erzwungen hatte und das den Zustand der
Kunstkammer an der Jahreswende 1647/48 repräsentierte. Das zweite mit dem
Buchstaben B beinhaltete die Inventur der Kunstkammer, die zwischen dem 31.
August und dem 10. resp. 12. September 1648 durchgeführt wurde. Die Prager
Burg war damals schon von den Schweden besetzt. Deshalb kann es sein, daß
das zweite Inventar Königsmarcks zur Kontrolle diente, ob Miseroni nichts
Wesentliches verheimlicht hatte und damit seine Herrscherin nicht betrogen
würde. Es ist kürzer, konzentriert sich mehr auf Zahlen und dort, wo
im ersten Inventar ehrerbietig
"Ihr Kays. Mays. Rodolpho"
erwähnt wird, heißt es im Verzeichnis B nur "Kaiser Rudolf". In der
zweiten Septemberhälfte begannen Königsmarcks Leute, die Sammlungen
einzupacken und für den Transport nach Schweden vorzubereiten. Man beeilte
sich dabei, denn die Unterzeichnung des Friedensabkommens stand kurz bevor. Ob
es noch vor dem 24. Oktober, dem Tage der Unterzeichnung des Westfälischen
Friedens, zum Transport kam, ist unbekannt. Sicher ist nur die genommene Route.
Die kostbare Beute wurde auf Wagen und Schiffen nach Dömitz, einer kleinen
Festung in Mecklenburg, befördert, von dort nach Wismar, wo sie über
die Winterzeit lagerte. Schon in der ersten Aprilhälfte drängte
Königin Christina zur sofortigen Verfrachtung nach Schweden. Erst Ende Mai
1649 konnte die Herrscherin endlich die Schätze aus Prag in ihrem Palast in
Stockholm bewundern. [50] Die schwedische Besatzung blieb auf der Prager
Burg bis zum 9. September 1649 - noch fast ein Jahr nach dem Abschluß des
Westfälischen Friedens. Nach neueren Erkenntnissen haben die Schweden alle
Bilder, die sie fanden, abtransportiert, nur die beschädigten
nicht. [51] Zu diesen gehörten z.B. das "Rosenkranzfest" von
Dürer [52] oder das Bild mit dem Raub der Sabinerinnen, Werk eines
Schülers von Giulio Romano, das ein schwedischer Soldat mit dem Schwert
mehrmals zerschlug. [53] Nach Stockholm wurden auch alle Skulpturen
gebracht, die den langen und anspruchsvollen Transport überstehen konnten,
d.h. die aus Bronze (Werke von de Vries, Giambologna, Leoni) oder aus Marmor.
Die Plastiken aus Stuck, Terrakotta oder Gips blieben in Prag, genauso eine
Reihe von Gegenständen, die in den Räumlichkeiten der Kunstkammer
untergebracht waren: verschiedene Orientalien, zoologische und mineralogische
Sammlungen, Kunstgewerbe und astronomische Geräte. Manche seltenere
kleinere Gegenstände aus Elfenbein, Wachs u.a. rettete Miseroni, indem er
sie noch vor der Besatzung verbergen
konnte. [54]
Als die rudolfinischen
Sammlungen im Mai 1649 Stockholm erreichten, änderte sich die Art, mit
ihnen umzugehen, nur wenig. In einem Brief an den Herzog von Bracciano aus dem
Jahr 1653 beklagte sich die Königin Christina, sie habe zwar ein riesiges
und wunderschönes Ensemble gewonnen, in dem sich viele bewunderte Werke von
Dürer und weiteren deutschen Meistern befänden, die sie jedoch nicht
fesselten, abgesehen von 30 oder 40 italienischen Bildern. Lieber würde sie
alle für zwei Gemälde von Raffael eintauschen. [55] Nachdem
sie konvertiert war und heimlich das Land verließ, nahm sie nur die Bilder
italienischer Meister mit nach Italien. Den Rest hinterließ sie ihrem
Nachfolger und verschenkte und verkaufte viele der Prager
Kunstwerke. [56] Das war das traurigere Ende der ruhmvollen Sammlungen
Rudolfs. Die Werke, die nicht nach Wien gebracht worden waren, wurden mit der
Zeit über ganz Europa verstreut.
Die
Räumlichkeiten der Galerie und Kunstkammer auf der Prager Burg blieben aber
nicht lange leer, denn schon im Jahre 1650 kaufte der Erzherzog Leopold Wilhelm
für Ferdinand III. in Antwerpen einen großen Teil der einst ebenfalls
berühmten Sammlung des Herzogs von Buckingham. Es ist uns nicht bekannt, ob
sich beide dessen bewußt waren, daß sie mit diesem Ensemble für
Prag Werke erwarben, die bereits einmal dort waren. [57] Dieser neuen
Sammlung der Prager Burg war kein besseres Schicksal beschieden als der alten.
Sie wurde zwar kein Opfer von Kriegskonflikten, die bedeutendsten Stücke
gingen aber durch zahlreiche Transporte nach Wien verloren. Der Verkauf einer
großen Bilderkollektion nach Dresden half der Kaiserin Maria Theresia zur
Sanierung ihrer schlechten Finanzlage. Unter ihrer Regierung wurden dann die
Galerie und die Kunstkammer auf der Prager Burg aufgehoben. Die Bilder wurden
zur bloßen Dekoration in den Empfangsräumen des Palastes
degradiert. [58] Viele
"uninteressante oder beschädigte
Sachen"
endeten dann in der Auktion, die ihr Sohn und Nachfolger Josef II. im Jahre 1782
anordnete. Nach ihr gingen der Prager Burg die letzten Reste der rudolfinischen
Sammlungen verloren und wurden über die ganze Welt verstreut. [59]
Es waren keine geringfügigen Reste, wenn wir z.B. an den berühmten
antiken Torso Illioneus denken oder an Dürers "Rosenkranzfest". Die
einzelnen Stücke, die in den böhmischen Ländern geblieben waren,
gelangten in andere Sammlungen, auf der Prager Burg gab es nur noch vereinzelte.
Zu ihnen gehört das "Jüngste Gericht" von Heintz, eine Kopie des
Augsburger Geschlechtertanzes, das Mädchenportrait von Hans von Aachen und
die "Allegorie des Schicksals des Bildhauers Mont" von Spranger. [60]
Die Landschaft mit der Mühle von Stevens ließ Kaiser Matthias nach
Wien bringen, zurück nach Prag kehrte sie erst am Ende des 19.
Jahrhundert. [61] Zahlreiche Werke gelangten durch Schenkungen, An- und
Verkäufe oder unter der Hand in die Sammlungen von Klöstern oder
Adeligen. [62] Am interessantesten sind die Wanderungen der
Gegenstände, die in der Kunstkammer bis zur Versteigerung im Jahre 1782
blieben und Prag nur deshalb nicht verließen, da sie von zwei Professoren,
Zauschner und Herget, als Hilfsmittel für den Unterricht ausgesucht worden
waren. [63] Im Jahre 1878 gelang es aus Schweden einige böhmische
Handschriften zurückzugewinnen. [64] Aus Wien wurden nach dem
Zerfall der Habsburgermonarchie die Werke aus Rudolfs Sammlungen paradoxerweise
nach Budapest übergeben. [65]
Der
Versuch einer Rekonstruktion all dessen, was einst die Räume der Galerie,
Kunstkammer und des Palastes Rudolfs II. auf der Prager Burg füllte, kann
kaum durchgeführt werden. [66] Trotz des - leider nur
lückenhaft erhaltenen - Archivmaterials und sorgfältiger
Zusammenfügung wird niemals wieder das Gesamtbild hergestellt werden
können. Als Rudolf II., der die Sammlungen liebevoll zusammengetragen
hatte, starb, fand sich niemand, der mit gleichem Einsatz sein Werk fortgesetzt
und sich um den Erhalt der Sammlungen in ihrer komplexen Form gekümmert
hätte. Rudolfs Sammlungen litten gewiß unter den Folgen menschlicher
Habgier und Leichtfertigkeit, aber mehr noch unter den stürmischen
politischen und kriegerischen Ereignissen, deren Opfer sie wurden. Leider waren
sie nicht die einzigen mit diesem Schicksal. Zur gleichen Zeit und auf
ähnliche Art fanden die ruhmreichen Sammlungen von Mantua ihr
Ende. [67] Auch die nachfolgenden Jahrhunderte, das unsere
eingeschlossen, verstanden es nicht, die Kunstwerke besser zu
behandeln.