DOKUMENTATION | Ausstellungen: 1648 - Krieg und Frieden in Europa | |
Textbände > Bd. II: Kunst und Kultur |
STEFAN HANHEIDE Kompositionen zum Westfälischen Frieden |
I. Zur Tradition von
Friedensfeiermusiken
Der Abschluß eines
politischen Friedens gab seit jeher Anlaß für musikalische
Kompositionen. In Zeiten absolutistischer Herrschaft war damit die Huldigung an
denjenigen Herrscher verbunden, der den Frieden herbeigeführt hatte. In
aller Regel war dieser auch als Sieger aus der dem Frieden vorausgegangenen
Schlacht hervorgegangen. Als die populärste Komposition dieser Art
läßt sich Händels "Music for the Royal Fireworks", seine
Feuerwerksmusik nennen, komponiert zur Feier des Friedens von Aachen 1748, der
den Österreichischen Erbfolgekrieg beendete. Aber schon im
Hundertjährigen Krieg gab es solche Kompositionen, auf englischer Seite zum
Beispiel von John Dunstable. Im 15. und 16. Jahrhundert läßt sich
eine Fülle von Kompositionen zu Friedensabschlüssen sowie
anläßlich von Zusammentreffen von Potentaten zu Verhandlungen
nachweisen. Sehr häufig handelt es sich dabei um Auftragskompositionen der
jeweiligen Hofkapellmeister. Als wichtigste Komponisten seien Guillaume Dufay,
Jacobus Obrecht, Loyset Compère, Heinrich Isaac, Cristobál de
Morales und Orlando di Lasso genannt. [1] Spuren dieser Tradition finden
sich bis ins 20. Jahrhundert: So vergab der Schweizer Rundfunksender Radio Genf
1944 einen Auftrag an den Schweizer Komponisten Frank Martin, ein Werk für
das bevorstehende Kriegsende zu komponieren, woraus dann das Oratorium "In terra
pax" entstand. [2] Und auch Benjamin Brittens "War Requiem", von seiner
Gestalt her eine Kriegsklage, entstand als Auftragswerk der BBC zur Einweihung
der von deutschen Bomben zerstörten und neuerbauten Kathedrale von
Coventry.
So ist verständlich, daß auch
der Westfälische Frieden die musikalische Produktion angeregt hat. Aber
nicht erst nach seiner Verkündigung, sondern schon zu etlichen
Anlässen während des Dreißigjährigen Krieges entstanden
Feier- und Huldigungskompositionen. Chronologisch am Beginn der Reihe
kriegsbezogener Kompositionen stehen zwei Werke von Heinrich Schütz
(1585-1672) aus dem Jahre 1621. Als der sächsische Kurfürst am 3.
November des Jahres die Huldigung der schlesischen Stände stellvertretend
für Kaiser Ferdinand II. in Breslau empfing, nahm Johann Georg I. seinen
Hofkapellmeister Schütz und die Hofkapelle zu den Feierlichkeiten mit.
Schütz komponierte zu diesem Anlaß zwei Werke in lateinischer
Sprache, in deren textlichem Mittelpunkt der gegenwärtige Krieg und der
erwartete Friede stehen. Die erste Komposition, das "Syncharma
musicum" [3], verehrt den Kurfürsten als Bringer der Gaben des
Friedens. In der zweiten Komposition [4], deren Bezug zu der
Huldigungsfeier die Schütz-Forschung nur als wahrscheinlich
darstellt [5], heißt es am Anfang: "Dunkle Gefahren belasten so
lange schon Deutschland". In die einzelnen Textglieder ist rondoartig immer
wieder der Vers "Holdester Friede, von dir komme uns tausendfach Freud!"
hineingearbeitet. In diesen beiden frühen Kompositionen ist von dem
großen Leid und Unheil, das der Dreißigjährige Krieg mit sich
bringen wird, noch nicht viel zu spüren. Es sind politische
Huldigungskompositionen, in denen die aktuellen Ereignisse um Krieg und Frieden
mit hineinspielen.
II. Königsberger
Friedenskompositionen
Der Königsberger Kantor
und kurfürstlich brandenburgisch-preußische Kapellmeister Johann
Stobaeus trat 1630 mit zwei Kompositionen zum Waffenstillstand zwischen Polen
und Schweden hervor, die bei Lorentz Segebad in Königsberg gedruckt wurden.
Die erste ist betitelt: "Lob- unnd Danck Lied Dem grossen Gott zu schuldigen
Ehren, daß er seinen gerechten Zorn wegen des erbärmlichen
Kriegswesens nunmehro von diesem Lande und dessen Einwohnern in allen Gnaden so
fern abgewendet, durch den zwischen beyden Königreichen Pohlen unn Schweden
getroffenen und confirmirten sechsjährigen Stillstand[...]", die zweite
Komposition lautet: "Ein anderes auf denselben von Gott gnädigste
verliehenen sechsjährigen Stillstand". Als Dichter der sechs- und
fünfstrophigen Texte ist "G. W." vermerkt, womit Georg Weissel gemeint sein
dürfte, eines der Mitglieder des Königsberger Dichterkreises, deren
Texte von Stobaeus häufig vertont wurden. Bei dem sechsstimmigen polyphonen
Satz handelt es sich um eine Choralbearbeitung mit der Kirchenliedmelodie in der
Oberstimme, im ersten Falle ist es "Herzlich tut mich verlangen". 1635 schuf
Stobaeus ein Werk gleicher Art aus Anlaß des Waffenstillstands von
Stuhmsdorf zwischen Polen und Schweden, das er "Preußisches Alleluja"
nannte. Gedruckt wurde es bei Georg Rheten in Danzig. [6] Wie schon
anläßlich des vorigen Waffenstillstands aus dem Jahre 1630 schuf
Stobaeus auch zum Waffenstillstand von Stuhmsdorf zwei voneinander
unabhängige Motetten, von denen nur der erste Teil erhalten ist. Wiederum
handelt es sich um eine sechsstimmige polyphone Choralbearbeitung, diesmal auf
die Melodie "Ach Gott, tu dich erbarmen", mit sechs Strophen. Es ist davon
auszugehen, daß Stobaeus diese Werke im Auftrag des Rates der Stadt
Königsberg oder der preußischen Landesregierung schuf. [7]
Alle drei Sätze publizierte Stobaeus ein zweites Mal in der von ihm 1642
und 1644 herausgegebenen Sammlung "Preußische Festlieder". Darin
veröffentlichte er Sätze seines Lehrers Johann Eccard, die er um
eigene, im gleichen Geiste des späten 16. Jahrhunderts verfaßte Werke
vermehrte. Stobaeus vertritt vor allem durch den Verzicht auf den
Generalbaß und auf konzertierende Elemente den älteren Stil.
Fortschrittlicher, wenn auch weniger kunstvoll, erscheint dagegen eine
Komposition zum gleichen Anlaß von seinem Kollegen, dem Königsberger
DomorganistenHeinrich Albert. Er schrieb eine zweistimmig homophone "Aria" mit
Generalbaß auf einen von ihm selbst gedichteten siebenstrophigen Text mit
dem Titel: "Lob der Könige. Nach erhaltenem Frieden in
Preußen". [8]
III. Musik zu den
Nürnberger
Friedensexekutionstraktaten
Nürnberg
gehört zusammen mit Hamburg, Leipzig und Dresden zu den führenden
Musikzentren im Deutschland des 17. Jahrhunderts. Die Stadt kann innerhalb von
vier Generationen durchgängig namhafte Musiker aufweisen: Zur ersten
Generation gehören Hans Leo Hassler (1564-1612), der sich in Italien
ausbilden ließ, und Johann Staden (1581-1634); Staden ist Lehrer seines
Sohnes Sigmund Theophil (1607-1655), Johann Erasmus Kindermann (1616-1655) und
David Schedlich (1607-1687), die dritte Generation vertreten die
Kindermann-Schüler Schwemmer, Wecker und Lunssdörffer, in der vierten
Generation erscheint wiederum als Schüler der letzteren Johann Pachelbel,
von dem aus die Lehrtradition zu Johann Sebastian Bach weist. Trotz gravierender
Auswirkungen des Dreißigjährigen Krieges auf die Stadt blieben die
Musiker in ihren Anstellungen. Musikalische Kultur war der Stolz und das
Aushängeschild der alten Bürgerstadt Nürnberg. Besonders nach
1635, als die gravierendesten Kriegs- und Pestjahre für die Stadt an der
Pegnitz vorüber waren, erhielt die bürgerliche Musikpflege neuen
Aufschwung. Einen gewichtigen Anteil an dieser Entwicklung nahmen die erneuerten
oder neugeschaffenen "Musikkränzchen". Vor allem in dem "Pegnesischen
Blumenorden", den die Dichter Harsdörffer und Klaj gegründet hatten,
spielte die Musik eine wichtige Rolle. Sigmund Theophil Staden, Organist an St.
Lorenz, veranstaltete 1643 ein "großes historisches Konzert" und trat 1644
mit dem allegorischen Singspiel "Seelewig" hervor. Dieses älteste erhaltene
deutsche Musiktheaterwerk wurde in Harsdörffers "Frauenzimmer
Gesprechsspiele" zuerst veröffentlicht.
So
steht es in der Tradition der Stadt, daß auch die Feiern zum
Westfälischen Frieden mit großem musikalischem Aufwand begangen
wurden. Ein Bericht über ein Friedensbankett am 25. September 1649, der
sich in einer handschriftlichen Quelle in Stockholm erhalten hat, gibt davon
einen Eindruck. Anlaß war die Anwesenheit Karl Gustavs, des schwedischen
Feldmarschalls und späteren schwedischen Königs, in der Reichsstadt.
An der musikalischen Umrahmung des Bankettes nahmen insgesamt 43 Musiker teil,
die sich auf vier Chöre aufteilten. Hinzu kamen vier Kalkanten, die die
Luftbälge der vier Orgeln traten, und vier Aufseher. In jedem Chor wirkten
neben den Sängern der verschiedenen Stimmlagen auch Instrumente und die
obligatorische Continuo-Gruppe mit. Im ersten Chor hatten die Sänger das
Übergewicht, im zweiten waren acht Violinisten vorherrschend, der dritte
Chor setzte sich vor allem aus Posaunen und Harfen zusammen, und im vierten
prägten Dulzian und Fagott die Klangfarbe. Die Gesamtleitung lag in den
Händen von Sigmund Theophil Staden. Von dieser Veranstaltung schuf Joachim
von Sandrart ein Gemälde in Öl [9], nach dem zahlreiche Stiche
angefertigt wurden. Auf diesen Abbildungen sind die vier Chöre in den vier
Ecken des Saales deutlich zu erkennen [10], vorne rechts zeigt sich
Sigmund Theophil Staden als Gesamtleiter vor dem ersten Chor stehend (Abb. 1).
Die aufgeführte Musik war meistenteils von Nürnberger Musikern
komponiert worden. Beim Einzug der Potentaten erklang ein
dreiundzwanzigstimmiges "Herr Gott, dich loben wir" des Hl.-Geist-Organisten
David Schedlich, der als Organist des dritten Chores mitwirkte. Nach dem Gebet
folgte ein zweiundzwanzigstimmiges "Laudate Dominum" eines mit "M.A."
bezeichneten Komponisten, dessen Initialen nicht entschlüsselt werden
können. [11] Die nun folgenden Vokalwerke wechselten jeweils mit
instrumentalen Geigenstücken ab, deren Komponisten ungenannt blieben.
Vokaliter erklang ein "Ihr Himmel, lobet den Herrn" von Staden, worauf ein
dreichöriges "Te Deum laudamus" von Georg Walch gesungen wurde, der als
Bassist im ersten Chor mitwirkte. An nächster Stelle ist ein "Gloria in
excelsis Deo per Choros. auth: Giov: Rovettj" verzeichnet. Bei dem Komponisten
dürfte es sich um Giovanni Rovetta handeln, den Kapellmeister von San Marco
in Venedig, dessen gedruckte Werke in zahlreichen Auflagen verbreitet waren.
Eine Verbindung zu diesem venezianischen Meister war kurz zuvor durch den
Nürnberger Musiker Paul Hainlein (1626-1686) geknüpft worden. Hainlein
befand sich auf Betreiben seines "Patrons" Lukas Friedrich Behaim 1647 und 1648
zu musikalischen Studien in Venedig und an anderen Orten Norditaliens. Dort
stand er auch in Kontakt zu Rovetta. In den Briefen, die Hainlein an Behaim
schrieb, ist von einem direkten Lehrer-Schüler-Verhältnis allerdings
nicht die Rede. Hainlein schrieb auch Briefe an Sigmund Theophil Staden, in
denen er von seinen Italien-Erfahrungen berichtete. Diese Briefe sind jedoch
nicht erhalten. [12] Bei dem hier vorgestellten Musikprogramm zum
Nürnberger Friedensbankett (Abb. 2) spielte Paul Hainlein, ebenso wie sein
Vater Sebastian, die Posaune. Die Hainleins waren angesehene Nürnberger
Trompeten- und Posaunenmacher. Als letztes Werk des Musikprogramms nennt die
Quelle den 150. Psalm "Lobet den Herrn inn seinem Heyligthumb" von Sigmund
Theophil Staden. [13] Hierbei könnte es sich um dieselbe
vierzigstimmige Komposition handeln, die bei dem erwähnten historischen
Konzert von 1643 erklungen war. Alle bei dem Friedensbankett 1649
aufgeführten Werke müssen als verloren oder nicht mehr eindeutig
identifizierbar gelten.
1650 ließ der
Nürnberger Egidien-Organist Johann Erasmus Kindermann eine Sammlung mit dem
Titel "Musicalische Friedensfreud" drucken. Das Werk besteht aus vierzehn
Einzelgesängen zu drei bis zehn Strophen. Die Dichtungen der ersten acht
Sätze stammen von Johann Vogel, Rektor zu St. Sebald, die weiteren Texte
von Johann Klaj, Pfarrherr zu Kitzingen. Die Gedichte des letzteren waren zuerst
in dessen Sammlung "Schwedisches Fried- und Freudenmahl zu Nürnberg den 25.
des Herbstmonates im Heiljahr 1649[...]" erschienen, wodurch der Bezug zum oben
beschriebenen Friedensbankett aufgezeigt ist. Johann Vogels Gedicht Nr. 3 war in
seinem Werk "Meditationes Emblematicae De Restaurata Pace Germaniae" 1649
erschienen. Zu allen 14 Texten sind in Kindermanns Sammlung bekannte
Kirchenmelodien angegeben, eine sehr häufig anzutreffende Verfahrensweise.
Sie läßt darauf schließen, daß die Texte auch zum
gesanglichen Gebrauch breiterer Bevölkerungsschichten, etwa einer Gemeinde,
gedacht waren. Auch Klajs Textdruck der Gedichte verzeichnet schon die Angabe
von Kirchenliedmelodien. Während die Texte Vogels noch stärker den
vergangenen Krieg beleuchten, sind Klajs Gedichte ganz von der
gegenwärtigen Friedensfreude erfüllt. Kindermann hat diese Texte dann
für eine und zwei Gesangsstimmen und Generalbaß neu vertont und den
einzelnen Stücken Sinfonias und Ritornelle für zwei Violinen und
Baß hinzugefügt, die zwischen den Gesangsteilen, in einem Falle auch
gleichzeitig musiziert werden sollten.
Die
Funktion der Sammlung ist aus der Widmung klar zu entnehmen. Indem die
Teilnehmer der Friedensexekutionsverhandlungen namentlich angesprochen sind -
Pfalzgraf Karl Gustav, Albert, Markgraf zu Brandenburg, Christian August, Carl
Gustav Wrangel, Alexander Erskein und Benedict Oxenstierna - und auch auf die
Versammlung selbst hingewiesen wird, ist ersichtlich, daß Kindermann seine
"Friedensfreud" zur musikalischen Umrahmung dieser Verhandlungen komponiert
hat. [14] Der Druck dieser Komposition wurde 1650 in den Messekatalogen
der Frühjahrsmessen in Frankfurt und Leipzig
angezeigt. [15]
Ein ebenfalls für die
Nürnberger Verhandlungen komponiertes Werk ist Sigmund Theophil Stadens
Sammlung "Musikalische Friedensgesänge", die 1651 von Michael Endter in
Nürnberg verlegt wurde. [16] Sie besteht aus zwölf Teilen, die
teilweise in sich wieder mehrteilig sind. Manche Teile haben bis zu sechs
Strophen. Besetzt ist die Sammlung mit drei Singstimmen - zwei Sopranen und
Baß - und drei Instrumenten: in der Regel zwei Violinen und Viola. Als
Alternative zu den Streichinstrumenten sind in einigen Teilen Blasinstrumente
angegeben - Pommer, Schalmei, Fagott, Posaune, aber auchFlöte und Harfe.
Die Texte sind, wie das Titelblatt ausweist, "Von underschiedlichen
berümbten Poëten gedichtet". Drei Teile tragen im Druck ein Monogramm,
aus dem auf den Dichter geschlossen werden kann: Am Ende des vierten Teils
deutet das Monogramm "G.P.H." auf Georg Philipp Harsdörffer, die Buchstaben
"J.K." am Ende des fünften Teils weisen auf Johann Klaj hin, die Initialen
"A.S." am Ende des siebten Teils könnten für Adam Staden, den Bruder
Sigmund Theophils stehen, der mit Lieddichtungen
hervortrat.
Der erste Teil der Komposition richtet
sich an den Kaiser und ist betitelt "Friedens=Freude der drei Hauptströme
des H. Reichs Donaw / Elbe und Rhein". In drei Abschnitten treten die
Flüsse einzeln hervor, zunächst einstimmig, im dritten Teil
dreistimmig, eingeleitet und unterbrochen von instrumentalen Ritornellen; beim
abschließenden Höhepunkt treten die Instrumente zu den drei Stimmen
hinzu. Die beiden ersten Abschnitte münden in den Ruf "weil Ferdinand
bringet den Frieden zustand", am Ende des dritten heißt es: "dem Kaiser zu
Ehren, der Deutschland gesetzet in friedlichen
Stand".
Der zweite Teil richtet sich "An die
Königin" und lautet "Lied der Bellona / Nice und Irene / wie es von einem
hohen Gen: gestellt und angegeben". Bellona ist die römische
Kriegsgöttin, Nike personifiziert in der griechischen Mythologie den Sieg,
und Irene steht im Griechischen für Frieden. Der Text des Liedes der Irene
lautet: "Oh schöner Friedensstern, du strahlest weit und fern, und kriegst
den Ruhm der Friedenszeit zu Lohne. Die ganze Welt wird fröhlich über
dir, umb daß sich deinetwegen, der Krieg muß wider legen, und Mars
die Brust entwappnet für und für". Die drei einstimmigen Gesänge
werden von kurzen instrumentalen Stücken, die "Sonata" genannt sind,
eingeleitet. Für diesen zweiten Teil der Sammlung sind im Druck die oben
genannten Blasinstrumente als Alternative zu den Streichern angegeben und ihrem
Klangcharakter entsprechend der jeweiligen Person zugeordnet. Für das Lied
der Bellona schlägt Staden Blechblasinstrumente und Pommern vor, für
das Lied der Nike Schalmeien und für das Lied der Irene Flöten und
eine Harfe (Abb. 3).
Der dritte Teil der Sammlung
ist überschrieben: "Friedensauffzug. & c. Carolo Gustavo Com: Palat:
(Bey dessen Schaugerichten des Friedens-Panquets abgesehen) Fama, Victoria,
Concordia. Mit drei Discänden gesungen." Zunächst singt Fama, die
römische Personifizierung des Ruhmes, danach die Siegesgöttin Victoria
und anschließend Concordia, die Verkörperung der Eintracht. Diese
schließt ihre drei Strophen jeweils mit dem Votum: "Einigkeit machet nach
feindlichen Streiten eiserne Jahre zu guldenen Zeiten." Danach singen die drei
Protagonistinnen gemeinsam von den vier Planeten, womit Saturn, Jupiter, Mars
und Merkur gemeint sind. In der zweiten der vier Strophen heißt es: "Mars
lässet nicht schneiden den tapferen Degen, ihn decket die Scheiden,
daß Felder und Wälder der Sicherheit pflegen." Die ersten drei
Abschnitte werden von instrumentalen Takten eingeleitet, die nun als "Symph."
bezeichnet sind. Ein satztechnischer Unterschied zwischen dem Ritornello in Teil
eins, der Sonata in Teil zwei und der Symphonia in Teil drei läßt
sich nicht ausmachen. Es handelt sich in allen Fällen um wenige Takte
dreistimmiger Instrumentalmusik.
Der vierte Teil
von Stadens Sammlung ist "Friedens=Willkom" betitelt. Die erste der sechs von
Harsdörffer gedichteten Strophen sei hier zitiert: "Willkomm, oh guldne
Friedenszeit, der Anker in dem Ungestimme, die Hoffnung in der Waffengrimme,
Willkomm, verlangte Fröhlichkeit! Man höret nicht mehrers von Morden
und Kriegen, es schlafen die Waffen in Friedensbesiegen, sie müssen
ermüdet an müßigen Pfosten enthalten, erkalten, veralten und
rosten." Der erste Teil der dritten Strophe lautet: "Was vor der Krieg genommen
hat, bringt nun der Fried' beheglich wieder, die Kaufmannschaft lag vor
darnieder, und hindert sie nun kein Soldat." Auch hier dienen einige Takte
Instrumentalmusik, die nun unbenannt sind, als Einleitung. Die Strophen werden
dreistimmig imitatorisch polyphon vorgetragen, im zweiten Teil, der entsprechend
dem veränderten Metrum im Tripeltakt steht, treten die drei
Streichinstrumente polyphon hinzu.
An fünfter
Stelle steht ein "Friedens Danck=Lied" auf einen Text von Johann Klaj. Drei
Stimmen und drei Instrumente sind polyphon gearbeitet. In diesem Teil arbeitet
Staden mit Echo-Wirkungen.
Über dem sechsten
Teil steht die Bemerkung: "Nachfolgende Gesänge seynd anfänglich nur
mit einer Stimm gesetzt / die andern zwo nach Belieben gemacht worden." Dies
weist darauf hin, daß die folgenden Teile insgesamt schlichter gehalten
sind als die vorangehenden. Aus der Gestalt der drei Singstimmen ist
ersichtlich, daß tatsächlich anfänglich nur die Oberstimme
vorhanden war. Die Unterstimme ist in der komplettierten Form ganz eng an die
Generalbaßstimme angelehnt, und die Mittelstimme fungiert als harmonische
Füllstimme. Der Strophensatz ist nunmehr ganz homophon gestaltet. Unter-
und Mittelstimme sind also verzichtbar, da sie ohnehin im Generalbaß
enthalten sind. Instrumentaltakte, die stärker polyphon angelegt sind,
dienen nur noch als Vor- und Zwischenspiele; die Instrumente werden nicht mehr
zur Begleitung der Singstimmen herangezogen. In dieser Gestalt erscheinen die
nachfolgenden Teile sechs bis zwölf, so daß es hier ausreichen darf,
die Titel der einzelnen Teile aufzuführen: VII. "Frieden-Frewd", VIII. "Der
Helden Lob", IX. "Fried und Freudenschals fröhliche Post", X.
"Friedens=Wunsch", XI. "Aufmahnung zur Fröligkeit", XII.
"Abschied=Lied".
Der Stimmdruck dieser Komposition
wurde 1651 in den Messekatalogen der Frühjahrs- und Herbstmessen in
Frankfurt und Leipzig angezeigt. [17] Das Werk umfaßt in einem
nach heutigen Maßstäben angefertigten Partitursatz etwa 75 Seiten und
ist damit für damalige Verhältnisse von beträchtlichem Umfang.
Eine vergleichbare musikkulturelle Betätigung wie in Nürnberg
läßt sich für die Friedensverhandlungsorte Osnabrück und
Münster nicht nachweisen.
IV. Musik auf
den Frieden in den deutschen Städten
Johann
Andreas Herbst (1588-1666) komponierte für die Friedensfeier 1649 in
Frankfurt am Main einen "Danck- und Lobgesang Auß dem 107. Psalm des
Königlichen Propheten Davids". [18] Die Psalmvertonung ist
dreichörig in zwölf Stimmen für Streicher, Posaunen und
Singstimmen und Generalbaß angelegt und umfaßt 177 Takte.
Refrainartig tritt der erste Psalmvers "Danket dem Herrn, denn er ist
freundlich, und seine Güte währet ewiglich" wiederholt auf, zwischen
den sich die Verse 2, 6, 8 und 32 strophenartig einfügen. Damit kommt die
Komposition der Gesamtstruktur des Psalms, der 43 Verse umfaßt, nahe. Denn
auch darin wird die Bedrängnis des Menschen, aus der Gott ihn erlöst
hat, immer wieder der Aufforderung, Gott zu danken,
gegenübergestellt.
Für die Friedensfeier
in Hamburg am 22. Oktober 1648 verfaßte Thomas Selle (1599-1663), der
Musikdirektor der Hamburger Hauptkirchen, eine Vertonung des 150. Psalms "Lobet
den Herrn in seinem Heiligtum". [19] Dabei handelt es sich um ein Werk
größter Dimension im Rahmen des 17. Jahrhunderts. Die 15 Stimmen
verteilen sich auf vier Chöre, und an Instrumenten zieht er neben den
Geigen Posaunen, cornetti und clarini heran, um der Klangpracht
genüge zu tun und die im Psalmtext angesprochenen Instrumente zu
versinnlichen. Das Werk wurde bei einer Friedensfeier am 15. September 1650
abermals aufgeführt. [20] Aus diesem Anlaß erschien auch
Johann Rists "Hamburgisches Fried- und Freudenfeur" bei Jacob Rebenlein im
Druck [21], aus dessen Vorrede hervorgeht, daß an diesem Tag
tatsächlich ein Feuerwerk stattfand. Der Druck beinhaltet nach den
üblichen Vorreden zunächst ein siebenseitiges Gedicht über die
politischen Gegebenheiten. Darauf folgt ein "Neues Frieden und Freudenlied" zu
32 Strophen, an das sich die zweistimmige Melodie für Discant und Baß
anschließt. Als Komponist wird Johann Schop (um 1590-1667) genannt, der
Hamburger erste Ratsviolinist, von dem sich einige Liedkompositionen im
evangelischen Repertoire gehalten haben. Beim gleichen Drucker war schon 1645
Johann Martin Ruberts "Friedens=Frewde" herausgekommen, eine Aria für zwei
Tenöre mit Zwischenspielen für zwei Violinen. [22] Der
Anlaß und die Aufführung dieser Komposition sind nicht genauer
bekannt. Vielleicht bilden die beginnenden Friedensverhandlungen in
Osnabrück und Münster und die allgemeine Friedensentwicklung im
norddeutschen Raum den Hintergrund des Werkes. Aufgrund der fast durchgehenden
Terzparallelen ist es musikalisch als zweitrangig
anzusehen.
Ein Werk mit dem Titel "Jubilum Sionis,
das ist: Fried und Freudens=Jauchtzer Christgläubiger danckbarer Hertzen /
Wegen des bißhero im Heiligen Römischen Reich so lang
gewünschten / nunmehro aber (Gott Lob) beschlossenen Friedens" ist 1649 in
Jena bei Georg Sengenwald gedruckt worden. [23] Die Verfasser-Angabe
lautet "Johanne Mullero, Gossitio-Varisco, Musicæ". Im 17. Jahrhundert
tauchen in der Musikgeschichte mehrere Komponisten dieses Namens auf, so
daß eine eindeutige Zuweisung schwierig ist. Ob es sich um den Organisten
handelt, der sich 1627 in der sächsischen Hofkapelle unter der Leitung von
Heinrich Schütz befand [24], bleibt fraglich. Dem Werk liegt als
Textvorlage der 98. Psalm in der dichterischen Version Martin Rinckarts
zugrunde, wie das Titelblatt ausweist. Die Komposition ist achtstimmig in zwei
Chören und Basso continuo angelegt, wobei die beiden Chöre häufig
antiphonal gegeneinander gesetzt sind. Es gibt einen Refrain und sechs Strophen.
Der Text des Refrains lautet: "Jetzt ist es Zeit, wir sind bereit, unserm Gott
anzusingen. Alleluja, der Fried ist da. Des sind wir froh, singen in dulci
jubilo." In den sechs Strophen werden in Erweiterung der Psalmvorlage der
vergangene Krieg und der erreichte Friede verschiedentlich angesprochen. So
heißt es in der ersten Strophe: "Gott sieget mit seinen sieghaften
Händen: Das blutige Kriegesunwesen zu wenden, Erhebet er seinen
Allmächtigen Arm."
Für eine
Friedensfeier in Weimar am 19. August 1650 komponierte Johann Ernst Löber
ein Werk mit dem Titel: "Musikalischer Friedenstext. Mit 1. 2. 4. 5. 8 oder 13
sowohl Instrumental als Vocalstimmen in Concerto v. per Choros nebenst dem Basso
per Organo". Das Werk befindet sich im Besitz des Historischen Archivs der Stadt
Weimar, ist gegenwärtig aber ausgelagert und nicht
zugänglich.
Für die Friedensfeier in
Leipzig am 7. September 1650 komponierte der Thomaskantor Tobias Michael drei
konzertante Festmotetten zu acht Stimmen in zwei Chören und Basso continuo.
Die drei Werke tragen die Titel "Israel hat dennoch Gott zum Trost", "Singet dem
Herrn ein neues Lied" und "Alleluja. Danket dem Herrn". Die Manuskripte der
Werke befanden sich vor dem Zweiten Weltkrieg in Königsberg. Arnold
Schering hat in seiner Musikgeschichte Leipzigs den Anfang der dritten Motette
abgedruckt. [25] Gegenwärtig gelten die Werke als
verloren.
Das gleiche Schicksal hat auch das Werk
"Fried-, Freud- und Jubelgeschrey" des Mühlhauser Kantors Johann Rudolf
Ahle (1625-1673) erfahren. Diese Psalmtextvertonung "Singet dem Herrn ein neues
Lied" weist schon im Untertitel "Mit 15, 20, 24 und mehr Stimmen auf
unterschiedliche Chore componirt" auf eine besonders große Klangpracht
hin. Ein Exemplar des 1650 in Erfurt bei Fr. M. Dedekind gedruckten Werkes
befand sich vor dem Zweiten Weltkrieg ebenfalls in der
Universitätsbibliothek Königsberg - in mehreren
Veröffentlichungen vor 1945 hat es Erwähnung gefunden. Seitdem ist es
nicht wieder aufgetaucht. Damit sind zwei gewichtige Kompositionen zum
Westfälischen Frieden in den Wirrnissen des Zweiten Weltkrieges offenbar
verlorengegangen.
Als ein weiteres nicht
erhaltenes Werk zum Friedensschluß sei das "Magnum Tricinium tergeminum in
memoriam Belli Germanici finiti & Pacis tandem reductae" von Andreas Berger
(1584-1656) genannt. Die in Ulm gedruckte Komposition ist nur auf Grund einer
Anzeige in den Katalogen der Frühjahrsmessen in Frankfurt und Leipzig 1650
bekannt. [26] Der Komponist hat vor allem die Venezianische
Mehrchörigkeit gepflegt. Ein zehnstimmiges doppelchöriges "Da Pacem
Domine", das in Augsburg 1635 gedruckt worden war, ist erhalten
geblieben. [27] Auch dieses Werk dürfte mit Bezug auf die
politischen Zeitereignisse entstanden sein. Im Titel des Ulmer Druckes bedeutet
der Begriff "Tricinium" ein von der Norm der Vierstimmigkeit abweichendes
dreistimmiges Stück, der Begriff "tergeminum" weist ebenso auf die Zahl
drei hin, so daß es sich vielleicht um ein dreiteiliges dreistimmiges Werk
handeln könnte. Wahrscheinlicher und dem Komponisten näherstehend
läßt sich aber auf ein dreichöriges Werk zu neun Stimmen
schließen. Der weitergehende Werktitel erwähnt den beendeten
deutschen Krieg und den wiedererlangten
Frieden.
V. Friedensfeste in
Coburg
Musik ist als Bestandteil barocker
Festkultur unverzichtbar. Das gilt nicht nur für die pompösen
Feierlichkeiten in den großen Städten, sondern auch für kleinere
Verhältnisse. Dafür sind die Friedensfeiern in Coburg ein Beleg. Eine
zentrale Rolle spielte dabei der Mitarbeiter an der lateinischen Ratsschule
Michael Franck (1609-1667). Sein Name ist als Autor des Kirchenliedes "Ach wie
flüchtig, ach wie nichtig" bis heute
bekannt.
1649 veröffentlichte er ein Werk mit
dem vielsagenden Titel: "Davidischer / und aller frommer in diesem
Dreissig=Jährigen teutschen Krieg / geplagt und verjagter Davids=Herzen
Traur= und Trostgesang auch Der darauff erfolgt über alle maß
freudige Harppfen=Klang und Jetzo wegen des im H. Röm. Reich / Gottlob /
getroffenen Friedenschlusses gebührender Hertz= und Lippendanck / Aus dem
edlen Psalterbüchlein auffs neu widerholet / angestimmet und mit drei
Stimen gesetzet Durch Michael Francken von Schleusingen / bey der Stad=Schule zu
Coburgk Mitarbeitern." (Abb. 4) Es handelt sich um Versdichtungen des 13. und
66. Psalms für zwei Oberstimmen und Baß. Die sieben bzw. acht
Strophen sind syllabisch gesetzt. Die Vertonung des 13. Psalms weist teils
polyphone Strukturen auf, der 66. Psalm ist weitestgehend homophon komponiert.
Die Sätze sind zwar schlicht, in ihrer Einfachheit aber durchaus nicht ohne
Reiz.
1651 ließ Michael Franck ein
"Coburgisches Friedens-Danck-Fest" drucken. [28] Darin beschreibt er in
einem umfangreichen Gedicht das Friedensfest vom 19. August 1650 in Coburg. Der
historische Druck des Gedichts umfaßt 53 Seiten zu 32 bis 36 Zeilen,
bringt es also auf mehr als 1700 Zeilen! Im Verlauf der Beschreibung werden 22
evangelische Kirchenlieder erwähnt, die - großteils vom Chor -
vorgetragen wurden. Auch von einer "Cantorey" ist die Rede und von einer
Vielzahl von Instrumenten. Dreimal erklang der Luther-Choral "Ein feste Burg ist
unser Gott", zweimal "Nun lob mein Seel den Herren". Am Schluß des 64
Seiten starken Druckes erscheint ein von Michael Franck gedichtetes Lied mit 14
Strophen, dessen erste Strophe lautet: "Wolauff mein gantzes Ich und lasse Gott
zu Ehren auf deinem PsalterSpiel ein feines Danck Lied hören / Daß er
das Kriegsgetümmel getrieben aus dem Land / und dir vom hohen Himmel hat
wieder Fried gesandt". Auch die weiteren Strophen sprechen den vergangenen Krieg
und den wiedererlangten Frieden an. Der Text ist vierstimmig im
Kantionalsatz-Stil vertont und trägt die Initialen M.F.S. (Melchior Franck
von Schleusingen). Eine spätere Auflage des "Friedens-Danck-Festes"
enthält eine weitere Vertonung des gleichen Textes mit dem Namen Adam
Dresse, womit Adam Drese (1620-1701) gemeint sein dürfte. Vom gleichen
Musiker enthält diese Auflage ( [3]1657) auch weitere
Liedsätze.
1658 erschien in Coburg ein
weiterer Musikdruck mit folgendem Titel im Druck: "Bußfertiges
Friedens=Seuffzerlein / Oder Das beste Mittel / dadurch der edle werthe Fried in
der Christenheit von dem lieben GOtt zu erlangen und zu erhalten / in einem
Christlichen Gesänglein / bey der am 19. Augusti allhier zu Coburg nunmehr
/ Gott Lob / zum Neundten=mahl feyerlicher Begehung des Friedens-Danck-Festes
aus wohlmeynendem Gemüth gezeiget / und Mit einer von Herrn Hammerschmidt
anmuthig gesetzten Melodey in dreyen Stimmen zu gebrauchen / Sonsten auch in dem
Thon: Keinen hat GOtt verlassen / zu singen / fürgestellet von Michaël
Francken / Mit=Arbeitern bey der Stadt=Schul allhier." Der eifrige Michael
Franck tritt hier also ein weiteres Mal mit einer Friedensfeiermusik hervor.
Auch erfahren wir dadurch, daß in Coburg seit 1650 jedes Jahr am 19.
August, dem Sebalds-Tag, das "Friedens-Danck-Fest" begangen wurde. Bei diesem
Werk tritt Franck nur als Dichter der neun Strophen hervor, die durchaus
gefällig erscheinen. Als Komponist ist ein "Herr Hammerschmid" genannt,
dessen Name auch über den drei Einzelstimmen verzeichnet ist. Allgemein
wird darin der Zittauer Johannis-Organist Andreas Hammerschmidt (1611-1675)
gesehen. [29] Die Melodie hat eine gewisse Qualität; die
Harmonisierung weist allerdings manche Ungeschicklichkeit auf, so daß die
Autorenschaft des achtbaren und in seiner Zeit hoch angesehenen Komponisten
Andreas Hammerschmidt zweifelhaft erscheinen muß, es sei denn, man
würde Druckfehler vermuten. Eine Verbindung Hammerschmidts nach Coburg ist
durch keine weitere Quelle gestützt.
VI.
Der Westfälische Friede im Dritten Reich: Richard Strauss' Oper
"Friedenstag"
Das bedeutendste Produkt
musikalischer Rezeption, in dem der Westfälische Friede gefeiert wird, ist
die Oper "Friedenstag" von Richard Strauss. Die inhaltliche Gestalt des Werkes,
dessen Arbeitstitel lange "1648" lautete, wurde von Stefan Zweig entworfen.
Diese Grundidee, die mit nur wenigen Veränderungen erhalten blieb, sei hier
zitiert, um einen Einblick in das Werk zu
eröffnen: