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1648 — Die Ausstellung — Galerie
Johann Spilberg - Waffenruhe (Ausschitt)

Eine weitere Muskete hängt in einer Halterung an der Wand. Dies mag als Hinweis auf den Ort gelten, an dem sich dieses Stilleben befinden soll: eine Wachstube oder ein Waffenarsenal. Der Toten- und der Tierschädel am rechten Bildrand aber weisen über solche realistischen Bezüge hinaus und erinnern an die Vergänglichkeit aller Dinge. In diesem Sinne verstanden, gewinnt das Gemälde eine besondere Bedeutung: Angesichts des erreichten Friedens - bereits im Frühjahr 1648 wurde der spanisch-niederländische Friede unterzeichnet und ratifiziert - fordert es dazu auf, die Waffen auch weiterhin in ihrer dunklen Kammer ruhen zu lassen. Während in anderen Allegorien mit ähnlichem Thema die Waffen unbrauchbar gemacht werden - dem Bibelwort folgend, werden dort Schwerter zu Pflugscharen umgeschmiedet - sind die Waffen hier weiterhin bedrohlich und schnell zur Hand. Der Vertrag von Münster bringt keinen ewigen Frieden, es herrscht lediglich Waffenruhe.

Johann Spilberg - Waffenruhe — 2
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