Der Künstler zeigt die beiden Gesandtschaften um einen Tisch versammelt, auf dem die Vertragsdokumente liegen und die kostbaren Kassetten, in denen die Parteien die unterzeichneten Dokumente aufbewahren werden. Während jedoch die Gesandtschaften in Münster ihren Eid nacheinander leisteten, zeigt ter Borch beide Gruppen beim Schwur: Die katholischen Spanier schwören auf Bibel und Kreuz, die calvinistischen Niederländer erheben die Schwurfinger zum Eid. So betont der Künstler im Bild die Gleichwertigkeit beider Konfessionen und ihrer Gebräuche. Der spanisch-niederländische Krieg, der achtzig Jahre zuvor als politischer Aufstand begann, und in dem der konfessionelle Gegensatz eine große Rolle spielte, endet also in gegenseitigem Respekt als Kompromißfrieden.

Ter Borchs Werk diente als Vorlage für einen Kupferstich, der außerordentliche Verbreitung fand. Das Gemälde jedoch behielt der Maler und forderte von den hochgestellten Interessenten unangemessen hohe Summen, um es nicht verkaufen zu müssen. So hatte er den Beweis, daß er Zeuge der Zeremonie war, die als die Geburtsstunde der unabhängigen niederländischen Republik gilt, immer vor Augen.