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Theodor van Thulden - Janustempel (Ausschnitt)
1648 — Die Ausstellung — Galerie — Friedensappelle

Im antiken Rom gab es den Brauch, die Türen des Janustempels in Kriegszeiten zu öffnen. Waren die Tore geschlossen, herrschte die Pax Augustana. Rubens zitiert hier dieses Motiv: Die Kriegsfurien haben das Tor des Janustempels geöffnet, und nun strebt der entfesselte, blindwütige Furor (Schrecken) ins Freie. Rechts versucht Pax, erkennbar am Caduceus, das Tor wieder zu schließen. Zu den Seiten zeigt Rubens die Folgen von Krieg und Frieden: Links zerrt ein Soldat eine niedergestürzte Frau an den Haaren, beide werden vom Tod mit Fackel und Sense bedroht; rechts symbolisieren zwei Frauengestalten Tranquilitas (Ruhe) und Securitas (Sicherheit). Ähnlich werden in allen anderen Dekorationselementen Kriegs- und Friedensfolgen einander gegenübergestellt.

Nachdem in den vorangehenden Triumphbögen die Schlachtensiege Ferdinands verherrlicht wurden, zeigt Rubens hier ein ganz anderes Bild des Krieges: Tod, Elend, Zerstörung. Ganz deutlich wird der Wunsch, dem Krieg ein Ende zu machen, damit der Frieden wieder seine segensreiche Wirkung entfalten kann.

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Theodor van Thulden — Janustempel — 2