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Wir begrüßen Sie in einer Zeit des Aufbruchs. Diesen verkündete jedenfalls der Westfälische Anzeiger im Januar 1801, zum Beginn des neuen Jahrhunderts: „Die Fesseln des Schlendrians sind zerbrochen“. – „Westfalen ging im verflossenen [18.] Jahrhundert im Ganzen einen ziemlich ruhigen Gang“. Nun aber bemerke man eine „allgemeine Revolution im Denken“ – „an die Stelle der trägen Behaglichkeit im alten, ungeprüften Geleise und bei ergrauten Vorurtheilen ist ein allgemeines Streben und Treiben und Wirken getreten“.
„Schlendrian“ bedeutete in diesem Sinne, nicht nachzudenken, alles beim Alten zu belassen. Nicht der Schlendrian trug die eisernen Fesseln, er hatte sie den Menschen umgelegt. In ihm sah man den Kerkermeister, doch nun war das Gefängnis der „selbstverschuldeten Unmündigkeit“ (Kant) verlassen. Das „Zerbrechen“ kam einer Befreiung gleich, es wurde nicht auf eine bestimmte Personengruppe oder eine bestimmte Institution bezogen, es signalisierte vielmehr Aufbruch – ganz allgemein. Es war der Aufbruch in die Moderne.

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