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Wer den Wandel sehen will, muss die Ausgangssituation kennen. Zum Einstieg eröffnet sich darum das Panorama des "alten" Westfalen:

· eine Gesellschaft, in der je nach Herkunft und Stand soziale und politische Privilegien und Pflichten sehr ungleich verteilt waren,

· das Land und die Landwirtschaft – 80 bis 90 Prozent der Menschen lebten auf dem Land,

· die Stadt und die von den Zünften bestimmten Gewerbe,

· die traditionellen Familienstrukturen, verdeutlicht am Adel, dem zahlenmäßig relativ kleinen Herrschaftsstand, der die soziale "Leitgruppe" der ständischen Gesellschaft bildete,

· der Alltag, bei dem sich die Kluft zwischen einer „Kultur der Verschwendung" und einer „Kultur des Mangels" besonders deutlich abzeichnete,

· die Kirche, die Klöster und das religiöse Leben, das in heute kaum vorstellbarer Weise den Alltag der Menschen durchdrang,

· die unterschiedlichen Herrschaftsformen des "alten" vielgestaltigen, staatlich zersplitterten Westfalen.

Es ist kein auf das Jahr festgelegter Zeitschnitt angesetzt, vielmehr werden vormoderne Lebenswelten vorgestellt: Die feste Eingebundenheit der Menschen in traditionsgebundene Lebenszusammenhänge bot auf der einen Seite soziale Netze, engte auf der anderen Seite aber auch ein und hemmte Weiterentwicklungen, die sich allein schon aufgrund des enormen Bevölkerungsanstiegs im 18. Jahrhundert als notwendig erwiesen. Es waren Lebenswelten, die um 1800 in eine Strukturkrise gerieten.
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