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Unmaßgebliche Vorschläge zur Verbesserung der Luftschiffahrt, 1799
„Einst wird man auch die vollkommenste Luftschiffahrt für eine Kleinigkeit halten. Die Nachwelt wird Aetherfahrten in das Weltall, unter die Sterne, anstellen. Ein Trieb, der in die Menschheit eingepflanzt ist, und der sie ins Unendliche treibt, bestätigt zum voraus diese Erwartung. Schon weiß man, wie die Luft, in der wir leben, zubereitet werden muß; man nimmt sich die dazu nöthigen Ingridenzien zur Reise mit. Die Nachkommen werden den Aether, die Lichtstrahlen, die anziehenden und abstossenden Kräfte benutzen. Abstossende Kräfte sind auf dieser Welt im Überfluß, und zwar gegenwärtig unendlich mehr, denn anziehende vorhanden. Ausserdem ist sie auch so beschaffen, daß einen die Luft zum Emigriren gar leicht anwandelt. Da die tausend Millionen Menschen, die sie trägt, dennoch nicht ruhig nebeneinander leben können, so mag sich dann jeder, zur Vermeidung alles Streites, auf einen besondern Stern setzen. Und was bei der Flucht von ihr, im Falle dieselbe kein Schlagbaum unmöglich macht, noch besonders angenehm wäre: Man entginge dem Erdentode, fände irgendwo die Quelle der Unsterblichkeit, tränke aus ihr, athmete Lebensluft, und verjüngte sich ewig. Nicht nur diese Welt, nein, auch das Weltall ist für den Menschen geschaffen. Die Terrener oder die Irdenen stellten eine Communication unter den Sternen her. Nur müßten sie dann alles, was sie hier klein und sterblich macht, wie z.B. Ehrgeiz, Habsucht, Herrschsucht, Flinten, Kanonen, kleine und große Zänkereien, dergleichen die Kriege sind u.s.w., auf der Erde zurücklassen; sie müßten die friedlichen Sterne nicht revolutioniren wollen, sondern willig in den Ton des Weltalls, in den ‚Frieden‘ sich fügen, und in die ewige Freundschaft der Unsterblichen eintreten.“
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