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Nachdem die Grafen von der Mark 1398 die – 1417 zum Herzogtum erhobene – Grafschaft Kleve geerbt hatten und 1511 auch Jülich-Berg-Ravensberg durch Erbschaft an den Herzog von Kleve gefallen war, war dieser der bedeutendste Fürst am Niederrhein. So war der Herzog von Kleve Direktor des Niederrheinisch-Westfälischen Reichskreises, ab 1559 mit dem Bischof von Münster gemeinsam. Konfessionell gemischt, wurden die Lande nach dem Aussterben der Herzogsfamilie 1609 zwischen Kurbrandenburg und Pfalz-Neuburg geteilt; 1614 fiel Kleve an den calvinistisch gewordenen Brandenburger.

Mit einer Fläche von rund 2.200 qkm und rund 100.000 Einwohnern im 18. Jahrhundert hatte Kleve eine – 1661 etwas eingeschränkte – landständische Verfassung aus Ritterschaft und Städten, doch mußte die 1723 in Kleve gegründete Kriegs- und Domänenkammer den Berliner Weisungen folgen. 1795 mußte im Friedensvertrag von Basel der linksrheinische Teil an Frankreich abgetreten werden; die rechtsrheinischen Gebiete Anfang 1806, als sie mit den süddeutschen Besitzungen Preußens gegen Kurhannover getauscht wurden und an das Großherzogtum Berg gelangten. 1813 wieder an Preußen zurückgefallen, wurde das Herzogtum 1815 Teil der preußischen Rheinprovinz.
 
Quelle: Gerhard Köbler, Historisches Lexikon der deutschen Länder, 4. Aufl., München 1992, S. 307-308
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