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Das westlichste Großterritorium des Niederrheinisch - Westfälischen Reichskreises war das Hochstift Lüttich mit einer Fläche von 105 Quadratmeilen (rund 5.780 qkm). Es lag wesentlich westlich der Maas und im französischen Sprachgebiet und kam eigentlich nur deshalb zum Westfälischen Kreis, weil der Burgundische Reichskreis ausschließlich habsburgische Territorien umfaßte.

Die Ordnungsmacht des Reiches wirkte sich aber auch hier aus: bei der "Lütticher Revolution" von 1789, als der politische Konflikt zwischen Fürstbischof und Ständen militärisch eskalierte, schickte der Reichskreis ein Truppenkontingent zur Niederwerfung der Aufständischen, unter Führung des damaligen Fürstbischofs von Münster Max Franz als Kreisdirektor.

Wenige Jahre später, 1793/94, wurde das Land von den Heeren der revolutionären Republik Frankreich erobert und im Frieden von Basel 1795 vorläufig und im Vertrag von Lunéville 1801 endgültig an Frankreich abgetreten. 1815 kam es zum neugründeten Königreich der Niederlande, 1832 an das davon abgespaltene Königreich der Belgier.
 
Quelle: Gerhard Köbler, Historisches Lexikon der deutschen Länder, 4. Aufl., München 1992, S. 359-360
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