[ Start | Politik | Grenzen | Fürstbistum Osnabrück ]
   
  zurück
Das 2.025 qkm umfassende und (1772) rund 120.000 Einwohner zählende "Hochstift" Osnabrück, in dem 1543 die Reformation eingeführt worden war und das nach Rekatholisierungsbemühungen im frühen 17. Jahrhundert konfessionell gemischt war, wurde seit dem Westfälischen Frieden abwechselnd von einem katholischen Bischof und einem lutherischen Welfenprinzen regiert. Seine landständische Verfassung kannte die drei Kurien des überwiegend katholischen Domkapitels, der überwiegend lutherischen Ritterschaft und der lutherischen Stadt Osnabrück.

Dementsprechend fiel das Fürstbistum bei seiner Säkularisation 1802 an Kurhannover. Das 1803 von den Franzosen besetzte Land wurde 1805 durch Napoleon an Preußen abgetreten, 1807 nach dem Frieden von Tilsit dem Königreich Westphalen angegliedert und durch Senatsbeschluß vom 10.12.1810 direkt dem Kaiserreich Frankreich einverleibt. 1813/1815 wieder an Hannover zurückgegeben, wurde es mit dem Königreich Hannover 1866 preußisch. Nur das Amt Reckenberg mit seiner Hauptstadt Wiedenbrück wurde bereits 1815 preußisch und Teil der Provinz Westfalen.
 
Quelle: Gerhard Köbler, Historisches Lexikon der deutschen Länder, 4. Aufl., München 1992, S. 618-619; Stefanie Reekers, Beiträge zur statistischen Darstellung der gewerblichen Wirtschaft Westfalens um 1800 Teil 3: Tecklenburg-Lingen, Reckenberg, Rietberg und Rheda, in: Westfälische Forschungen 19, 1966, S. 27-78, hier S. 54-55 (Reckenberg).
Zum Seitenanfang 
 
Der LWL -  Freiherr-vom-Stein-Platz 1 -  48133 Münster -  Kontakt -  Impressum