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„Kann man auch dem Feuer wehren ...“, Karikatur um 1815
Karikatur auf das Ende der napoleonischen Justiz und Verwaltung, um 1815
Betitelt „Kann man auch dem Feuer wehren den faden Schnickschnack zu verzehren“, um 1815
Bildnachweis
Erläuterung zur Karikatur aus: Freiheit – Gleichheit – Brüderlichkeit. 200 Jahre Französische Revolution in Deutschland, bearb. von Rainer Schoch, Nürnberg 1989, S. 563:


„Eine ablehnende Haltung zum Code Civil, der ab 1807 in Code Napoléon umbenannt wurde, deutet diese Johann Heinrich Ramberg zugeschriebene Karikatur an. Zusammen mit verschiedenem Ungeziefer schüttet eine Magd den Code Napoléon mit anderen ‚Rechtswischen‘, ‚Bulletins‘ und einem ‚Code Ordure‘ sowie einem Talar ins Feuer.

Eine Aufsehen erregende öffentliche Verbrennung mit politischem Hintergrund fand auf dem Wartburgfest am 18./19. Oktober 1917 statt. Auf diesem von der deutschen Burschenschaftsbewegung veranstalteten Fest, das in seiner Verknüpfung von Luthergedenkjahr und Jahrestag der Leipziger Völkerschlacht auf das Ziel der nationalen Einheit ausgerichtet war, wurden in Anlehnung an Luthers Verbrennung der päpstlichen Bannbulle Symbole der alten Gesellschaftsordnung (Zopf, Korporalstock u.a.), konservative Publikationen und schließlich auch der Code Napoléon verbrannt. Dieser galt als Symbol der französischen Fremdherrschaft, die noch in frischer Erinnerung war.

Auf diese Vorgänge könnte sich die undatierte Karikatur beziehen, allerdings lassen die zur Verbrennung bestimmten Schriften auch eine allgemeine Kritik des Künstlers an der bürokratisch verwalteten Gesellschaft unter Napoleon vermuten.“
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