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Anweisung des Minsiters Simeon über die Abhaltung von Predigten aus Anlass des Regierungswechsels und der Huldigungsfeiern in Kassel, 6.1.1808:


„„Simeon Ministre de la Justice et de l' Interieur 6.1.1808
an Präsid. des Consistoriums
Sa Majésté me charge de vous prévenir que son intention est que vous fassiez rendre de solennelles actions de grace à Dieu dans votre principale Eglise le Dimanche 17 Janvier pour son heureuse arrivée dans ses Etats. Vous voudrez bien vous concerter pour l´heure avec les autorités civiles, y faire inviter tous ceux qui ont coutume d´assister aux prières publiques et ordonner aux superintendants et pasteurs des églises de votre Diocèse de faire rendre des memes actions de grace le Dimanche suivant dans toutes leurs églises paroissiales! On ne manquera pas en cette occasion de rappeller au cloché qu´un de ses premiers devoirs est de precher l´obéissance au souverain, sans laquelle il ni a tranquilité publique ni sureté individuelle, que l´obéissance n´est pas le seul précépte de Dieu qui veut qu´on se soumet aux puissances, et qu´on rende a Caesar ce qui est à Caesar, que s´il a fait un commandement d´aimer son prochain, il veut surtout qu´on aime les princes qu´il à elevés au dessus des autres hommes pour les charger de leur conducte et qui, au milieu de la grandeur et du bonheur, dont il paroit les avoir environnés, ont à l´occuper jour et nuit de la répression des méchants, et de l´encouragement des bons, du maintien de la société, et supportent le pénible fardeau du gouvernement.

Ce n´est pas seulement par des voeux et des prières adressées au ciel que sa Majesté éspère qui elle sera aidée elle attend des pasteurs et de leur troupeau de chacun en ce qui les concerne un concours sincère et actif à la mise en activité de sa constitution, à l´etablissement de nouvel ordre qui doit en résulter, et qui, s´il froisse quelques intérèts particuliers, produira le bien général une fois qu´il sera consolidé et que le temps qui est nécessaire à tout en aura dévelopé les avantages.“



 
Konzept für eine Ansprache des Pastors Johannings in Herford aus Anlass der Huldigungsfeier für den König von Westphalen, vom 1.3.1808:


„Es ist uns allen bekannt, daß der zu Tilsit abgeschlossne Friede die Herzen [?] und uns das Glück des Friedens zurückgekehrt; Durch Friedenschluß wurden die bisher zum preußischen Herrscherhaus und anderen Staaten gehöriche Landschaften von der Elbe bis zu uns und mit Einschluß der bisherich Graffschaft Ravensberg, zu einem neuen Königreiche erhoben, dessen Namens Bezeichnung [...] von unserer Vaterländischen Flurs entlehnt ist. Der jüngste Bruder sr Maj: des Kaisers v Fr., der französiche Prinz H. N: wurde berufen von diesem neuen Königreich Westfalen Besitz zu nehmen. Unser bisheriger K. Fr. W. v. Pr. hat durch eine Bekannt gewordene Verzichtleistungs Acte die Unterthanen u die Dienerschaft dieser Provinzen ihres Eides gegen ihn und sein Haus entlassen, u sie aufgefordert, dem neuen König und dessen Hause fortan mit eben der Treue zu gethan zu sein, mit der wir und unser Vater ihm u seinen königl. Vorfahren ergeben gewesen. Seine Majestät H. N. Kög von Westfalen, unser neuer und allergn. Landesherr hat durch ein Hchl. Decret vom 7ten Dec 1807 die Grund Verfassung seines Reichs festgesetzt, nach welcher unter [?] desselben in directer natürl rechtmäßiger Nachkomenschaft männlichen Geschlechts in Folge der Erstgeburt, und mit Ausschliessung des weibl. Geschlechts des Nachkommenschaft erblich sein soll, u zugleich bestimmt wie es nach [?] mit der Thronfolge gehalten werden soll.
So wie diese Ereignisse und ihre Folgen uns allen bekant, eben so darf ich auch voraussetzen daß jeder von den Inhalte der heutigen Feyerlichkeit hinlänglich unterrichtet sey. Seine Königl. Majestät [?] habe nach der sie die Regierung zu übernehmen, in ihre Haupt-Residenzstadt mit dem Schluß des vorigen Jahres angelangt, die Abgeordneten der verschiedenen Provinzen des Reichs um ihren Tron versamelt. und von denselben am 8ten Januar dieses Jahres die rediche Huldigung in allerhöchster Prson empfangen. Da sr König. M der König aber in Erwägung gezogen , daß seine Unterthanen, wie es von Alters her Gebrauch gewesen, algmein den Wunsch hegen sich ihrer Verpflichung gegen ihn u sein Haus selbst zu entledigen, und in diesen Gesinnung den Beweis der Anhänglichkeit findet, der sein landesväterl Wohlwollen verdient; auch seinen neuen Unterthanen so wie ihm unser Wohl am Herzen liegen muß. Dann ist ein fester Grund der gegenseiten Zutrauens geknüpft und durch [?] Anhänglich an die Grundfestung der kirchl Vaterlandsliebe und des Bürgersinns geweckt und auch unseren Kinder und Nachkommen fortgeknüpft werde. So ist durch ein knigl. Decret vom 11 Febr. dieses Jahres verordnet, überall, und auch hier im Nahmen des Königs die Huldigungsfeier anzunehmen und mir dieserhalb der [...] Auftrag zugekomen. So war ich mich dieses entledige; gebe ich das erste Vertrauen jeder rechtliche und gutgesinnte Mitbürger unserer Stadt werde die Wichtigkeit des Versprechens der Treue gegen die Grundverfassung des Reiches u dem an ihrer Spitze stehenden König zuvor ernstlich wägen und mit reinem Herzen ohne Leichtsinn und ohne Falsch den Schwur der Treue des Interiums und des Gehorsams unserm neuen Könige ablegen denn Gott der Allwissende ist Zeuge u Richter dieses Bundes und Eides zwischen uns und dem König.“

 
Quelle: Archiv der evangelischen Kirche von Westfalen Bielefeld,
Bestand 4.107 1,91 und 4.86 29.


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