[ Start | Politik | Öffentlichkeit | Zeitungsmarkt in Rheinland und Westfalen ]
   
  zurück
Erscheinungsorte rheinisch-westfälischer Zeitschriften 1710- 1819
Karte der Erscheinungsorte rheinisch-westfälischer Zeitschriften von 1710 bis 1819
Entwurf: Martina Kurzweg
Kartographie: Thomas Kaling, 1999
Reproduktion aus: Martina Kurzweg, Presse zwischen Staat und Gesellschaft, Paderborn 1999, S. 96
Erscheinungsorte rheinisch-westfälischer Zeitschriften (1710-1819)


 
Erläuterungen zur Karte aus: Martina Kurzweg, Presse zwischen Staat und Gesellschaft. Die Zeitungslandschaft in Rheinland-Westfalen (1770-1819), Paderborn 1999, S. 96:

„Auffällig ist bei der Entwicklung des regionalen Pressewesens eine Verdichtung der Zeitungsstandorte in den frühindustriellen Gebieten des nördlichen Herzogtums Berg und der nördlichen Grafschaft Mark. Wie aus der Karte 1 [= oben abgebildete Karte] und der Tabelle 12 [Auflistung der Erscheinungsorte der Zeitschriften zwischen 1710 und 1819 mit der Anzahl der erschienen Zeitschriften] ersichtlich ist, erschienen von den 130 zwischen 1710 und 1819 herausgegebenen Zeitschriften 99 innerhalb dieses Raumes. In den Städten Duisburg, Essen, Dortmund, Hagen, Schwelm, Barmen, Hardenberg, Elberfeld und Düsseldorf kamen 65 % aller rheinisch-westfälischen Periodika heraus. Führen war die bergische Landeshauptstadt Düsseldorf, wo allein dreißig Zeitschriften verlegt wurden, gefolgt von Elerbeld (19) und Dortmund (16). Lediglich in Münster, kulurelles und politisches Zentrum des geistlichen Westfalens, entwickelte sich mit sechzehn Perdiodika ein ähnlich lebendiges Pressewesen. Die übrigen Erscheinungsorte bleiben – bei vergleichbaer infrastruktureller Anbindung – deutlich hinter diesem Spitzenwerten zurück. Die politische, kulturelle und wirtschaftliche Bedeutung der Erscheinungsorte spielte bei der Entwicklung des Pressewesens offensichtlich eine bedeutende Rolle. Gemeinsam war den meisten Erscheinungsorten, dass sie Sitz einer Verwaltung, Schule oder Universität und/oder ein bedeutender Handels- oder Gewerbestandort waren. In diesen Städten konnten die Herausgeber wegen der Bildungs- oder Verwaltungsinstitutionen sowie den in den Städten lebenden Kaufleuten auf eine ausreichende Leserschaft hoffen. Die verkehrstechnische Erschließung der aufstrebenden Gewerbestädte sowie ihre Anziehungskraft Zuwanderer eröffnete dem Zeitschriftenwesen zudem an diesen Orten neue Entwicklungsmöglichkeiten.“

Zum Seitenanfang 
 
Der LWL -  Freiherr-vom-Stein-Platz 1 -  48133 Münster -  Kontakt -  Impressum