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Karikatur zur Säkularisation, 1804 Betitelt „Mein Reich ist nicht von dieser Welt“ Radierung 20,8 x 14,4 cm Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Münster, Inv.Nr. 802 165 LM
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„Mein Reich ist nicht von dieser Welt
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Vor dem Hintergrund der Säkularisation schuf der unbekannte Künstler ein fiktives Denkmal der geistlichen und weltlichen Herrschaft der Kirche. Der zweiteilige Sockel zeigt auf seinem unteren Teil die Worte Jesu ‚Mein Reich ist nicht von dieser Welt‘, die die Beschränkung des Klerus auf seelsorgerische Aufgaben biblisch begründen. Die weltliche Macht der Kirche ist beendet: Zerstörte Insignien dieser Macht wie Tiara, Mitra, Zepter und Krone liegen vor dem Denkmal. Auf dem oberen Teil des Sockels ist das Brustbild eines Mönches angebracht. Mit dem Schlangenhaar, dem aufgerissenen Mund und den blitzenden Augen gleicht es einem Medusenhaupt, das den Betrachter erstarren läßt. Über diesem Schreckensbild des niederen Klerus thront die weltliche Herrschaft der Kirche, verkörpert in einer Büste mit Wildschweinkopf, die mit Orden behangen ist. Die Charakterisierung des Geistlichen, aber auch des Adligen, als gieriges, gefräßiges und faules Schwein ist in der europäischen Karikatur um 1800 nicht selten. Die Eselsohren können zudem als Zeichen der Dummheit und Knechtschaft gedeutet werden. Der abgestorbene Arm, um den Manipel und Rosenkranz hängen, steht für die verlorene weltliche Handlungsfähigkeit.“
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